Cover-Bild Mit jeder kleinen Entscheidung
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18,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Francke-Buch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Familienleben
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 414
  • Ersterscheinung: 05.2024
  • ISBN: 9783963624056
Tamera Alexander

Mit jeder kleinen Entscheidung

Silvia Lutz (Übersetzer)

Ein Haus. Zwei Frauen. Zwei Jahrhunderte.
Als Innenarchitektin ist Claire überaus erfolgreich, aber ihre Ehe steckt wegen einer Beinahe-Affäre ihres Mannes in einer tiefen Krise. Als dieser kurzerhand eine unter Denkmalschutz stehende Südstaatenvilla in Atlanta kauft, um weit weg von Denver einen Neustart herbeizuführen, ist Claire entsetzt. Doch sie versucht, das Beste aus der Situation zu machen.
Überraschend findet Claire das Tagebuch von Charlotte Thursmann, die gut 150 Jahre früher in der Villa gelebt hat.
Fasziniert taucht sie in deren Welt ein und lernt eine Frau kennen, die ähnliche Kämpfe austragen musste wie sie …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.06.2024

mein Highlight

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"Mit jeder kleinen Entscheidung" ist ein Buch, das mich völlig überwältigt hat; diese Geschichte ist ganz anders als die vorherigen "Alexander" was mich überrascht hat und dann völlig überzeugen konnte.


Von ...

"Mit jeder kleinen Entscheidung" ist ein Buch, das mich völlig überwältigt hat; diese Geschichte ist ganz anders als die vorherigen "Alexander" was mich überrascht hat und dann völlig überzeugen konnte.


Von der ersten Seite an bin ich abgetaucht; es ist leicht ins Buch zu kommen und ich habe fast atemlos die Geschehnisse verfolgt. Außergewöhnlich finde ich an diesem Roman, dass er 2019 spielt und nicht, wie man es von der Autorin gewohnt ist, weit in der Vergangenheit. Allerdings gibt es auch hier historische Abschnitte, doch sie sind wohldosiert und trotz der Stärke nicht im Vordergrund. Was mich erstaunt hat, war die Tatsache, dass ich den zeitgenössischen Teil spannender fand als den historischen - wobei beide unfassbar interessant sind.


Die Autorin hat Claire, Steffen und deren Ehekrise realistisch und gefühlvoll beschrieben. Beide Hauptcharaktere sind vielschichtig und facettenreich dargestellt, außerdem konnte ich beide gut verstehen, wollte beide hin und wieder schütteln und fand beide liebenswert und authentisch.


Claire ist in ihrem eigenen Kummer so gefangen, dass sie den des anderen kaum wahrnimmt, dabei ist sie (zurecht) verletzt, zerbrochen und enttäuscht. Steffen ist besonders in seiner Art, nicht perfekt und doch bestrebt das Richtige zu tun - beide sind realistisch charakterisiert und ihr Verhalten ist nachvollziehbar und logisch.


Meine ganz besondere Lieblingsfigur war aber Bernice.

Ihr Glaube, ihre Wärme und ihre herzliche Art mit den wertvollen Ratschlägen haben sie besonders gemacht. Ich könnte mir sogar ein Buch zu ihrer Person vorstellen.


"Mit jeder kleinen Entscheidung" spricht über ein Ehepaar, das durch eine tiefe Krise geht. Es geht um Schmerz, Reflexion, Schuldzuweisung, Schulderkenntnis, Trauer, Herzeleid, Verzweiflung, Wut, aber auch Hoffnung, Freundschaft, Liebe, Neuanfänge, Vergebung und Gottes Kraft, die Heilung schenkt.


Dieses Buch gehört zu meinen Highlights, denn es geht ins Herz, hat mich lachen und weinen lassen, meine Emotionen durcheinander gewirbelt und mich noch lange nach dem Lesen beschäftigt.


Es ist gigantisch, unfassbar gut, voller Tiefgang und eine etwas andere Liebesgeschichte.

Veröffentlicht am 06.06.2024

Sehr missionarisch und manchmal an der Realität vorbei

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Clarie muss sich eingestehen, dass es so mit ihrer Ehe nicht weitergehen kann. Ehemann Stephen beichtet ihr eine Beinahe-Affäre und das nagt doch sehr an ihrem ohnehin stark angekratzten Selbstbewusstsein. ...

Clarie muss sich eingestehen, dass es so mit ihrer Ehe nicht weitergehen kann. Ehemann Stephen beichtet ihr eine Beinahe-Affäre und das nagt doch sehr an ihrem ohnehin stark angekratzten Selbstbewusstsein. Zu schwer wiegen die Ereignisse aus der Vergangenheit. Die Beziehung steht auf der Kippe und so ist es nicht verwunderlich, dass Claire nicht in Begeisterungsstürme ausbricht, als ihr Stephen von einem geplanten Hauskauf und einem Umzug erzählt. Noch ahnt sie nicht, dass dieses Haus ihr Schicksal sein wird....


"Mit jeder kleinen Entscheidung" von Tamare Alexander lässt zwei Zeitstränge ineinander fließen und verbindet eine Geschichte ähnlich der bekannten TV-Serie "Fackeln im Sturm" mit den Sorgen und Nöten aus der Gegenwart. Die alte Villa steigt in geradezu majestätischer Manier aus den Seiten und entfaltet ihre ganze Schönheit und Größe wie auf einer Pop-up-Karte, sodass die Leser:innen aus dem Staunen nicht mehr herauskommen.

