Die Rezension
Piper Dove ist Privatdetektivin, die ihren Beruf über alles liebt und in jeder Faser ihres Lebens verdeutlicht. Doch ein Stereotyp ist sie keineswegs: Einerseits knallhart, andererseits aber ist sie eine Frau. In ihrem Beruf sind defintiv eher selten Frauen aktiv.
Cooper wiederum hat gerade seine Quaterback-Karriere beendet und versucht irgendwie im Nachtclubbusiness Fuß zu fassen. Nicht mal ohne Erfolg (und wenn der vielleicht auch nur ist, da der ehemalige Star-Quaterback der Chicago Stars auch jeden geöffneten Abend da ist). Das Spiral scheint ganz gut zu laufen, doch Piper merkt direkt, wer von seinem Personal hinter ihm steht und wer nicht.
Ihr Schwarfsinn ist bewundernswert - auch wenn man sich bei der ersten Szene, in der sie Cooper verfolgt, fragt, ob Privatdetektivin denn wirklich der richtige Beruf für sie ist.
Ja, der Anfang war schon etwas komisch. Ich bekam schnell Mitleid mit Piper.
Doch dann kamen ihre Freundinnen und verpassten mir gleich die ersten Lacher...
"Sie waren eine Einheit: eine couragierte Meteorologin, eine koreanische Opernsängerin mit der Stimme eines Engels und die größte Anhängerin der Chicago Stars."
~S.57
(... und Piper.)
Denn als die doch sehr unterschiedlichen Freundinnen beisammen sitzen, schneit Cooper herein, der gegen Piper heftige Anschuldigigungen vorbringen möchte und vor Gericht ziehen möchte.
An diesem Punkt fragt man sich dann erstmal wie zum Henker die Autorin da noch den Bogen zu einem Liebespaar finden will - ohne, dass es vollkommen unnatürlich wirkt.
Gefühlstechnisch hat Phillips die Annäherung mehr als gut umschrieben. Bloß wirkt Cooper etwas danach, als wolle er sie zu sehr an sich klammern - schon von Anfang an; nachdem sie ihren Job bei ihm beendet hat, stellt er sie gleich in was anderem ein. Goldig, aber dennoch seltsam. Auch heftig finde ich es, wie er Piper schließlich dazu überredet, dass er sie doch als Bodyguard braucht - nämlich da Piper mitansehen muss, wie auf Cooper ein Attentat an das nächste folgt (Warum war diese ultraspannende Story im Klappentext nicht herauszulesen? Ohne das zu wissen, hätte ich das Buch nie gekauft. Gut, dass ich es geschenkt bekam!)
Jedenfalls ermittelt Piper dann in diesem Fall, wer etwas gegen Cooper haben könnte...
Seltsame Fans?
Der Prinz, dem Cooper einen gefälschten Super-Bowl-Ring untergejubelt hat?
Ich fand es unheimlich spannend, da mitzurätseln. Der Roman hat sich als viel mehr, als bloß einen Liebesroman entpuppt. Es macht richtig Spaß, das zu lesen.
Am Ende kam übrigens wirklich alles anders, als erwartet und ich hab mich halb tot gelacht. Meine Güte, diese Autorin weiß wirklich, wie man Leser überraschen kann!
Das alles ist verpackt in einen leichten Schreibstil aus der dritten Person - manchmal in Coopers, manchmal in Pipers Blickwinkel, wobei der Wechsel nicht sonderlich eindeutig immer ist und auch Verwirrungen stiften mag.
Dennoch finde ich es gut, dass beide Blickwinkel genauer beleuchtet werden. Nämlich machen beide im Laufe des Buchs eine monumentale Charakterentwicklung durch. Cooper mag eine harte Schale haben - ist aber total knuffig irgendwie... Und Piper tut mir richtiggehend Leid. Aufgrundeiner sehr zweischneidigen Erziehung traut sie sich nicht einmal mehr, zu weinen.
Das ist wirklich berührend!
Eine Frage aber hätte ich noch: Was bitte sollte diese rohe Sexszene in der Mitte des Romans? Das war schon ein klein wenig übertrieben gewesen ,wenn auch Cooper ihren Körper das halbe Buch lang schon bewundert hat.
Das Fazit
Witzig und spannend - so viel mehr, als Klappentext und Cover vermuten lassen. Mich hat der äußere Anschein getrogen.
Ich bin verliebt in dieses Buch - verliebt bis über alle Sterne.