Beeindruckend
Tara Westover beschreibt eindrucksvoll, wie sie sich ihre Bildung erarbeitet hat. Zuhause hat sie wenig Zeit, sich um ihre Bildung zu kümmern. Ihr Vater gibt vor, seine Kinder zu brauchen, damit sie ihm ...
Tara Westover beschreibt eindrucksvoll, wie sie sich ihre Bildung erarbeitet hat. Zuhause hat sie wenig Zeit, sich um ihre Bildung zu kümmern. Ihr Vater gibt vor, seine Kinder zu brauchen, damit sie ihm auf dem Schrottplatz helfen. Deshalb wurde sie zunächst Zuhause unterrichtet und später gar nicht mehr. Irgendwann entschließt sie, dennoch das College zu besuchen und kommt schnell in einen Konflikt mit ihrer Familie und ihrem Glauben.
Mir persönlich hat der Schreibstil sehr gut gefallen. Ich konnte mich gut in Tara hineinversetzen und hatte trotz des großen Unrechts, das ihr wiederfahren ist, nicht das Gefühl, dass sie sich selbst leid tut. Außerdem gelingt es ihr gut, auch ihre Eltern nicht zu sehr anzuklagen. Dieser Mittelweg macht Tara so liebenswert und bringt mich dazu, großen Respekt vor ihr zu haben. Allerdings haben mich ihre Ausführungen über die Verletzungen, die sie erfahren sehr schockiert. Ich denke, es fällt Menschen, die ihr Leben lang zum Arzt gegangen sind, sehr schwer, nachzuvollziehen, wie Taras Familie bei Schmerzen ärztliche Hilfe ablehnt.
Darüber hinaus hatte ich endlich einmal das Gefühl, dass die Geschichte nicht direkt nach dem Höhepunkt endet, sondern ein langsames Ende findet. Dies hat mir sehr gut gefallen.
Insgesamt war ich sehr fasziniert von Taras Geschichte und habe das Buch regelrecht verschlungen. Daher gibt es von mir eine klare Kaufempfehlung für das Buch.