Cover-Bild Junge mit schwarzem Hahn
Band der Reihe "detebe"
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14,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Diogenes
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 224
  • Ersterscheinung: 22.03.2023
  • ISBN: 9783257246919
Stefanie vor Schulte

Junge mit schwarzem Hahn

Der elfjährige Martin besitzt nichts bis auf das Hemd auf dem Leib und seinen schwarzen Hahn, Behüter und Freund zugleich. Die Dorfbewohner meiden den Jungen, der zu ungewöhnlich ist. Viel zu klug und liebenswürdig. Sie behandeln ihn lieber schlecht, als seine Begabungen anzuerkennen. Als Martin die Chance ergreift und mit dem Maler zieht, führt dieser ihn in eine schauerliche Welt, in der er dank seines Mitgefühls und Verstandes widerstehen kann und zum Retter wird für jene, die noch unschuldiger sind als er.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.09.2024

Düsteres Märchen

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Ein Dorf. Ein Junge mit einem schwarzen Hahn. Und ein geheimnisvoller Reiter, der Kinder raubt. Die Zutaten dieser Geschichte sind geheimnisvoll und düster, es liest sich wie ein böses Märchen. Die Sprache ...

Ein Dorf. Ein Junge mit einem schwarzen Hahn. Und ein geheimnisvoller Reiter, der Kinder raubt. Die Zutaten dieser Geschichte sind geheimnisvoll und düster, es liest sich wie ein böses Märchen. Die Sprache ist archaisch und grob, gleichzeitig strotzt der Text nur vor wundervollen und symbolträchtigen Sätzen. Nach der Lektüre fand ich mein Buchexemplar gespickt mit Markierzettelchen vor, weil mich immer wieder in bemerkens- und merkenswerten Formulierungen verlor.

Diese Erzählung ist wie aus der Zeit gefallen. Sie erinnerte mich beim Lesen stark an die grausamen Märchen im Grimmschen Kanon, sehr stark auch an Krabat.
Mich persönlich hat diese besondere Sprache völlig gepackt, die spukhafte und freudlose Stimmung kroch mir beim Lesen förmlich unter die Haut. Die teils derben und auch (un)menschlich grausamen Szenen passten sich perfekt in die Erzählung ein.

Für mich ein fulminantes Leseerlebnis!

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Veröffentlicht am 31.05.2024

Die verschwundenen Kinder

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Im Dreißigjährigen Krieg (1618-48) ließen nach Schätzungen ca. 40% der Landbevölkerung ihr Leben. Und so fiebern wir mit dem kleinen Waisenjungen Martin mit, der in dieser brutalen und rücksichtslosen ...

Im Dreißigjährigen Krieg (1618-48) ließen nach Schätzungen ca. 40% der Landbevölkerung ihr Leben. Und so fiebern wir mit dem kleinen Waisenjungen Martin mit, der in dieser brutalen und rücksichtslosen Zeit auf sich alleine gestellt ist. Obwohl nicht ganz, denn sein schwarzer Hahn sitzt ihm immer auf der Schulter und die beiden beschützen sich gegenseitig. Etwas Geheimnisvolles haftet Martin an. Er ist schlau, schlauer als alle anderen Dorfbewohner und damit prädestiniert, der Held dieser kleinen Geschichte zu werden. Er will ein entführtes Mädchen wiederfinden, das der schwarze Reiter mitgenommen hat, denn ein "gerettetes Leben ist alle Leben" (S. 89). Und so begibt er sich auf die klassische Heldenreise, muss märchenhafte Abenteuer bestehen und kämpft ums Überleben.

So eine warmherzige Figur ist dieser kleine Junge, inmitten all des Elends und des Todes. Mit einer einfachen, klaren Sprache, die wirklich sehr an Märchen erinnert, entführt die Autorin in diese Welt vor 400 Jahren. Die ungeschminkte Schilderung hat mich an "1793" von Niklas Natt och Dag erinnert, in dem für mich erstmals in einem Roman so schonungslos über Dreck, Elend, Schmerz etc. geschrieben wurde.

Ich habe den Roman fast atemlos in einem Stück gelesen. Er hat mich sofort gepackt, weil die Story so ungewöhnlich, märchenhaft und rätselhaft ist. Die Figuren und vor allem das Setting sind in ihrer sparsamen Beschreibung lebendig geworden. Ich kann absolut verstehen, dass dieser Roman so gelobt wurde. Ich tut es hiermit auch!

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