Cover-Bild Meines Vaters Heimat
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16,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Langen-Müller
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 15.07.2021
  • ISBN: 9783784484068
Torkel S Wächter

Meines Vaters Heimat

Was er mir nie erzählte
Alles begann mit dem Fund von ein paar vergilbten Briefen aus dem KZ Fuhlsbüttel auf dem Dachboden des Elternhauses in Stockholm. Als Torkel S Wächter verstand, dass der Absender und sein Vater ein und dieselbe Person waren, begann für den Autor eine Reise zu sich selbst und den eigenen Wurzeln. Auf vier Kontinenten suchte er nach Wegbegleitern des Vaters, die ihr Zuhause verlassen mussten, weil sie gegen die Nazis kämpften oder weil sie Juden waren – oder beides. Er hat sie besucht und kennengelernt, ihren Geschichten zugehört und neue Freundschaften geschlossen. Er ist auf den Spuren seines Vaters durch Europa gefahren und hat seine Flucht 1938 rekonstruiert. So ist dieser Roman entstanden, der sowohl im Hier und Jetzt als auch im heißen Vorkriegssommer 1938 spielt und der vor allem eines klarmacht: Dinge, die verloren gingen, müssen nicht für immer verloren bleiben.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.08.2022

Eine Annäherung an seinen Vater

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Nach dem Tod des Vaters schlummern dessen Briefe, Tagebücher und andere Aufzeichnungen vorerst einmal für lange Jahre fast vergessen auf dem Dachboden des Hauses, bis der Sohn und Autor die vergilbten ...

Nach dem Tod des Vaters schlummern dessen Briefe, Tagebücher und andere Aufzeichnungen vorerst einmal für lange Jahre fast vergessen auf dem Dachboden des Hauses, bis der Sohn und Autor die vergilbten Briefe aus dem KZ Fuhlsbüttel entdeckt und glaubt, der Briefschreiber Walter sei der Zwillingsbruder seines Vaters Michael, der in den Wirren des Zweiten Weltkriegs auf ungeklärte Weise verschwunden ist. Als er dann begreift, dass Walter und Michael ein und dieselbe Person sind, ist seine Neugier geweckt und begibt sich auf Spurensuche.

Denn er kennt seinen Vater Michael nur als Leiter des militärpsychologischen Instituts und Hochschullehrer, der nebenbei noch für schwedische Zeitungen schreibt.

Da er weder deutsch noch die Sütterlinschrift beherrscht, muss er die Texte transkribieren und übersetzen lassen.

Dabei entdeckt er, dass die Lebensgeschichte seines Vaters schon lange auch seine eigene ist.

Meine Meinung:

Dieses Buch ist ein sehr wichtiges, jedoch an manchen Stellen kaum auszuhalten.
Sehr spannend zu lesen ist, dass nicht nur Täter ihre NS-Vergangenheit verschwiegen haben, sondern auch das Opfer des Regimes Walter. Es ist wie so oft, dass man erst nach dem Tod eines Angehörigen diesen erst kennenlernt, aber es zu spät ist, Fragen zu stellen und beantwortet zu bekommen. Alles was Torkel recherchiert (und das ist nicht wenig), ist aus zweiter oder gar dritter Hand.

Torkel S. Wächter beschreibt die Annäherung an seinen Vater, seine eigenen Zweifel, sein Konvertieren zum Judentum und sein ererbtes Trauma.

Nicht immer ganz chronologisch rekonstruiert Wächter das Leben seines Vater anhand der Dokumente und betagten Weggefährten. Als er sich eines Übersetzers für deutsch und Sütterlin bedient, weiß er noch nicht, dass dieser Mann seine Angebot dazu benützt, sein eigenes Gewissen zu beruhigen und sich zahlreiche Unverschämtheiten herausnimmt.

Dieses Buch spielt in mehreren Zeitebenen. Durch zahlreiche Rückblicke kann der Leser tief in die Gräuel der NS-Zeit eintauchen, was nicht immer leicht zu ertragen ist.

Fazit:

Ein tragische und gleichsam berührendes Eintauchen in die Welt des Vaters, von der Torkel S. Wächter so gar keine Ahnung hatte. Gerne gebe ich hier 5 Sterne.

Veröffentlicht am 21.07.2022

Der Vater

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Der Autor beschreibt das Leben seines Vaters. Lange nach seinem Tod sichtet er die Unterlagen, Briefe, Tagebücher und andere Schriftstücke. Dabei findet er Briefe aus dem Konzentrationslager Fulsbüttel ...

