Cover-Bild Der unendliche Gipfel
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24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: mairisch Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Abenteuerromane
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 07.03.2023
  • ISBN: 9783948722258
Toine Heijmans

Der unendliche Gipfel

Roman
Ruth Löbner (Übersetzer)

Der Tag, an dem Walter Welzenbach seinen ersten Berg bestieg, bestimmte sein Leben: Nie wieder würde er etwas anderes wollen. Jetzt steht er auf seinem letzten Gipfel, der 8188 Meter hoch ist, und blickt auf seine Einsamkeit.

»Der unendliche Gipfel« ist die atemberaubende Geschichte der Bergsteigerfreunde Lenny und Walter, die in den Alpen und im Himalaya ihre Träume verfolgen und dabei ihr Schicksal besiegeln. Sie tragen die Geschichten der großen Alpinisten mit sich und suchen gemeinsam einen Weg, Geschichte zu schreiben. Aber in der dünnen Luft gelten andere Gesetze.

Zehn Jahre nach der Veröffentlichung seines gefeierten Bestsellers »Irrfahrt« entführt Toine Heijmans die Leser erneut in eine unerbittliche Welt, mit einem Roman über Freiheit und Freundschaft, Stürme und Lawinen und die Folgen radikaler Entscheidungen. In diese Geschichte eingewoben sind auch die großen Mythen und Legenden des Bergsteigens, von Francesco Petrarca bis Edmund Hillary, von Toni Kurz bis Reinhold Messner. Was die Berge dem Menschen antun und was der Mensch den Bergen antut, darum geht es.

Der Roman wurde 2022 mit dem Niederländischen Buchhandelspreis ausgezeichnet, einem der wichtigsten Preise des Landes.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.06.2024

Sehnsucht nach den Bergen

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»Hier oben zu sein hat keine Bedeutung – das zu begreifen, ist das Schwierigste.«

Der Tag, an dem Walter Welzenbach seinen ersten Berg bestieg, bestimmte sein Leben: Nie wieder würde er etwas anderes ...

»Hier oben zu sein hat keine Bedeutung – das zu begreifen, ist das Schwierigste.«

Der Tag, an dem Walter Welzenbach seinen ersten Berg bestieg, bestimmte sein Leben: Nie wieder würde er etwas anderes wollen. Jetzt steht er auf seinem letzten Gipfel, der 8188 Meter hoch ist, und blickt auf seine Einsamkeit, nur um zu erkennen, dass »...die Sehnsucht schöner ist als ihre Erfüllung.« (S.324)

Mit diesem Buch entführt Toine Heijmanns seine Leser in atemberaubende Höhen. Er gibt Einblick in menschliche Abgründe, stellt Fragen nach Bergkameradschaft in der Todeszone und nach dem Sinn des (Bergsteiger)Lebens. Gleichzeitig geht er der Frage nach, was Menschen den Bergen antun und die Berge den Menschen.

»Machen wir uns nichts vor: Wir trampelten den Berg zu Tode.« (S.149)

Heijmanns erzählt die Geschichte zweier fiktiver Bergsteiger und Freunde, Lenny Tichy und Walter Welzenbach. Die Nachnamen entlehnt er bei zwei realen Bergsteigern: Herbert Tichy (1912-1987), einem österreichischen Bergsteiger und Wilhelm „Willo“ Welzenbach (1899-1934), der 1934 an der Deutschen Nanga-Parbat-Expedition teilgenommen hat. Welzenbach starb beim Abstieg am Nanga Parbat (8.125 Meter) an Erschöpfung.

In diese Geschichte eingeflochten sind auch die großen Mythen und Legenden des Bergsteigens, von Francesco Petrarca bis Edmund Hillary, von Toni Kurz bis Reinhold Messner. In zahlreichen Zitaten lässt er andere Bergsteiger zu Wort kommen, wie zum Beispiel aus Seite 201 Wanda Rutkiewicz (1943-1992), die als eine der wichtigsten Frauen im Bergsport gilt.

»Ich suche den Tod nicht, aber ich habe nichts gegen die Vorstellung, in den Bergen zu sterben. Die meisten meiner Freunde sind dort und warten auf mich.« ()

Am Kangchendzönga erfüllt sich im Mai 1992 ihr Schicksal. Sie gilt seither als verschollen.

Der Niederländer Heijmanns, in dessen Heimat die höchste natürliche Erhebung, der Vaalserberg, gerade einmal 322,4 m hat, lässt seine Leser an großen Triumphen und Tragödien seiner Protagonisten teilhaben. Das gelingt ihm vor allem durch Walter, der als Ich-Erzähler diesen Roman dominiert. Vor allem die Gedanken, die ihm auf dem Weg zu seinem letzten Gipfel durch den Kopf gehen, machen auch die Leser nachdenklich. Dabei ist es unerheblich, ob es sich hier um einen Bergbegeisterten handelt, der alles, auch seine Gesundheit der (Sehn)Sucht unterordnet oder jemanden, der die Berge lieber von unten sieht.

Fazit:

Gerne gebe ich diesem Roman über zwei fiktive Bergsteiger, der in einfühlsamen und doch eindringlichen Worten von der (Sehn)Sucht nach den Bergen erzählt, 5 Sterne.

Veröffentlicht am 12.06.2023

Wenn der Berg ruft....

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Walter hat es geschafft - er steht auf dem höchsten Gipfel der Erde und hat das letzte große Abenteuer bestanden, das er als Bergsteiger erreichen wollte. Doch der Preis, den Walter zahlen musste ist hoch, ...

