Exxxtrem spannend
„ExXxtrem“ ist das zweite Buch der deutschen Autorin Svea Tornow und es geht weiter mit der sympathischen Prostituierten Michelle. Die Geschichte brauch sich hinter dem Vorgänger „ExXxit“ nicht zu verstecken. ...
„ExXxtrem“ ist das zweite Buch der deutschen Autorin Svea Tornow und es geht weiter mit der sympathischen Prostituierten Michelle. Die Geschichte brauch sich hinter dem Vorgänger „ExXxit“ nicht zu verstecken. Es ist wieder genau so spannend und nervenaufreibend wie der erste Teil. Diesmal stehen die familiären Probleme mehr im Fokus. Es werden die Hintergründe von Michelle, ihrer Mutter und deren gewalttätigen Ehemann beleuchtet und wir sehen, dass nicht alles nur schlecht oder gut ist. Es ist sehr realistisch geschrieben und man kann sich mit den Figuren sehr gut identifizieren. Am gelungensten finde ich Michelle, denn sie ist gestanden, tough und ist sich nicht zu schade einen Spruch loszulassen. Sie sieht die Welt nüchtern und macht sich nichts vor, das mag ich am meisten an ihr. Auch ihr persönliches Verhältnis zu dem Polizisten Paul, wird einmal mehr thematisiert und dieser Konflikt der dabei entsteht, ist nach wie vor spannend und unterhaltsam.
Es geht wieder um ein abscheuliches Verbrechen und Svea Tornow nimmt, wie man es von ihr gewohnt ist, kein Blatt vor den Mund, wenn es um Schändung oder Vergewaltigung geht. Dese direkte Art spricht mich sehr an, denn an solchen Abscheulichkeiten ist nichts, was man beschönigen muss. Sie schafft dabei den Grat zwischen Schrecken und zu viel des Guten, genau zu meistern. Überhaupt, die wechselnden Gefühlszustände die sie beim Leser erzeugt, sind genau wie das Buch, eine Achterbahnfahrt. Man weiß nie was einem im nächsten Kapitel erwartet. Die Kapitel sind kurz und knackig, so dass es dabei nie zu längen kommt. Die Autorin hat vermutlich einen Hang zum philosophischen, da es auch kurze Kapitel gibt in denen sie über das Leben sinniert. Das ist erfrischend anders und hat mir auch super gefallen.
Insgesamt fand ich das Buch minimal besser als Teil eins und würde 4,5 Sterne vergeben. Ich bin aber heute in Spendierlaune und vergebe voll fünf. Ich hoffe wir werden irgendwann noch einmal mit Michelle in den Kiez abtauchen.