September 2021. In Shanghai tagt das Internationale Olympische Komitee, um die nächsten Sommerspiele zu vergeben. Kurz vor der entscheidenden Abstimmung geschieht ein Verbrechen: Der mosambikanische IOC-Funktionär Charles Murandi wird ermordet in seinem Hotelzimmer aufgefunden. Aufnahmen einer Sicherheitskamera belegen, dass sich der Journalist Thomas Gärtner zuletzt im Zimmer des Opfers aufgehalten und beim Verlassen unbekannte Dokumente mitgeführt hat.
Im Verhör will er sich an nichts erinnern können. Für die junge Konsularbeamtin Lena Hechfellner ein brisanter Fall: Sie weiß von Gärtners Bekanntschaft mit Murandi, und sie glaubt zu wissen, was in den Dokumenten steht, aber erfahren darf das niemand. So werden alle Beteiligten zu Figuren eines Spiels, dessen Regeln sie nicht kennen. Die angereiste Bundeskanzlerin befürchtet das Schlimmste, ein zweiter Journalist wittert seine große Chance, und Lena gerät plötzlich selbst ins Visier der chinesischen Behörden. Erst ganz allmählich wird klar, dass der Schlüssel zur Lösung des Falls tief in der Vergangenheit liegt: in einer Zeit, da ein Vertragsarbeiter in der DDR um seine Zukunft betrogen wurde und an der falschen Person Rache nahm.
Stephan Schmidt hat einen meisterhaften Roman geschrieben, der weit in die Ferne und zugleich tief in die deutsche Geschichte führt: hochaktuell, fesselnd und faktenreich.
Der Thriller spielt in Shanghai 2021. Während der Tagung des olympischen Komitees kommt es zu einem Mord, dessen Ursache in der Vergangenheit zu suchen ist. Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Es ist spannend ...
Der Thriller spielt in Shanghai 2021. Während der Tagung des olympischen Komitees kommt es zu einem Mord, dessen Ursache in der Vergangenheit zu suchen ist. Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Es ist spannend und aufregend mit authentischen, aber auch undurchsichtigen Figuren und einem interessanten Schauplatz der Handlung. Auch das Cover finde ich gelungen. Der Schreibstil ist packend und prägnant. Von mir gibt es volle Punktzahl.
Vor unseren Augen entfaltet sich ein internationaler Thriller mit Verstrickungen bis in die höchsten Ebenen der Weltpolitik. Die Handlung spielt in der ehemaligen DDR, im wieder vereinten Deutschland, ...
Vor unseren Augen entfaltet sich ein internationaler Thriller mit Verstrickungen bis in die höchsten Ebenen der Weltpolitik. Die Handlung spielt in der ehemaligen DDR, im wieder vereinten Deutschland, in Mosambik und in Shanghai statt. Auslöser der Handlung? Die mosambikanischen Gastarbeiter die zu DDR-Zeiten mit Verträgen aus ihrem Heimatland in die DDR gelockt wurden, hier arbeiteten sie schwere lange Jahre für einen Hungerlohn, schickten das Geld in die Heimat in der Hoffnung, später, bei ihrer Rückkehr sich mit dem ersparten Geld etwas aufbauen zu können. Gleich nach der Wende mussten sie Deutschland verlassen und stellten fest, ihr Geld war nie auf ihren Konten angekommen, die korrupte Regierung hatte mit dem Geld einen Teil der Auslandsschulden beglichen. Die wütenden Proteste der Arbeiter werden in Mosambik belacht und verhöhnt. Ein deutscher Reporter nimmt sich der Sache an, veröffentlicht in Deutschland Artikel und setzt sich für ihre Rechte ein. Die Bundesregierung zahlt eine Entschädigung, die aber nie bei den Arbeitern ankommt. Und nun springt die Handlung in die Gegenwart, ins Jahr 2021 in Shanghai. Da tagt das IOC und die Vergabe der olympischen Spiele für 2032 soll bekannt gegeben werden.Gleichzeitig erfahren wir, wie China still und heimlich sich große Teile des afrikanischen Continents unter den Nagel gerissen hat. Gebiets Ankäufe, Gründung von Unternehmen, die aber nur chinesische Arbeiter beschäftigen, nie Einheimische, Ausbeutung der Bodenschätze, usw. Kolonialismus im 21. Jahrhundert. Sind die afrikanischen Länder der einstigen Kolonialherren losgeworden, England, Frankreich, Portugal, Belgien, Deutschland, Spanien, führen sich nun die chinesischen Funktionäre als Befreier auf, aber die Ausbeutung bleibt die gleiche.