Walter hat es geschafft - er steht auf dem höchsten Gipfel der Erde und hat das letzte große Abenteuer bestanden, das er als Bergsteiger erreichen wollte. Doch der Preis, den Walter zahlen musste ist hoch, sehr hoch. Aus dem Mann, der das Bergsteigen zu seiner Passion gemacht hat, ist ein einsamer Mensch geworden. Walter zieht Bilanz und stellt fest, dass seine Leidenschaft das Einzige ist, was ihm geblieben ist. Eine Leidenschaft, die ihn immer wieder zu Höchstleistungen,über die Schmerzgrenze hinaus, anspornt und ihn Gipfel um Gipfel erklimmen lässt...


Toine Heijmanns treibt mit "Der unendliche Gipfel" seiner Leser:innen an, auf das Dach der Welt zu steigen und den Höhenrausch mit Walter zu erleben, der immer wieder Adrenalin durch die Adern pumpt. Doch der Weg zum Gipfel ist nicht nur beschwerlich und entbehrungsreich, er ist gefährlich, riskant und einsam. Die schneidende Kälte bläst regelrecht aus den Seiten, lässt die Glieder schmerzen und jeder Schritt an der Seite von Walter kostet Überwindung.

Die Achttausender zu bezwingen wird zur Sucht und genau diese weiß der Autor in seinem Buch sehr plakativ zu beschreiben. Die schroffen Felsen, die schier endlos in den Himmel ragen und Tod bringend sind. Wege, die Messner, Hillary und Harrer gegangen sind und dabei alpine Geschichte geschrieben haben, lassen das Blau der Gletscher leuchten und den Schnee unter den Schuhen knirschen.

Ist es wirklich der Nervenkitzel, mit jedem Schritt Auge in Auge dem Tod gegenüber zustehen ? Ist es die Leidenschaft, die nie gestillt werden kann ? Heijmans lässt Walter von seiner inneren Zerrissenheit, seiner Resignation und seinem Weg in die Einsamkeit erzählen, bezieht dabei die Leser:innen mit ein, indem er die Ich-Form wählt und dadurch eine sehr intime Atmosphäre schafft. Wenn aus Freundschaft Leere wird, aus Passion Einsamkeit und aus Sehnsucht eine fast schon unstillbare Gier, dann ist der nächste Berg das eigene Anspruchsdenken, welches als unendlicher Gipfel nie erreicht wird.

Das Buch ist eine mehr als gelungene Mischung über den Ruf der Berge, der immer mehr zum Massentourismus verkommt, dem Wunsch nach Freiheit und den Folgen, die durch das massive Eingreifen durch Menschenhand entstehen. Heijmans nimmt den Leser;innen die Klischee behaftete Brille ab, legt den Finger in die bereits offenen Wunden durch den Klimawandel und regt zum Nachdenken an. "Der unendliche Gipfel" ist definitiv kein Buch für zwischendurch, sondern ein Roman, der etwas in den Leser:innen bewegt, wenn sie dem Ruf der Berge folgen.

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Veröffentlicht am 12.04.2023

Ein großartiger Bergsteigerroman mit Tiefgang!

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Ich bin sehr, sehr, sehr begeistert!
In diesem Roman fand ich die volle Magie der Literatur für mich in perfekter Kombination: ein komplettes Abtauchen aus dem Alltag in ein spannendes Abenteuer und gleichzeitig ...

Ich bin sehr, sehr, sehr begeistert!
In diesem Roman fand ich die volle Magie der Literatur für mich in perfekter Kombination: ein komplettes Abtauchen aus dem Alltag in ein spannendes Abenteuer und gleichzeitig eine tiefe Reflexion über das, was uns Menschen antreibt und ausmacht!

Wie der Titel schon suggeriert, hat der Niederländer Heijmans hier einen Bergsteigerroman geschrieben. Sein ebenfalls niederländischer Protagonist Walter Welzenbach beginnt während des Studiums mit seinem Freund Lenny mit dem Klettern und bald besteigen die beiden ihre ersten Berge. Das Bergfieber wird zum Mittelpunkt von Walters Leben aber auch letztendlich seine Einsamkeit.
Dann am Berg kämpft jeder für sich alleine.

Heijmans Roman hat stellenweise den Charakter eines spannenden Abenteuerromans. Er beschreibt Kletter- und Bergsteigerszenen so authentisch und nervenaufreibend, dass ich googeln musste, ob Figur und Autor nicht doch etwa ein und die selber Person sind.
Das Rahmengerüst der Erzählung ist Walters einsame und quälende Besteigung seines letzten Gipfels. Zwischendurch streut Heijman Rückblicke aus Walters Erinnerung an die Freundschaft mit Lenny ein und an vergangene Bergabenteuer. Zusätzlich finden sich Reminiszenzen an bekannte Bersteigerlegenden, was mich ganz besonders freut. Sie sind alle da: Kurz, Bonatti, Mallory, Rutkiewicz, Messner, Krakauer und viele mehr, deren Geschichten und Schicksale mich schon lange faszinieren.

Unter der Oberfläche des Abenteuersszenarios stellt Heijman große Fragen. Fragen nach Freiheit und Verantwortung, nach Freundschaft und der Einsamkeit. Die Frage, ob der Mensch im innersten Kern doch immer alleine ist?
Eine eindeutige Antwort gibt Heijman nicht, er zeigt aber wie verletzlich, klein und verloren wir sein können angesichts der Größe der Berge und des Lebens.
Und so blättere auch ich verloren und emotional die letzten Seiten um und doch erfüllt von der Kraft dieser Wahnsinnsgeschichte!

Eine fette Empfehlung für euch und ein Muss für Liebhaber:innen von Bergabenteuern. Ein echtes Highlight!

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