Cover-Bild Stella
11,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Hanser, Carl
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 11.01.2019
  • ISBN: 9783446262836
Takis Würger

Stella

Es ist 1942. Friedrich, ein stiller junger Mann, kommt vom Genfer See nach Berlin. In einer Kunstschule trifft er Kristin. Sie nimmt Friedrich mit in die geheimen Jazzclubs. Sie trinkt Kognak mit ihm und gibt ihm seinen ersten Kuss. Bei ihr kann er sich einbilden, der Krieg sei weit weg. Eines Morgens klopft Kristin an seine Tür, verletzt, mit Striemen im Gesicht: "Ich habe dir nicht die Wahrheit gesagt." Sie heißt Stella und ist Jüdin. Die Gestapo hat sie enttarnt und zwingt sie zu einem unmenschlichen Pakt: Wird sie, um ihre Familie zu retten, untergetauchte Juden denunzieren? Eine Geschichte, die auf wahren Begebenheiten beruht – über die Entscheidung, sich selbst zu verraten oder seine Liebe.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.04.2019

Schwierige Thematik…

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„Stella“ ist ein Roman des Autors Takis Würger, in dem dieser die Figur der jüdischen Denunziantin Stella Goldschlag als Vorlage für seine fiktive Liebesgeschichte nahm.
Die strahlende fröhliche Frau auf ...

„Stella“ ist ein Roman des Autors Takis Würger, in dem dieser die Figur der jüdischen Denunziantin Stella Goldschlag als Vorlage für seine fiktive Liebesgeschichte nahm.
Die strahlende fröhliche Frau auf dem Cover und der Klappentext versprachen für mich eine tragische Liebesgeschichte zwischen einer Jüdin und einem Schweizer zur Zeit des Dritten Reichs. Trotz des Hinweises, dass die Geschichte auf wahren Begebenheiten beruht, war mir nicht klar, dass hier eine echte Person sowie historisch dokumentierte Begebenheiten die Vorlage gaben.
Zur Person der Stella Goldschlag, ihrem Handeln und ihren Motiven möchte ich nichts sagen, jedoch fand ich die Einbindung in die Liebesgeschichte mit dem jungen Schweizer Friedrich ein wenig befremdend. In den ersten Kapiteln lernt man nur Friedrich kennen, einen fiktiven jungen Mann, seine Kindheit, einerseits behütet in einem wohlhabenden Elternhaus aufwachsend, andererseits mit einer Alkoholikerin als Mutter und einem Vater, der ständig auf Reisen ist – kurz gesagt, er entwickelt sich zu einem etwas merkwürdigen Zeitgenossen. Da mutet es nicht mal mehr seltsam an, dass der junge Friedrich ausgerechnet mitten in Kriegszeiten im Berlin des Dritten Reichs „Urlaub“ machen will, um sich zu vergewissern, ob gewisse Gerüchte über die Deportation jüdischer Familien im Nazideutschland der Wahrheit entsprechen. Friedrich erschreckt mit seiner Naivität, er blickt nicht hinter die Kulissen, nichts kommt ihm merkwürdig vor – weder bei seinen Zusammentreffen mit „Kristin“, die sich später als die Jüdin Stella Goldschlag entpuppt, noch bei seinen Besuchen in Jazzclubs, in denen er schließlich auch auf den –ebenfalls fiktiven - SS-Mann Tristan von Appen, einen Liebhaber von verbotener Jazzmusik, gutem Essen und latent homosexuell trifft.
Die Kontrastierung Stellas mit der fiktiven Figur des naiven Friedrich hat mich letztendlich nicht wirklich überzeugt…

Veröffentlicht am 15.03.2019

Fallen kann man nur allein

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Friedrich ist nicht einmal zwanzig, als er mitten im Kriegsjahr 1942 aus seinem beschaulichen Heimatort in der ach so neutralen Schweiz nach Berlin kommt. Er hält sich für mutig, weil er die Wahrheit über ...

