„Kelsar schaut über den Tellerrand und kämpft für Freiheit und ein besseres Leben."
„Die Welt der Anderen – Zwei Pfade“ ist das Fantasy Debüt von Tobias Schiller. Mich hat der Titel und das kreative Cover soft angesprochen und mir war klar da ich es lesen möchte. Der Klappentext hat mich ...
„Die Welt der Anderen – Zwei Pfade“ ist das Fantasy Debüt von Tobias Schiller. Mich hat der Titel und das kreative Cover soft angesprochen und mir war klar da ich es lesen möchte. Der Klappentext hat mich dann gänzlich überzeugt und während des Lesens fand ich mich in einer – für mich – ganz neuen Fantasywelt wieder.
„Kelsar schaut über den Tellerrand und kämpft für Freiheit und ein besseres Leben. “
Worum es in der Geschichte geht:
Kelsar ist ein junger Ferraner, der dank der Machtgier der Plukarer - einem boshaften Volk - alles verliert.
Doch anstatt sich, wie der Rest seines Volkes, mit seinem Schicksal, als Opfer der Feraner, abzufinden beschließt er sich dagegen zu stellen und zu versuchen sich gegen die Unterdrückung und die Ausbeutung dieses Volkes zu wehren und Freiheit für den Planeten Dokar und seine Bewohner zu erkämpfen.
Er macht sich auf eine beschwerliche + gefährliche Reise und lernt dabei mehr über den Planeten und sich selbst. Auf seinem Weg begegnet er anderen Bewohnern dieser Welt, manche werden zu Freunden und andere wollen seinen Tod. Doch Kelsar gibt nicht auf und verliert nicht die Hoffnung, auf ein besseres Leben und einen Ort an dem es lebenswert ist.
Zur Geschichte:
Die Geschichte wird aus Kelsar's Sicht erzählt. Der Einstieg fiel mir sehr leicht und ich konnte mich direkt auf Dokar wiederfinden. Dokar ist ein sehr vielschichtiger Planet auf dem es für Kelsar sehr viel zu entdecken gibt. Die Vegetationen sind ganz unterschiedlich und auch die Bewohner waren sehr kreativ und – zumindest für mich – alle neu.
Auf den ersten Seiten bekam ich einen groben Eindruck des Planeten, der sich während des Lesens im Ganzen erschließt. Es ist eine traurige Welt, die aber auch hoffnungsvolle Gebiete hat.
Kelsars Abenteuer und seine persönliche Entwicklung stehen im Mittelpunkt des Geschehens und werden über Jahre erzählt. Er wird vom Jungen zum Mann, lernt viel dazu, muss aber auch mit vielen Enttäuschungen und Gefahren zu recht kommen.
Tobias Schiller behandelt in seinem Fantasy Abenteuer sehr tiefsinnige, menschliche Themen wie Gier, Hoffnung, Liebe, Resignation, Zweifel und vieles mehr.
Die Charaktere:
Die Charaktere waren sehr gut beschrieben und ich konnte mir alle gut vorstellen.
Kelsar war mir direkt sympathisch, er hat keine Lust sein Leben vor sich hinzu fristen und sich jede erdenkliche Gemeinheit der Plukarer gefallen zu lassen. Statt dessen schaut er über den Tellerrand und macht dabei lehrreiche Entdeckungen. Er fasst immer wieder Mut und Hoffnung und kämpft für ein besseres Leben – ohne Unterdrückung und ohne Angst.
Die Plukarer sind das Paradebeispiel dafür wie Macht in den fälschen Händen sich ins negative verlagern kann, wenn dem nicht Einhalt geboten wird.
Sie sind ein boshaftes, gieriges und unüberlegtes Volk, die einzig und alleine nach noch mehr Macht streben. Das sie damit alles um sich herum zerstören ist ihnen egal, den dank ihrer Verblendung halten sie sich für unantastbar. Ihr denken und handeln wurden während des gesamten Erzählung sehr gut transportiert und kamen sehr lebendig an.
Schreibstil und Lesefluss:
Mir hat Tobias Schillers Schreibstil sehr gut gefallen, er ist bildhaft, leicht verständlich und flüssig zu lesen.
Die Beschreibungen der Welt und ihrer Wesen war sehr anschaulich, so konnte ich mir alles gut vorstellen.
Zu Anfang haben mir ein bisschen der Tiefgang im Zwischenmenschlichen und ein paar detailliertere Beschreibungen gefehlt, das legt sich aber ab Mitte des Buches in der dann alles sehr lebendig und atmosphärisch wird.
Die Kapitel sind nicht zu lang, die Schriftgröße sehr angenehm und besonders gut hat mir gefallen das die Dialoge kursiv gedruckt waren und sich so vom Erzähler abhoben.
Meine Meinung:
Kelsars Geschichte hat mir gut gefallen. Es steckt sehr viel Fantasie in Tobias Schiller's Debüt Roman und vieles war ganz neu für mich. Die abwechslungsreiche Welt, ihre Bewohner und Kelsar's Reise waren anschaulich beschrieben. Zu Anfang haben mir ein bisschen der Tiefgang im Zwischenmenschlichen und detailliertere Beschreibungen zur Technik der Plukarer gefehlt. Doch ab Mitte des Buches konnte mich die Erzählung fesseln und überzeugen.
Tobias Schiller spricht in seiner Fantasy Geschichte wichtige Themen an, die wir alle kennen oder vielleicht schon selbst erlebt haben. So hat er mit den Plukarern ein abschreckendes Beispiel geschaffen, und zeigt auf was passiert wenn die Mächtigen noch mächtiger werden, und das jene ihren Machthunger letztendlich mit der Resignation und Angst aller anderen füttern.
Kelsar wiederum ist genau das was ein Plante wie Dokar brauch, er schaut über den Tellerrand, hinterfragt, wägt ab + entscheidet sich dafür – auch wenn es vielleicht aussichtslos ist – für das einzustehen und zu kämpfen was er sich vom Leben wünscht. Das war sehr, sehr schön + lebendig beschrieben. Ich finde das dieser erste Teil – trotz ein paar kleiner Schwächen – eine sehr interessante Grundlage für die weiteren Bände ist und bin gespannt darauf wie es in Band II weiter geht. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung an jeden, der Fantasy mag, neue Welten entdecken möchte und auch tiefgründigere Themen in einem Buch sucht.