Cover-Bild Schlangen im Garten
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20,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Diogenes
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 24.08.2022
  • ISBN: 9783257613155
Stefanie vor Schulte

Schlangen im Garten

Familie Mohn hat die Mutter verloren. Jetzt steht sie im Verdacht, die Trauerarbeit zu verschleppen. Das Leben muss doch weitergehen, sagen die Nachbarn, meint das Traueramt. Doch Vater Adam, die wütende Linne, der nach Hause zurückgekehrte Student Steve und Micha, der Jüngste, wollen nicht weitergehen. Sie möchten Johanne bewahren – nicht nur in ihren eigenen Erinnerungen, sondern in unzähligen Geschichten, die deren Leben so vielleicht gar nie geschrieben hat.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.08.2022

Trauern, Verlust, Vermissen

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"Zum Abendbrot isst er jetzt immer eine Seite aus dem Tagebuch seiner verstorbenen Frau. Er isst sie roh, und er tut es aus Liebe". Diesen Einstieg muss man sich echt auf der Zunge schmelzen lassen... ...

"Zum Abendbrot isst er jetzt immer eine Seite aus dem Tagebuch seiner verstorbenen Frau. Er isst sie roh, und er tut es aus Liebe". Diesen Einstieg muss man sich echt auf der Zunge schmelzen lassen... Als ich einer Freundin von dem Buch erzähle, sagt sie 'einverleiben'. Genau.

Ein Schlange fand sich soweit nur auf einem Bild im Zimmer des Rektors, eine Aspis Viper. Viele surreale Momente. Immer wieder: Der eine Sohn sieht Gesichter. Die Tochter muss ihre Wut verprügeln, sie verdrischt andere Kinder mit einer Brutalität, die an Ermorden erinnert.
Johanne, Mutter und Ehefrau, ist tot. Die einzige, die wohl die Familie zusammenhielt. Adam, ihr Mann, sagte sie immer, sei lebensuntüchtig. Alle leiden, die drei Kinder, der Mann.
Die Tagebücher, die gegessen werden, aber ein Kind rettet immer wieder Fetzen, rettet Gedanken der Mutter oder will sie retten. Der Friedhof, auf dem zwei Kinder sich heimisch machen wollen. Die Frau mit dem Hund, eine Obdachlose. Ihr Hund, eigentlich ein Gummiball an der Leine. Sie beschimpft Adam, den Vater. Und er braucht es wohl.
Andere Figuren tauchen auf, spielen wichtigere Rollen, andere stören, werden an den Rand gedrückt. Es passiert soviel Surreales. Ein Traueramt macht sich Sorgen um die Familie, ein Trauerbegleiter wird fast verrückt mit der Familie.

Das erste Buch der Autorin war anders, wie ein Märchen. Der Junge und der Hahn und die schrecklichen Dinge, die dort passierten, doch der Junge und sein Hahn kamen gut durch. Happy End, wie in einem Hollywood Blockbuster.
Es hatte, zwar auch surreal, doch Hand und Fuß. Dieses Buch hier ist absolut surreal. Eigentlich eher ein Gedichtband zur Trauerverarbeitung. Liest man eine Seite oder nur wenige Zeilen, dann muss man einhalten, darüber nachdenken... nicht zuviel auf einmal lesen, sonst ist die Welt aus den Angeln gerückt.

Ich habe an meine Trauerverarbeitung gedacht und ich kenne die Trauer anderer. Wenn der Witwer seine Nase in die Pullis der Verstorbenen steckt, um ihren Geruch zu halten. Wenn die Witwe sich in Arbeit stürzt und sich an den Kindern festhält, den Kindern Zukunft gibt.

Dieses Buch wird kein Bestseller in dem Sinn werden, dass alle jubeln und sagen, das ist spannend. Es ist ein leises Buch, wie bereits erwähnt, eher wie ein Gedichtband. Ein Buch zum immer wieder in die Hand nehmen, um dann die Worte direkt ins Herz fließen zu lassen. Hoffentlich. Das Buch wird vermutlich wieder Preise gewinnen und manch einer wird es kaufen, aber viele werden es aus der Hand legen und den Kopf schütteln. (Eben ein leises Buch) Und dann wieder, eher etwas verstohlen, darin das eine oder andere lesen...

Und das Buch sagt, nehmt Euch Eure Zeit, es ist Eure Trauer. Und verarbeitet sie so wie Ihr es braucht...

Titelbild: Von Paul Gauguin, 'Porträt Vaiite'; sehr sehr schön... Diogenes - Verlag eben, der gerne künstlerisch anspruchsvolle Titelbilder nimmt

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Veröffentlicht am 24.08.2022

Trauerbewältigung

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Schlangen im Garten ist der zweite Roman der Schriftstellerin Stefanie vor Schulte. Mit ihrem Debüt hatte sie großen Erfolg. Sie schreibt ergreifende Ereignisse.
In diesem Roman geht es um den Tod der ...