Der Autor beschreibt das Leben seines Vaters. Lange nach seinem Tod sichtet er die Unterlagen, Briefe, Tagebücher und andere Schriftstücke. Dabei findet er Briefe aus dem Konzentrationslager Fulsbüttel in Hamburg. Diese Briefe hat der Vater aus der Haft an seine Familie geschrieben. Nach seiner Entlassung schafft er es auf Umwegen nach Schweden. Wo er eine Familie gründet. Sein Sohn Torkel begibt sich auf eine Spurensuche. und trifft auf Zeitzeugen, Historiker und Laien die ihm helfen z. B,; die Sütterlin Schrift in lateinische Buchstaben transkipieren und dann das Ganze in Schwedisch zu übersetzen., weil er zu diesem Zeitpunkt kein Deutsch spricht..Er lernt Leidensgenossen und Weggefährten seines Vaters kennen.
Durch die authentischen Schriftstücke und gleichzeitig die Erinnerungen von Zeitzeugen bekommt man als Leser ein Gefühl für die psychischen Zustände der Menschen die Opfer waren. Wir erfahren nicht nur von Folter und Mord sondern auch von den perfiden Druck der auf den Überlebenswillen der Inhaftierten ausgeübt wurde. Der Autor beschreibt wie er unter dem Schweigen seines Vaters gelitten hat, nicht weil der Vater nicht mit ihm gesprochen hat, er beschreibt ihn als einen liebevollen Vater, sondern weil er auf Fragen zu früher keine Antwort bekam. Wer waren die Großeltern, warum sprichst du Deutsch, bringst es mir aber nicht bei, Das Trauma der zweiten Generation wirkt, als ob sich die Folgen von Folter und Erniedrigung vererben.
Es wird spürbar wenn der Autor von seinen Nachforschungen in Deutschland berichtet, als er Menschen trifft die zur Tätergeneration gehören. Wenn er von seinem Deutschkurs erzählt. Auf der einen Seite ist diese Biografie für mich als Leserin sehr bedrückend wie alle Bücher zu diesen Thema, gleichzeitig beantworten die Briefe und Tagebucheinträgen einige von meinen Fragen. Warum wurde aus Freunde Feinde? Wie baute sich der Druck im Umfeld auf`? Wie haben Opfer das Überleben gemeistert? Wie lernt man als Sohn eines Opfers mit dem Wissen umgehen?
Das Buch ist ohne Schuldzuweisungen geschrieben. Keine Anklagen aber es werden Namen genannt von Kommunisten, Sozialdemokraten und Juden. Genauso die Namen von Ärzten die Experimente durch führten, von Schergen des Regimes.
Ein wichtiges Buch, denn es zeigt alle Facetten.

Veröffentlicht am 11.09.2022

Spurensuche!

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Die Spurensuche eines Sohnes anhand Briefen ,Tagebüchern, Zeitzeugnissen und Zeitzeugen seines Vaters nach der abwechslungsreichen Vergangenheit im dunkelsten Zeitalter.
Der Autor hat eine Biographie geschrieben ...

Die Spurensuche eines Sohnes anhand Briefen ,Tagebüchern, Zeitzeugnissen und Zeitzeugen seines Vaters nach der abwechslungsreichen Vergangenheit im dunkelsten Zeitalter.
Der Autor hat eine Biographie geschrieben in dem er nicht nur auf der Suche nach seinen Wurzeln sondern auch sehr viel über sich selbst lernt und wir auch Charaktereigenschaften von ihm erleben.
Im Fokus steht sein Vater Walter der sehr authentisch, glaubwürdig und willensstark trotz widriger Umstände durch den Alltag geht.
Erst durch den Fund von Berichten, Erzählungen versteht der Sohn seinen Vater denn die wahren Begebenheiten haben ihn geprägt und so werden lassen wie er ihn in seiner Kindheit erlebt hat.
Die Familie des Protagonisten ist quer über den Globus verteilt aus Gründen und hat sich ihr Leben eingerichtet.
Die Zeitreise wird mit Ortsangaben unterlegt und lässt gut mit in der Handlung verfolgen.
Der Erzählstil ist ein bisschen anstrengend und auch der Schreibstil ist gewöhnungsbedürftig man muss sich einlassen.
Was mir ein bisschen negativ aufgestossen ist das sehr viel auf die Second Generation Stress Disorder rum geritten wurde ein Trauma das der Autor scheinbar selbst hat und auch stark vertritt.
Damit erklärt er manche Situationen die sich ergeben wo er leicht überreagiert das fand ich eher störend.
Ich vergebe 3 Sterne für diese Spurensuche da ich die Recherche honoriere und ich mich gefreut habe die Geschichte dieser Familie kennenzulernen.

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