In Shanghai ist die kommunistische Partei allgegenwärtig. Ob die eigenen Bürger oder ausländische Gäste, nichts und niemand entgeht der Partei. Wie kann da, unter den stets wachsamen Augen der Geheimpolizei Chinas, ein deutscher Journalist einen Mord an einen mosambikanischen IOC Funktionären ausüben, in einem internatonalen Hotel, in dem es mehr Kameras als Zimmermädchen gibt?
Stephan Schmidt erlaubt sich in diesem Buch ein paar wunderbare literarische Freiheiten: Wir schreiben das Jahr 2021. Angela Merkel ist immer noch Bundeskanzlerin (OK, mit Baerbock oder Scholz hätte es nicht die gleiche Gewichtung gehabt, ich gebe das gerne zu), sie wird von Seiwert, dem Pressesprecher begleitet und vom deutschen Innenminister Seehofer. Wobei letzterer eine etwas diffuse Rolle im Buch spielt. Ist er so naiv oder wird er von Chinesen bestochen? Dazu sagt Schmidt selbst: “Alle real existierenden Personen in diesem Roman, auch die Bundeskanzlerin, wurden von mir frei erfunden. Bei anderen Figuren hingegen habe ich mich eng an die Vorgaben meiner Fantasie gehalten.”
Das Buch ist spannend, von Anfang an und vermag es, die Spannung bis zum Schluss zu halten.
Interessant ist, wie die Partei alles eisern festhält. Und wird einmal etwas außerhalb des Willens der Partei bekannt, dreht und wendet die Partei die Tatsachen, bis die Partei im Recht ist. Alles andere wäre undenkbar. Es gilt nur der Wille der kommunistischen Partei. Aber das war genau so in der DDR, in Rumänien, Albanien, Polen, ist heute noch immer so in Russland und Nordkorea. Die kommunistische Partei hat immer Recht!
Das Buchcover hat mich mit seinen krellbunten Farben und chinesischen Schriftzeichen sofort angesprochen. Der Buchtitel ist zweideutig und macht neugierig auf den Inhalt. Der Klappentext klingt vielversprechend. ...
Das Buchcover hat mich mit seinen krellbunten Farben und chinesischen Schriftzeichen sofort angesprochen. Der Buchtitel ist zweideutig und macht neugierig auf den Inhalt. Der Klappentext klingt vielversprechend. Ein außergewöhnlicher Politthriller um die Vergabe der Olympischen Spiele. Den Leser erwartet ein spannendes Szenario aus Verstrickungen, Korruption, Vergangenheit und Gegenwart. Der Journalist Thomas Gärtner spielt eine Schlüsselrolle in dem spannend aufgebauten Roman. Besonders gespannt war ich, inwieweit dieses interessante Thema im Roman aufgearbeitet wird, wieviel Autoren-Recherche zwischen der Vergangenheit der Mosambikanischen Arbeiter in den Leuna-Werken zu DDR-Zeiten, deren weiteres Leben in ihrer Heimat und dem Tatort Shanghai möglich und realistisch war und wie der Autor darauf seinen Roman aufgebaut hat. Am Ende des Romans erhält darauf der Leser die Antwort von Stephan Schmidt, was ich persönlich sehr gut finde. Ich bin immer begeistert, wenn Schriftsteller meine aufkommenden Fragen beantworten und Erklärungen finden, obwohl sie diese gar nicht kennen. In dem Moment bin ich mir sicher, dass auch Stephan Schmidt sein Buch aus der Sicht des Lesers betrachtet und liest.
Meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht. Allerdings muss ich feststellen, dass der Politthriller dem Leser einiges abverlangt. Zum einen sind es die geschichtlichen Hintergründe, zum anderen ein notwendiges Wissen und Interesse an den politischen Inhalten.
