Ruhig und berührend
Nach zwei Buchabbrüchen kam dieses wunderbare Buch von Thorsten Pilz genau zur rechten Zeit, um mich vor einer Leseflaute zu bewahren.
Charlotte, Anfang 70, lernen wir kennen als ihr Mann stirbt, aber ...
Nach zwei Buchabbrüchen kam dieses wunderbare Buch von Thorsten Pilz genau zur rechten Zeit, um mich vor einer Leseflaute zu bewahren.
Charlotte, Anfang 70, lernen wir kennen als ihr Mann stirbt, aber auch ihre Freundin Sabine, ihren Bruder Johannes, ihre Schwester Gesine, die beiden erwachsenen Kinder Franziska und Matthias und schlußendlich taucht auch noch Bente nach vielen Jahrzehnten wieder auf, die dänische Freundin.
Eigentlich scheint alles klar, bis der Notar einen kürzlich verfassten Brief des Verstorbenen verliest und damit eine Bombe platzen läßt.
Aufgerüttelt durch die Schockwelle stellen sich alle die Frage "Wie habe ich mein Leben gestaltet?", allen voran Charlotte, der wir im Buch am meisten folgen.
Thorsten Pilz ist ein empathischer Erzähler, der den Verbindungen der einzelnen Figuren zueinander einfühlsam nachspürt, nach und nach werden Lebenslügen aufgedeckt und verborgene Wünsche kommen zum Vorschein. Das geschieht mit etwas Distanz zu den einzelnen Figuren, so dass man zum stillen Beobachter wird.
Die ruhige Erzählart hat mir sehr gefallen und ich habe dieses Buch absolut genossen. Vor allem die Hauptprotagonistinnen Charlotte und Bente hatten es mir sehr angetan, deren gemeinsame Geschichte ist mir sehr unter die Haut gegangen.
All die einzelnen, manchmal recht tragischen, Schicksale sind ohne Schnörkel und Kitsch erzählt, so etwas schätze ich sehr.
Große Leseempfehlung meinerseits!