Cover-Bild Nahrs letzter Tanz
22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Diana
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 432
  • Ersterscheinung: 22.04.2019
  • ISBN: 9783453292185
Susan Abulhawa

Nahrs letzter Tanz

Roman
Stefanie Fahrner (Übersetzer)

Ein Volk ohne Land, eine Frau ohne Heimat und die Kraft des Widerstand

Die Palästinenserin Nahr wird im Exil in Kuwait geboren. Sie wächst zu einer eigenwilligen, stolzen Frau heran, die den Tanz als Akt der Freiheit empfindet. Die Grenzen dieser Freiheit erlebt sie, als sie nach einer gescheiterten Ehe in einem Bordell arbeiten muss. Doch die bitteren Lektionen machen sie stärker. Selbstbewusst reist Nahr nach Palästina, wo sie Bilal kennenlernt. Durch ihn entdeckt sie das Land ihrer Familie und erfährt zum ersten Mal tiefe Liebe. Bilal hat sich der Befreiung seines Volkes verschrieben, und Nahr schließt sich ihm an. Eine Entscheidung, die ihr zum Verhängnis wird ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.08.2022

Zwischen Gut und Böse gibt es auch eine Grauzone ...

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Puh … „Nahrs letzter Tanz“ ist definitiv keine leichte Lektüre mal eben für zwischendurch. Abwechselnd vom „Würfel“, wie die Hochsicherheitszelle im Gefängnis genannt wird, und direkt aus der Vergangenheit ...

Puh … „Nahrs letzter Tanz“ ist definitiv keine leichte Lektüre mal eben für zwischendurch. Abwechselnd vom „Würfel“, wie die Hochsicherheitszelle im Gefängnis genannt wird, und direkt aus der Vergangenheit begleitet man Nahr durch ein turbulentes Leben, das ihr nicht immer leicht gemacht wurde. Obwohl sie erst Mitte dreißig ist, liest sich ihr Rückblick als hätte sie bereits hundert Leben durchlebt. Immer wieder will sie an ihre Heimat glauben, liebt ihre palästinensischen Mitbürger und doch wird sie ständig wieder zur Flucht gezwungen, die sie mehr als einmal fast das Leben kostet.

Beim Lesen habe ich mich oft gefragt, wie viele autobiografische Anteile in dem Buch stecken, denn Susan Albulhawa wuchs wie Nahr als Kind palästinensischer Flüchtlinge in Kuwait, Jordanien und Jerusalem auf. Man kann die Autorin verstehen, dass sie ihre Protagonistin hassen lässt, aber manchmal wurde mir das ein bisschen zu viel. Diese abgrundtiefe Abscheu verpasste mir Bilder im Kopf, die mich fast am Einschlafen hinderten. Für mich kommt dieses Buch nicht an „Während die Welt schlief“ ran, das mich vor Jahren tief berührte. Dennoch ist es wohl wichtig, über den nicht enden wollenden schwelenden Kampf Palästinas zu schreiben. Mir war der Roman einseitig, zu schwarz-weiß gemalt weshalb ich ein Sternchen abziehe.

Veröffentlicht am 20.06.2019

Sehr bewegend!

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Cover
Das Cover passt gut zu der Thematik des Buches und ähnelt zudem auch den anderen zwei Werken Susan Abulhawas. Natürlich gibt es optisch schönere Covers, jedoch wäre ein anderes, fröhlicheres ...

{spoilerfrei}

Cover
Das Cover passt gut zu der Thematik des Buches und ähnelt zudem auch den anderen zwei Werken Susan Abulhawas. Natürlich gibt es optisch schönere Covers, jedoch wäre ein anderes, fröhlicheres Cover bei solch einem Roman fehl am Platz.
4,5 /5 Sterne

Inhalt
Zu Beginn fiel es mir recht schwer, dem Inhalt zu folgen. Die politischen Situationen überschlugen sich regelrecht und manchmal hätte ich mir genauere Erklärungen gewünscht. Generell passierte im ersten Teil vieles auf einmal und gleichzeitig erfuhr der/ die Leser/in nicht viel Neues.
Mit der Zeit änderte es sich, gerade als Nahr das erste Mal nach Palästina aufbricht. Die politischen Verhältnisse wurden klarer und auch in Nahrs Leben schien sich immer mehr zu ändern – es wurde spannender.
Dieser Plot und besonders die tolle Umsetzung brachten mich immer wieder zum Hadern. Bilal ist der Rechtslage nach ein „schlechter“ Mann und auch die Handlungen Nahrs kann man nicht für gut heißen. Gleichzeitig ist da diese Liebe zwischen den beiden (,die toll und authentisch dargestellt wird) und die – für die zwei - aussichtslose Situation. Man kann das Handeln nicht gutheißen und doch schreibt die Autorin es so authentisch, so realistisch, dass man dennoch Mitleid hat und zu mindestens versucht zu verstehen, wieso sie handeln, wie sie handeln.
4 /5 Sterne

Schreibstil
Das Buch wird aus der Ich- Perspektive Nahrs geschrieben und ist in unterschiedliche Teile, je nach Aufenthaltsort der Protagonistin aufgeteilt. Zudem finden immer wieder Zeitsprünge statt zwischen der Gegenwart, in der Nahr die Geschichte erzählt und ihrer Vergangenheit, angefangen in der Jugend.
Ein paar Abschnitte waren mir zu viel und hätten gekürzt werden können, dennoch machten sie Nahrs Perspektive noch mal authentischer.
Die Autorin schafft es mit ihren genauen Beschreibungen, der teilweise sehr direkten, aber auch träumerischen Ausdrucksweise, wirklich das Gefühl zu geben, dass es Nahr ist, die ihr eigenes Leben wiedergibt.
4 /5 Sterne


Fazit
Ein Roman, durch den man selber auch etwas hadern muss. Einerseits kann man die Denk- und auch Handlungsweise der Protagonistin an vielen Stellen nicht nachvollziehen und im nächsten Moment ist da diese unheimliche Liebe und man fiebert plötzlich doch mit ihr mit.