Das Buch beinhaltet zwei Handlungsebenen, die zeitlich unterschiedlich verlaufen, aber in engem Zusammenhang stehen. Es beginnt in Mosambik 1994, als sich der deutsche Journalist Thomas Gärtner mehr zufällig mit dem „Madgermanes“ Charles Murandi anfreundet. Er erfährt von Murandi, dass dieser und viele andere Mosambikaner zu DDR-Zeiten als Hilfsarbeiter in einem Chemiewerk gearbeitet hatten und nach ihrer Rückkehr nach Afrika vor dem Nichts standen. Weiterer Handlungsort ist Shanghai 2021, wo der IOC zur Vergabe der olympischen Spiele 2032 tagt. Charles Murandi ist IOC-Vertreter seines Landes. Sein Tod, ein eigenartiger Mordfall, hat sowohl politisch als auch persönlich motivierte Gründe. Stepahn Schmidt gelingt es einen interessanten Spannungsbogen zwischen dem Mord, den zum Teil recht zwielichtigen Umständen bei der Vergabe der olympischen Spiele und den speziellen Ermittlungen der chinesischen Polizei in dem Mordfall zu ziehen. Als Asienkenner legt er einen besonderen Fokus auf die Verbindungen von Politik und Wirtschaft, Sport und Geschichte. Leider gerät da der Krimianteil um den Mord an Murandi etwas in den Hintergrund. Thomas Gärtner, der deutsche Journalist ohne Akkreditierung für Shanghai, gerät schnell in den Fokus der Ermittlungen der chinesischen Polizei. Hilfe bekommt Gärtner von der jungen Konsulatsbeamtin Lena Hechfellner , die diesen brisanten Fall lösen will.
Stephan Schmidt schreibt verständlich, gibt ungewohnt viele Einblicke in die chinesische Lebensrealität, zeigt viele politische Aspekte auch mit der Vergabe der olympischen Spiele auf und die wirtschaftlichen Interessen Chinas an Afrika. Das Buch ist spannend, weil die Anzahl der potentiellen Täter nicht gering und bis zum Ende offen ist. Die Thematik der Handlungsebenen sind tief miteinander verwoben, so dass ich beim Lesen Pausen eingelegen musste, um die teilweisen Sprünge zwischen Handlungsort und -zeit besser vorstellen und einordnen zu können.
Der Hauptprotagonist Thomas Gärtner ist allerdings auch ein teilweise eigenartiger Zeitgenosse. Sicherlich dient seine etwas schnodderige Art auch zur Belebung des Krimis bei. Auch die anderen Protagonisten und Protagonistinnen sind mir allesamt unsympathisch. Jeder von ihnen ist egoistisch und sieht nur seine Vorteile.
Schade fand ich, dass der Mordfall sehr in den Hintergrund rückte, manche Beschreibungen zu lang und etwas zäh wurden. Als Politthriller dagegen wahrlich sehr interessant, denn der Autor konnte mit seinen Asienkenntnissen und Recherchen (zu den Madgermanes) viel Wissenswertes vermitteln.
Kurz bevor 2021 in Shanghai die Vergabe der Olympischen Sommerspiele 2032 stattfindet, wird der fiktive mosambikanische IOC-Funktionär Charles Murandi tot in seinem Hotelzimmer vor Ort aufgefunden. In ...
Kurz bevor 2021 in Shanghai die Vergabe der Olympischen Sommerspiele 2032 stattfindet, wird der fiktive mosambikanische IOC-Funktionär Charles Murandi tot in seinem Hotelzimmer vor Ort aufgefunden. In seinem Kriminalroman „Die Spiele“ beschreibt Stephan Schmidt, der als Stephan Thome bereits einige literarische Romane veröffentlich hat, die beschwerliche Suche nach dem Mörder.
Der deutsche Journalist Thomas Gärtner wird von der chinesischen Kriminalpolizei für die Tat verhaftet wird. Lange bleibt unklar, ob er es wirklich war. Ein Video des Hotels zeigt, wie er aus dem Zimmer des Opfers kommt und dabei Dokumente bei sich trägt. Aber Gärtner war stark angetrunken und leidet unter Gedächtnisverlust. Das Deutsche Konsulat schaltet sich ein und schickt die Konsularbeamtin Lena Hechfellner, die Gärtner seit vielen Jahren kennt. Sie verbirgt etwas, was lange nicht bekannt ist, wodurch auch sie als Mörderin in Frage kommt. Ein weiterer Journalist profitiert durch die Berichterstattung von der Verhaftung Gärtners. Vielleicht hat er deshalb den Funktionär umgebracht oder es war jemand ganz anderes aus dem korrupten Umfeld des Opfers.