Die alten Mauern bergen ein Geheimnis und genau dieses gilt es zu ergründen. Während Claire mit der Untreue ihres Mannes hadert und sich im Geiste schon die Scheidungspapiere unterschreiben sieht, wird sie, Dank der handschriftlichen Aufzeichnungen aus einem geheimen Tagebuch Zeugin, wie sich das Leben im und um das Haus zu Zeiten des Bürgerkrieges abgespielt hat. Körperliche Züchtigungen, sexualisierte Gewalt, Rassenhass und Sklavenhaltung geben ein sehr plakatives und schmerzhaftes Bild von einst wieder. Die Erniedrigungen jeglicher Art sind beim Lesen deutlich bemerkbar und hinterlassen Spuren.

Die Entwicklung der Charaktere auf beiden Zeitebenen ist gelungen und es fällt leicht, sich in den jeweiligen Part hineinzuversetzen. Sympathie und Antipathie liegen ganz nah beieinander und schicken die Leser:innen auf eine Achterbahn der Gefühle. Leider liest sich der Roman an vielen stellen wie eine Predigt, wirkt dadurch missionarisch, manchmal schon zwanghaft überzeugend und eine Spur zu dick aufgetragen. Es gibt viele christliche Bücher, die ihre christliche Botschaft in einer sehr ausgewogenen Balance zwischen Spannung, Emotionen und spirituellem Inhalt über die komplette Dauer der Lektüre halten können, aber hier schlägt die Autorin viel zu oft über die Stränge, wirkt dadurch belehrend und es geht von ihrer Geschichte eine Art dringlicher Zwang aus, die gleiche Sichtweise einnehmen zu müssen.

Im letzten Drittel wird die Handlung unglaubwürdig, denn Claire lässt sich von ihrem Mann wieder um den Finger wickeln, folgt ihm und legt bereitwillig das Tuch der Vergebung über seine Verfehlungen. Glaube, Liebe, Hoffnung und Verzeihen sind die Grundpfeiler des christlichen Glaubens, aber eine Geschichte muss auch glaubwürdig sein, um eben jene Werte alltagstauglich in einem mitreißenden Roman zu vermitteln.

Neutrale 3 Sternchen

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Veröffentlicht am 24.06.2024

Die Krisen einer Ehe und ein Fund mit großer Wirkung

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Nach einer Beinahe Affäre ihres Mannes und einigen weiteren Krisen in ihrer Ehe, entschließt sich Claires Mann Stephen, das Jobangebot in einer renommierten Anwaltskanzlei in Atlanta anzunehmen. Um einen ...

Nach einer Beinahe Affäre ihres Mannes und einigen weiteren Krisen in ihrer Ehe, entschließt sich Claires Mann Stephen, das Jobangebot in einer renommierten Anwaltskanzlei in Atlanta anzunehmen. Um einen Neustart zu schaffen, kauft er eine alte Südstaatenvilla mit einer ganz eigenen Geschichte, in der Claire schon bald auf ein umfangreiches Geheimnis der dort vor 150 Jahren lebenden Charlotte Thursmann stößt. Mit jeder weiteren Entdeckung sieht sie in der tapferen Charlotte weit mehr Ähnlichkeiten, die Auswirkungen auf beider Leben hatten.

Ich muss ehrlich gestehen, dass ich ziemlich schwer in die Geschichte reinfinden konnte. Zwar faszinieren mich Südstaatengeschichten und der Teil um Charlotte hat mir auch richtig gut gefallen, aber mit Claire und Stephen konnte ich leider nicht warm werden. Das große Thema dieses Buches ist Untreue, Ehebruch und dem Umgang damit. Das wird ziemlich ausführlich geschildert mit allen Aufs und Abs, Vorwürfen, Misstrauen, Unterstellungen, Missverständnissen und Streitereien, dass es mir im Laufe der Zeit einfach zu viel und wiederholend war.

Ich hab versucht, mich in beide Seiten hineinzuversetzen und auch die Gefühle der Tochter dabei zu verstehen, dennoch fand ich beide Elternteile sehr anstrengend und egoistisch, alles völlig festgefahren und sturköpfig. Auch die liebgemeinten Ratschläge der sympathischen Historikerin Bernice Tollwood sind immer wieder abgeschmettert worden und obwohl Claire sie für ihren Glauben und ihr umfangreiches Bibelwissen bewundert, ist ihr Herz wie versteinert, was die gesamte Situation so gut wie chancenlos macht.

Ich musste das Buch etappenweise lesen, weil ich nicht reinkam und es mir schwerfiel, der festgefahrenen und sich doch häufig wiederholenden Handlung zu folgen. Auch wenn es ein aktuelles Thema ist, war es mir einfach zu langatmig und die Diskussionen ermüdend.

Einzig die Rückblicke in die Tagebücher von Charlotte und der Zeit der Sklaverei haben für ein wenig Schwung und Abwechslung gesorgt.

Ein abruptes Umdenken findet auf einmal statt, was für mich viel zu spät und damit etwas unglaubwürdig wirkte.

Und die christlichen Aspekte waren trotz gut gemeinter Absicht oft belehrend, stellenweise nicht ganz nachvollziehbar, eine Aussage fand ich sogar richtig anmaßend und eher wie ein deftiger Regenschauer, statt sanft und gut dosiert.

Dieses Hin und Her macht es insgesamt etwas schwer das Buch zu beurteilen, gerade weil ich mir unter dem Titel und der Inhaltsbeschreibung etwas anderes vorgestellt hatte.

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