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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.11.2024

Mir oft zu konfus

The Atlas Paradox
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The Atlas Paradox ist die Fortsetzung des Fantasyromans The Atlas Six von Olivie Blake. Bereits beim ersten Teil war ich hin- und hergerissen, da ich die Idee großartig fand, die Umsetzung für mich aber ...

The Atlas Paradox ist die Fortsetzung des Fantasyromans The Atlas Six von Olivie Blake. Bereits beim ersten Teil war ich hin- und hergerissen, da ich die Idee großartig fand, die Umsetzung für mich aber Höhen und Tiefen hatte. Dennoch war ich neugierig auf den zweiten Band.

The Atlas Paradox knüpft an die Handlung an The Atlas Six an, welches mit einem fiesen Cliffhanger und dadurch mit einer krassen Überraschung endete. Die Erzählfäden des ersten Teils werden nun wieder aufgenommen und die Handlung wird aus den verschiedenen Perspektiven von Atlas Schülern erzählt, die sich quasi auf der zweiten Stufe ihrer Ausbildung befinden.

Ich mochte die Atmosphäre der Alexandrian Society, welche tolle Dark Academy-Vibes versprühte. Diese Vibes gehen im zweiten Teil zwar ein wenig unter, dennoch mochte ich das Setting weiter sehr. Die Protagonisten sind wie bereits bei The Atlas Six vielfältig und undurchsichtig. Leider fehlte mir hier oft an mancher Stelle der Tiefgang, ich finde die Charaktere hätten hier einfach mehr hergegeben, wie die Autorin draus gemacht hat.

Vieles wirkte hektisch umgesetzt und dadurch auch konfus. Ich bin mir nicht sicher, ob der Eindruck beabsichtigt war, um die Stimmung in der Society einzufangen, mich hat einiges einfach oft zu sehr verwirrt und ich musste mich in vielen Szenen neu orientieren. Das hat meinen Lesefluss gestört und leider den Gesamteindruck nachhaltig negativ beeinflusst. Obwohl die Handlung genug Spannung und Suspense hergibt, war es oft einfach nur wirr und bizarr.

Insgesamt ein durchwachsenes Buch mit einer weiterhin tollen Idee, bei der die Autorin hier aber vielleicht zuviel auf einmal wollte und mich während der Story das ein oder andere Mal verloren hat. Ein Buch mit Stärken und Schwächen, bei dem die Lesermeinung wahrscheinlich stark vom eigenen Geschmack abhängen wird.

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Veröffentlicht am 05.11.2024

Suche nach einem Mädchen

Das Mädchen im blauen Mantel
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Das Mädchen im blauen Mantel erzählt von einer jungen Frau im besetzten Amsterdam zur Zeit des Zweiten Weltkrieges, die beginnt, sich mutig gegen das System zu stellen. Das Buch war für den Deutschen Jugendliteraturpreis ...

Das Mädchen im blauen Mantel erzählt von einer jungen Frau im besetzten Amsterdam zur Zeit des Zweiten Weltkrieges, die beginnt, sich mutig gegen das System zu stellen. Das Buch war für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert.

Protagonistin Hanneke ist eine junge Frau, die zunächst völlig unbedarft und scheinbar zufällig in ein Geschehen gezogen wird, bei der sie ein verschwundenes jüdisches Mädchen finden soll, welches aus einem geheimen Versteck spurlos verschwunden zu sein scheint. Bei ihren Nachforschungen in Amsterdam trifft sie dabei auf die vielen alltäglichen Probleme, mit denen sich die besetzte Stadt und ihre Bewohner auseinandersetzen muss.

Die Handlung ist spannend und führt zu den Schauplätzen der nationalsozialistischen Besetzung Amsterdams. Man erfährt hierdurch einiges über die Hintergründe, die die Autorin gut recherchiert und in die Story eingebettet hat. Dabei führt sie Hanneke und den Leser zu einigen Spuren und falschen Fährten und kann auch mit vielen Wendungen aufwarten.

Während des Lesens kam ich immer wieder ins Grübeln, wie die Erfahrung der Bewohner Amsterdams sich wohl angefühlt haben muss und wie man selbst mit solch einer Situation umgehen würde. Insbesondere, als Hanne Berührung mit dem Widerstand im Untergrund hat, kann man toll reflektieren.

Ein lesenswertes Buch, das die Thematik jugendgerecht umgesetzt hat, ohne zu reißerisch oder zu belehrend zu sein.

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Veröffentlicht am 05.11.2024

Die Lebensgeschichte von Lale Sokolov

Der Tätowierer von Auschwitz
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er Tätowierer von Auschwitz ist sicherlich vielen ein Begriff, nicht zuletzt wegen der sehr bewegenden Serie, die auf dem Buch von Heather Morris basiert. Erzählt wird die wahre Geschichte des Lale Sokolov.

Heather ...

er Tätowierer von Auschwitz ist sicherlich vielen ein Begriff, nicht zuletzt wegen der sehr bewegenden Serie, die auf dem Buch von Heather Morris basiert. Erzählt wird die wahre Geschichte des Lale Sokolov.