Der Kriminalroman beginnt mit einem Prolog, der im Jahr 1994 in Mosambik spielt und mir als Leserin den Vorteil gegenüber einigen Figuren in der Erzählung gab, dass ich nun wusste, dass der Verhaftete und der Ermordete einander kannten. Gleichzeitig weist die Einleitung mit dem Thema der Madgermanes auf ein wenig bekanntes Kapitel der deutschen Geschichte hin. Stephan Schmidt schreibt als allwissender Erzähler und so konnte ich all den feinen Nuancen in den zwischenmenschlichen Aktionen nachspüren. Bewusst lässt er seine Figuren, meistens aus Berechnung, bestimmte Tatsachen zurückhalten. Während sich die Handlung in der Gegenwart über mehrere Tage kontinuierlich weiterentwickelt, schiebt der Autor Kapitel ein, die einige Tage vor dem Mord oder mehrere Jahre in der Vergangenheit spielen und mit und mit dazu beitragen, die Hintergründe aufzuklären, wie es zu der Tat kommen konnte. Sie dienen aber auch dazu, den Charakter der Protagonisten vertieft darzustellen.
Dank guter Recherche und seiner eigenen Erfahrungen gelingt es Stephan Schmidt das mir ungewohnte Verhalten der Chinesen zu anderen Staaten und den Umgang untereinander treffend darzustellen. Während Presse, Konsulat und chinesische Kriminalpolizei sich am Mordfall abarbeiten, lässt der Autor aufgrund der Vergabe der Olympischen Spiele die deutsche Bundeskanzlerin in Begleitung weiterer Politiker in China einfliegen. Obwohl die Figuren alle seiner Fantasie entspringen, sind Ähnlichkeiten zu bekannten Persönlichkeiten erkennbar.
Im Cover des Buchs spiegelt sich die Vielfalt Chinas wider, eine Welt, die voller Gegensätzlichkeiten zu sein scheint. Korruptes Verhalten als Mittel der Wahl unter Einsatz von Manipulationen, Erpressungen und Drohungen findet sich in der Handlung zuhauf und ändert im Handumdrehen das Machtgefüge. Seit langem praktiziert China eine restriktive Bevölkerungspolitik, die in den letzten Jahren gelockert wurde. Dennoch bleiben, oft aus früheren Zeiten, unerwünschte Kinder, deren Schicksal Stephan Schmidt anhand einer handelnden Figur aufgreift. Gerne hätte ich noch mehr über das alltägliche Leben in Shanghai gelesen.
Der literarische Kriminalroman „Die Spiele“ von Stephan Schmidt ist facettenreich im Spiel um Macht und Anerkennung, das nachvollziehbar beschrieben ist. Die Spannung ergibt sich aus der Anzahl potenzieller Täter und ist bis zum Ende hin latent vorhanden. Keine der Protagonist(inn)en wurde mir sympathisch, weil jede und jeder auf seinen eigenen Vorteil bedacht ist. Wer Krimis mit politischem Hintergrund mag, ist bei diesem Buch als Lektüre richtig.
Das Cover ist sehr auffällig und zeigt in knalligen Farben die Leuchtreklamen Shanghais bei Nacht.
In Shanghai treffen sich die Protagonisten des Buches, der IOC-Funktionär Charles Murandi aus Mosambik ...
Das Cover ist sehr auffällig und zeigt in knalligen Farben die Leuchtreklamen Shanghais bei Nacht.
In Shanghai treffen sich die Protagonisten des Buches, der IOC-Funktionär Charles Murandi aus Mosambik und der deutsche Journalist Thomas Gärtner.
Der Treffpunkt wurde gewählt, da dort zeitgleich eine Tagung des IOC's um die Vergabe der Olympischen Sommerspiele 2032 stattfindet.
Charles Murandi wird in seinem Hotelzimmer ermordet aufgefunden und sein letzter Besucher war nach Aufzeichnung der Überwachungskamera Thomas Gärtner. Jedoch kann sich der Journalist nicht an einen Besuch bei Murandi erinnern.
Eine junge deutsche Konsularbeamtin weiß einiges, darf jedoch aus verschiedenen Gründen ihr Wissen nicht preisgeben.
In mehreren Zeitsprüngen und Handlungssträngen geht es um verschiedene Themen im Bereich Chinas. Die chinesischen Verhörmethoden gegenüber Ausländern werden angeprangert, Machenschaften in verschiedenen Ländern in Gegenwart und Vergangenheit. Ein großes historisches Thema ist die Ausbeutung von Vertragsarbeitern aus Mosambik in der ehemaligen DDR.
Es gefällt mir, daß es dem Autor gelungen ist, komplexe schwierige Themen gut verständlich und spannend zu verarbeiten.