Friedrich ist nicht einmal zwanzig, als er mitten im Kriegsjahr 1942 aus seinem beschaulichen Heimatort in der ach so neutralen Schweiz nach Berlin kommt. Er hält sich für mutig, weil er die Wahrheit über den Krieg und die Juden kennenlernen will, und vielleicht ist er das auch, doch in erster Linie ist er naiv. Berlin ist eine andere Welt, mit anderen Leuten, wie er sie nie kennengelernt hat. Zum Beispiel Kristin, dieses Mädchen, das ihn küsst und in Clubs mitnimmt. Doch eines Tages taucht sie bei ihm auf, nichts ist mehr geblieben von dieser souveränen, stolzen Frau, geschlagen ist sie, in jeder Hinsicht, und erst jetzt erzählt sie ihm die Wahrheit. Ihr Name ist Stella und sie ist Jüdin. Um ihre Eltern zu retten, tut sie das Schrecklichste, was man sich vorstellen kann, sie verrät andere Juden.

Ich habe Vorwürfe gelesen, dieses Buch sei nazifreundlich und antisemitisch. Wie sie auf nazifreundlich kommen, weiß ich nicht, vielleicht wegen Tristan? Auch kultivierte Nazis sind Nazis, und nur weil einer elegant und eloquent daherkommt, muss er doch weder Gewissen haben noch muss der Autor Sympathie für ihn hegen. Bei Inglourious Basterds waren auch alle von der Darstellung des Hans Landa durch Christoph Waltz begeistert, deshalb würde sie niemand für Nazisympathisanten halten. Nein, ich kann diese Vorwürfe alle nicht nachvollziehen, meine Schwierigkeiten mit diesem Buch lagen einfach im Schreibstil begründet. Ich kam und kam nicht rein, diese dünne Lektüre zog sich für mich wie Kaugummi, trotz der dramatischen Ereignisse und der wahren Ereignisse, die immer zu Beginn eines Kapitels angeführt wurden. So bleibt für mich nur zu konstatieren, dass es ein wichtiges Thema ist, mit dem man sich beschäftigen sollte, aber wahrscheinlich nicht mein Autor.

Veröffentlicht am 11.02.2019

Das Haus am See

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Zum Buch:
Friedrich ist 1922 in der Schweiz geboren und lebt mit seinen Eltern in einem Haus am Genfer See. Als der zweite Weltkrieg in vollem Gange ist, hört er ein Gerücht über einen Möbelwagen, der ...

Zum Buch:
Friedrich ist 1922 in der Schweiz geboren und lebt mit seinen Eltern in einem Haus am Genfer See. Als der zweite Weltkrieg in vollem Gange ist, hört er ein Gerücht über einen Möbelwagen, der in Berlin Juden einsammelt. So reist er nach Berlin und die Wahrheit zu suchen und findet Stella, die unter dem Pseudonym Kristin in Berlin lebt.

Meine Meinung:
Ich las den KlappenText nicht und war nur wegen den total unterschiedlich Meinungen neugierig auf das Buch. Nachdem ich las, dass Takis Würger eventuell verklagt wird, wollte ich mir eine eigene Meinung bilden. Ich brauchte bestimmt die Hälfte des Ncihes, bis ich endlich verstand, wer Stella ist, mit Klappentext hätte ich es von Beginn an gewusst.
Die Geschichte hat mich teilweise sehr berührt, vor allem die "Tatsachenberichte" der Juden, was ihnen zugestoßen ist, wieviel sterben müssten, wie wenig überlebten.
Friedrich/Fritz fand ich ein wenig farblos und total unbedarft. War es, weil er in der Schweiz aufgewachsen ist, oder war es ihm tatsächlich so egal, wie andere Menschen gelitten haben. Stella hingegen war egoistisch, wie es ein Mensch im Krieg mit großet Wahrscheinliche ist, wenn er genau weiß, sein Leben steht auf dem Spiel. Daher fällt es mir sehr schwer, das Buch zu beurteilen.
Ich kann es nicht gutheißen was Stella hat, ich kann es aber auch nicht verurteilen.
Alles in allem war das Bcih dann doch nur Mittelmaß, denn ich hätte sehr gerne gehabt, dass es mehr in die Tiefe geht. So war es eine Erzählung ohne Teofgang, das aneinanderreihen von Ereignissen, völlig belanglos erzählt.
Fast wie ein Geschichtsbuch.