Schlangen im Garten ist der zweite Roman der Schriftstellerin Stefanie vor Schulte. Mit ihrem Debüt hatte sie großen Erfolg. Sie schreibt ergreifende Ereignisse.
In diesem Roman geht es um den Tod der Mutter und die Trauerbewältigung der Familie.
Die Mutter hatte ein Tagebuch hinterlassen, von deren Inhalt keiner etwas erfahren sollte. Die Art und Weise der Vernichtung ist etwas eigenartig.

Mit dem Schreibstil kam ich erst nicht so klar. Im Laufe des Lesens habe ich mich in diese Geschichte hinein gelesen.

Die Geschichte wechselt von der Kindheit der Mutter Johanna und den Empfindung der Familie nach ihrem Tod. Es ist dann auch noch eine Fantasiegeschichte. Das hat es Gemeinsam mit dem ersten Roman der Autorin, Der Junge mit den schwarzen Hahn. Der spielte zwar im Mittelalter, aber sonst war er ähnlich gestaltet.

Es lohnt sich, auch den neuen Roman zu lesen.



Veröffentlicht am 18.07.2022

Trauer

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Die Mutter und Ehefrau ist tot. Nie wieder ihre Stimme hören, ihre Hände spüren, nie wieder die eigenen Gedanken, Gefühle und Sorgen mit ihr besprechen. Ein Mann und drei Kinder leiden unter diesem Verlust, ...

Die Mutter und Ehefrau ist tot. Nie wieder ihre Stimme hören, ihre Hände spüren, nie wieder die eigenen Gedanken, Gefühle und Sorgen mit ihr besprechen. Ein Mann und drei Kinder leiden unter diesem Verlust, Jeder geht anders mit der Trauer um. Eine Metapher ist, das die Tagebücher von ihr gegessen werden aber ein Kind rettet immer wieder einen Streifen in der Hoffnung noch einmal einen Gedanken der Mutter zu erhaschen oder noch einmal ihre Schrift zu sehen.
Dazu tauchen noch andere Figuren auf die in irgendeiner Weise Bezug zur Frau und der Familie haben. Es wirkt eigenartig wie sie versuchen den Hinterbliebenen bei der Trauer zu helfen.
Ich empfand das erste Buch der Autorin als ein modernes Märchen für Erwachsene. Es war gut zu lesen und daher waren die Erwartungen zu diesem Buch groß. Es ist meiner Meinung nach etwas Anderes, ein reales, wichtiges, emotionales Thema spielt hier die Hauptrolle.
Trauer haben wir alle schon erlebt, jeder geht damit anders um. Einige können darüber reden, andere ziehen sich zurück. Jeder Mensch hat seine eigenen Rituale mit dem Verlust umzugehen.
Ich glaube die Autorin will uns darin bestätigen. Macht das was ihr für richtig haltet, macht das was ihr fühlt, Ihr bestimmt wann die Trauer nicht mehr so sehr schmerzt. Nicht die anderen entscheiden wann es Zeit ist wieder unter Menschen zu gehen, wann man sich wieder freuen kann, wann man jemanden Neues kennen lernt, oder vielleicht sogar lieben lernt. Das alles sind ganz allein Empfindungen die nur die Trauernden verfolgen können. Wenn dieses Buch uns dabei hilft, weil die Familie sich Mühe gibt für sich allein zu handeln, uns selber wieder zu finden, dann ist es ein wichtiges Buch.

Veröffentlicht am 15.08.2022

Zu viele Fragezeichen für mich.

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Adam Mohn, Vater dreier Kinder – alle trauern um die Ehefrau Johanne bzw. die Mutter. Die verschiedene Verarbeitung von Trauer, Kummer und Mitgefühl wird beschrieben. Die Tagebücher der verstorbenen Johanne ...

Adam Mohn, Vater dreier Kinder – alle trauern um die Ehefrau Johanne bzw. die Mutter. Die verschiedene Verarbeitung von Trauer, Kummer und Mitgefühl wird beschrieben. Die Tagebücher der verstorbenen Johanne dürfen von niemandem gelesen werden, werden deshalb zu Konfetti verkleinert und zu Mahlzeiten verarbeitet.
Soll dies eine Metapher sein? Wenn ja, wofür? Auch den Buchtitel finde ich befremdlich hier.
Insgesamt hadere ich mit diesem Schreibstil, bin etwas verwirrt über die kuriosen Geschichten der weiteren dubiosen Gestalten wie Brassert, Bille und Ginster.

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