Heather Morris ist auf Lales Lebensgeschichte gestoßen und setzte viel in Bewegung, um ihn zu treffen und zu seinem Leben zu befragen. Auf diesen Gesprächen basiert das Buch. Die Autorin hat diese bewegende Lebensgeschichte in Romanform gegossen, bei der Lale Sokolov aus seiner Perspektive von seinen Erlebnissen in Auschwitz erzählt.

Selbst deportiert, wird er relativ zufällig zum Tätowierer auserkoren, der die Häftlingsnummern in Unterarme tätowieren muss. Er erlebt viel Leid und hat gleichzeitig durch seine Tätigkeit eine gewisse Sonderstellung inne, die zu Konflikten mit Häftlingen und Wärtern führt - und mit seinem Gewissen. Genau diese innere Zerrissenheit wird eindrücklich dargestellt und der Leser bekommt Gelegenheit, sich selbst zu fragen, wie er an Lales Stelle reagiert hätte.

Neben der Schilderung all des Grauens des Alltags in Auschwitz ist das Buch aber auch eine Liebesgeschichte. Nämlich die von Lale und Gita, seiner späteren Frau, die er beim Tätowieren unter widrigsten Umständen kennenlernt. Eine Geschichte voller Gefühl und Hoffnung in einer Umgebung voller Kälte und Hoffnungslosigkeit. Diese Geschichte geht ans Herz und rührt an, ohne ins Klischee abzudriften. Für mich ein moderner Klassiker zur Thematik und eine Leseempfehlung für jeden.

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Veröffentlicht am 05.11.2024

Cilkas Geschichte

Das Mädchen aus dem Lager – Der lange Weg der Cecilia Klein
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Heather Morris hat sich mit ihrem Roman Der Tätowierer von Auschwitz einen wohlverdienten Namen gemacht, als sie mit ebendiesem Buch die wahre Geschichte des Lale Sokolov erzählt hat. Nun widmet sie sich ...

Heather Morris hat sich mit ihrem Roman Der Tätowierer von Auschwitz einen wohlverdienten Namen gemacht, als sie mit ebendiesem Buch die wahre Geschichte des Lale Sokolov erzählt hat. Nun widmet sie sich in Das Mädchen aus dem Lager der wahren Geschichte der Cecilia Klein.

Die Protagonistin ist dem kundigen Leser bereits aus dem Buch Der Tätowierer von Auschwitz bekannt. Ihre Geschichte ist aber nach dessen Ende noch nicht auserzählt. In Das Mädchen aus dem Lager wird Cecilia Klein, genannt Cilka, in den Vordergrund der Erzählung gerückt, die nach der Befreiung von Auschwitz in ein russisches Gefangenenlager nach Sibirien verbracht wird.

Cilkas Geschichte ist geprägt von viel Leid und Entbehrungen, mir stockte beim Lesen oft der Atem. Dennoch verliert sie nie den Lebensmut und Überlebenswillen, auch bei den widrigsten Umständen nicht. Die Autorin schildert durch Cilkas Erfahrungen die schrecklichen Lebensumstände in den stalinistischen Gefangenenlagern äußerst lebhaft und eindrücklich, ohne effekthascherisch sein zu wollen. Vor allem das Leid der Frauen fängt Heather Morris durch Cilkas Stimme nachhaltig ein und konnte mich damit schwer beeindrucken.

Das Mädchen aus dem Lager knüpft lose an Der Tätowierer von Auschwitz an und ist nicht minder beeindruckend. Auch hier eine uneingeschränkte Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 29.10.2024

Vereint viele Themen zu einem gelungenen Roman

Antichristie
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Mit Antichristie legt Mithu Sanyal erneut einen Roman vor, der es zurecht auf Nominierungslisten geschafft hat.

Im Mittelpunkt der Handlung steht Protagonistin Durga, die als Drehbuchautorin eine kritische ...

Mit Antichristie legt Mithu Sanyal erneut einen Roman vor, der es zurecht auf Nominierungslisten geschafft hat.

Im Mittelpunkt der Handlung steht Protagonistin Durga, die als Drehbuchautorin eine kritische Agatha Christie-Verfilmung umsetzen soll. Doch plötzlich reist der Leser auch in die Vergangenheit und blickt auf indische Revolutionäre gegen die britische Kolonialisierung. Durga ist dabei das verknüpfende Element zwischen verschiedenen Zeitebenen und Handlungssträngen und ermöglicht dem Leser so Einblicke.

Einblicke in das Leben einer Familie mit Migrationshintergrund und in die Zerrissenheit zwischen zwei Kulturen, Einblicke in die Kolonialisierungspolitik des British Empire und dem Aufbegehren der kolonisierten Länder sowie in die Gesellschaft Indiens, die selbst in starren Strukturen gefangen ist, auch heute noch.

Teilweise wollte mir die Autorin hier zuviele schwere Brocken an Themen unterbringen, dennoch gelang ihr der Spagat zwischen all diesen dann doch irgendwie mit Witz und Humor und einem einnehmenden Stil. Mithu Sanyal hat sich viel vorgenommen und einen gelungenen Roman geschaffen, der sicherlich viele Leser begeistern wird.

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