Veröffentlicht am 03.02.2019

Zwiegespalten

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Im Jahre 1942 entschliesst sich der junge Friedrich nach Berlin zu reisen. Schon bald lernt er die eigenwillige Kristin kennen, die in vielerlei Hinsicht ein Rätsel für ihn ist. Sie führt ihn in ihr Leben ...

Im Jahre 1942 entschliesst sich der junge Friedrich nach Berlin zu reisen. Schon bald lernt er die eigenwillige Kristin kennen, die in vielerlei Hinsicht ein Rätsel für ihn ist. Sie führt ihn in ihr Leben als Bonvivant ein und für Friedrich erscheint der Krieg sei weit weg. Dabei steht er direkt an der Türe als Kristin, schwerverletzt, ihm gesteht: "Ich heisse Stella und bin Jüdin." Um zu Überleben schliesst sie einen Pakt mit der Gestapo. Kann sie ihre Familie retten, in dem sie untergetauchte Juden denunziert?

Ich ahnte gar nicht, wie kontrovers das Buch besprochen wird. Den Aufbau des Buches mit Fakten, des aktuellen Monat, was in Weltgeschichte gerade geschah, Geschichte rund um Friedrich und originalen Protokollausschnitten aus Landesarchiv fand ich zunächst befremdlich. Erst als ich etwas über Stella Goldschlag im Internet nachgelesen habe, macht die Geschichte mehr Sinn und alles gewinnt an Bedeutung. Auch wenn mich ihre Geschichte emotional berührt, finde ich diesen Roman eher oberflächlich und um das Thema herumschleichend. Vor allem liegt das für mich am Schreibstil, der eher beschreibend, nüchtern und distanziert daher kommt. Schade, dass Thema rund um die wahre Stella hätte viel mehr hergegeben. Aber anderseits ist es ein Roman und kein Sachbuch. Daher von mir zwiegespaltene 3 Sterne.

Veröffentlicht am 25.06.2019

Enttäuschend

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Ich habe kürzlich den Film „Die Unsichtbaren“ gesehen, dort bin ich auf Stella aufmerksam geworden und habe mich gefreut, dass es ein Buch gibt in der sie die Hauptperson ist.

Die Handlung wird aus der ...

Ich habe kürzlich den Film „Die Unsichtbaren“ gesehen, dort bin ich auf Stella aufmerksam geworden und habe mich gefreut, dass es ein Buch gibt in der sie die Hauptperson ist.

Die Handlung wird aus der Sicht von Stellas Freund Friedrich beschrieben. Ich weiß nicht, ob es daran lag, dass ich Stella kein bisschen nahe gekommen bin. Jedenfalls hatte ich erwartet, mehr über ihre Gefühle und auch über die Begegnung mit den Juden, die sie denunziert hat, zu erfahren. Über ihre Ängste, ob sie Schuldgefühle hatte oder ob sie das alles kalt gelassen hat. Ich habe mich auch gefragt, warum sie nicht mit dem Verrat aufgehört hat, nachdem ihre Eltern dann doch ins Konzentrationslager gekommen sind. Aber diese Fragen wurden leider nicht beantwortet. Es kam nur eine Aneinanderreihung von irgendwelchen nichtssagenden Tagesabläufen, die konstruiert und langweilig wirkten.

Interessant fand ich die Anmerkungen zu den Monaten/Jahreszahlen in welchen historische Begebenheiten aufgezählt wurden und die Zeugenbefragungen, wer/wie/wo/wann denunziert wurde. Aber das waren alles Details, die nicht direkt mit der Handlung in Verbindung standen.

Fazit: Die Schreibweise wirkt insgesamt seicht, hölzern und ist sehr distanziert. Keine der Personen war mir sonderlich sympathisch und ich konnte zu keiner irgendeine Verbindung aufbauen.