Frömmigkeit trifft auf Sünde, Sekte auf Motorradgang und dazwischen die ganz große Liebe
Im zweiten Teil der Hades Hangmen Reihe erzählt Tillie Cole die Geschichte von Kyler „Ky“, dem Vizepräsidenten des Motorradclubs Hades Hangmen. Er wurde nach dem Motto „Weiber soll man gründlich lecken ...
Im zweiten Teil der Hades Hangmen Reihe erzählt Tillie Cole die Geschichte von Kyler „Ky“, dem Vizepräsidenten des Motorradclubs Hades Hangmen. Er wurde nach dem Motto „Weiber soll man gründlich lecken und hart vögeln - aber niemals anbeten“ großgezogen und hielt sich auch sein Leben lang daran. Eine Frau nach der anderen oder auch mal zwei gleichzeitig. Dann trifft er jedoch auf Lilah, die sein Club aus einer Sekte befreit hat und die einer richtiggehenden Gehirnwäsche unterzogen wurde und noch viele andere grausame Verbrechen hat ertragen müssen. Kyler erhält von seinem Präsidenten den Auftrag, Lilah die „Außenwelt“ nahe zu bringen, aber sie nicht anzufassen. Eine richtige Herausforderung für den Aufreißer, denn Lilah ist außerordentlich hübsch.
Bevor ich näher auf das Buch eingehe, möchte ich anmerken, dass ich den ersten Band der Reihe bislang nicht gelesen habe. Ich sah dieses Buch auf der Netgalley-Seite und das Cover sowie Klappentext haben irgendwie meine Aufmerksamkeit geweckt. Nachdem ich die guten Bewertungen für Band 1 gesehen hatte sowie merkte, dass es sich um jeweils unterschiedliche Protas handelte, dachte ich, ich könnte problemlos Teil 2 lesen und fragte es an. An dieser Stelle dankeschön an den LYX Verlag und Netgalley für die Bereitstellung des Leseexemplars, was meine Meinung nicht beeinflusst hat.
Obwohl ich den ersten Teil nicht kannte, kam ich trotzdem gut mit der Geschichte mit, da die Autorin die vorherigen Geschehnisse stets kurz umreißt, sodass ich grob wusste, was passiert war. Geholfen hat dabei auch das Glossar am Anfang, bei dem die wichtigsten „Fachausdrücke“ gut erklärt wurden.
Das Buch wird jeweils aus der Ich-Perspektive von Lilah und Ky erzählt und in wenigen Kapiteln kommt auch der „Prophet“ zu Wort. Dadurch erhält man wirklich gute Einblicke in das Innenleben der Beiden und so konnte ich gerade Lilahs Glauben und die Gehirnwäsche, die sie durchlebt hat, gut nachvollziehen. Tillie Cole schildert diese wirklich authentisch und ich konnte alle Handlungen Lilahs sehr gut nachvollziehen. Auch Kyler kommt mit seiner derben Sprache sehr glaubhaft rüber und es ist einfach nur schön zu sehen, wie ihm Lilah ans Herz wächst.
Die innere „Wandlung“ des Propheten von skeptisch zu fanatisch fand ich auch wirklich gut erzählt und faszinierend zu lesen.
Das Thema des Buches, dass eine Sekte auf eine Motorradgang trifft, finde ich einfach genial und habe ich so noch nicht gelesen. Dass die Autorin, wie sie erzählt, sich intensiv mit diesen Themen auseinandergesetzt hat, merkt man deutlich, denn es wirkt alles echt und glaubwürdig. Dadurch ist die Handlung natürlich umso erschreckender, da sie stellenweise sehr brutal und einfach nur grausam ist, aber das ist nun mal leider die Realität. Und diese hat die Autorin mit ihrer schlichten, aber prägnanten Erzählweise gut dargestellt. Ich konnte mich voll und ganz auf die Geschichte einlassen, habe mehrmals betrübt den Kopf geschüttelt und mit den Charakteren mitgelitten.
Das Buch hat mich gepackt und nicht mehr losgelassen, selbst jetzt da ich es fertig gelesen habe. Daher werde ich mir nun auch gleich Teil 1 kaufen, denn ich möchte schließlich wissen, wie alles begann, und so wird die Wartezeit auf Band 3 verkürzt, dem ich nun entgegen fiebere. Der Club und seine Mitglieder sowie die befreiten Frauen sind mir nämlich ans Herz gewachsen und ich freue mich drauf, wieder mit ihnen „fahren“ zu dürfen.