Cover-Bild Abhängigkeit
Band 3 der Reihe "Die Kopenhagen-Trilogie"
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18,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Aufbau
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 176
  • Ersterscheinung: 15.02.2021
  • ISBN: 9783351038700
Tove Ditlevsen

Abhängigkeit

Teil 3 der Kopenhagen-Trilogie
Ursel Allenstein (Übersetzer)

„Von atemberaubender Intensität und Schönheit. Aus dem Staub ihres Lebens leuchtet dieses Werk.“ Elke Heidenreich, Spiegel Online

In „Abhängigkeit“ schreibt Tove Ditlevsen offen und absolut gegenwärtig über ihr Leben als Frau, Schriftstellerin und Mutter, über Liebe, Freundschaft und die Verlockungen der Sucht. Die Geschichte einer Befreiung, und das eindringliche Porträt einer Frau – verletzlich, souverän, eigenständig.

„Unmittelbar und ergreifend.“ The Guardian

„Hart und zärtlich, von grandioser Schönheit.“ The Spectator

„Das Porträt einer Frau, die ihr Leben entschieden zu ihrem eigenen macht. Ein Leben, so frei und ungestüm, ich bin versunken in Tove Ditlevsens Büchern.“ Nina Hoss

„Tove Ditlevsens Kopenhagen-Trilogie, so viel steht jetzt schon fest, ist eines der großen literarischen Ereignisse des Jahres." Süddeutsche Zeitung

„Drei schmale Bände, eine monumentale Autorin.“ Patti Smith

„Großartig, von hypnotischer Qualität." The New York Times

„Was Autorinnen wie Annie Ernaux, Rachel Cusk und Deborah Levy heute tun, hat Tove Ditlevsen schon vor über 50 Jahren getan. Autobiographisches Schreiben, vor dem man sich verneigen möchte. Endlich, endlich ist Ditlevsens Trilogie auf Deutsch zu lesen!” Emilia von Senger, She said

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.02.2021

Über Männer, Kinder und dem Weg in die Sucht

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"Abhängigkeit“ ist der dritte und letzte Teil der Kopenhagen-Trilogie. Nachdem ich Tove durch ihre Kindheit und Jugend gefolgt bin, ist sie nun eine verheiratete Frau. Doch der deutlich ältere Viggo F., ...

"Abhängigkeit“ ist der dritte und letzte Teil der Kopenhagen-Trilogie. Nachdem ich Tove durch ihre Kindheit und Jugend gefolgt bin, ist sie nun eine verheiratete Frau. Doch der deutlich ältere Viggo F., der ihr die Türen in die Welt der Schriftsteller geöffnet hat, ist als Ehemann eine Enttäuschung. Tove gründet den „Club der jungen Künstler“, über den sie neue Freunde findet und sich neu verliebt. Das Buch berichtet von ihren drei ersten Ehen und Scheidungen, dem Ringen mit der Kinderfrage und der zerstörerischen Medikamentensucht, mit der sie immer stärker zu kämpfen hat.

Der erste Band der Reihe war von philosophischen Gedanken und der Sehnsucht nach Freiheit geprägt, im zweiten Band schwankt Tove zwischen Hoffnung und Sorge und versucht, als Schriftstellerin Fuß zu fassen. Nun ist sie eine anerkannte Schriftstellerin, deren labiler Zustand immer deutlicher wird. Dieser dritte Band ist eine erschütternde und bedrückende Lektüre.

Im Original wurde dieses Buch unter dem Namen „Gift“ herausgebracht, was im Dänischen sowohl „verheiratet“ bedeutet als auch wie im Deutschen für Toxin steht. Die Jahre rauschen nur so an Tove vorbei, Liebhaber und Ehemänner kommen und gehen. Tove bekommt ein Kind, die zweite Schwangerschaft will sie jedoch beenden, was zu jener Zeit verboten war. Ihre Versuche, eine Abtreibung zu erwirken, sind ebenso starker Tobak wie die Beschreibungen ihres Wegs in die Medikamentensucht.

Der Erzählton ist nüchtern. Während die Sätze in „Kindheit“ noch dazu einluden, bei ihnen zu verweilen, hatte ich nun vor allem das Bedürfnis, schnell weiterzulesen, um Toves düstere Stunden hinter mir zu lassen und wieder zu hoffnungsvolleren Momenten zu kommen. Doch es bleibt bis zum Schluss ein Auf und Ab. Wer ihre Biographie kennt weiß, dass das auch nach der im Buch beschriebenen Zeit bis zu ihrem Tod mit nur 58 Jahren durch eine Überdosis Schlaftabletten so bleiben wird. Die Kopenhagen-Trilogie ist insgesamt ein eindringliches Leseerlebnis, wobei „Kindheit“ mit seiner poetischen Sprache besonders heraussticht.

Veröffentlicht am 28.02.2021

Düsterer Abschluss der Trilogie

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Tove ist inzwischen eine junge Frau und endlich mit dem Verleger Viggo verheiratet. Doch schon kurz nach der Hochzeit beginnt die Unzufriedenheit. Es folgen weitere Ehen, Schwangerschaften, Geburten, aber ...

Tove ist inzwischen eine junge Frau und endlich mit dem Verleger Viggo verheiratet. Doch schon kurz nach der Hochzeit beginnt die Unzufriedenheit. Es folgen weitere Ehen, Schwangerschaften, Geburten, aber auch Abtreibungen. In ihrer dritten Ehe, mit Carl Ryberg, wird Tove schließlich von Betäubungsmitteln abhängig und ihr Leben steuert nach und nach auf eine Katastrophe zu.

Im dritten und finalen Band ihrer Trilogie erzählt Tove Ditlevsen sehr intensiv von ihrem Leben als (Ehe-)Frau, Mutter und Schriftstellerin. Den meisten Raum nimmt dabei wohl die Titel gebende Abhängigkeit ein, die jedoch auch sehr eng mit dem Thema Liebe verknüpft ist. Das besagt im Prinzip schon der Originaltitel „Gift“, was im Dänischen sowohl „Gift“ als auch „Ehe“ bedeuten kann. Toves Sucht und Carls ständiger Nachschub an Drogen scheinen zunächst die Beziehung der beiden zu intensivieren; sie werden unverzichtbar füreinander – darunter leidet jedoch gleichzeitig Toves Verhältnis zu ihrer kleinen Tochter und auch das Schreiben fällt ihr immer schwerer. Als Carls Sorge auf einmal zur psychotischen Obsession wird, begreift Tove, dass sich etwas ändern muss.

Dieser Roman ist sicherlich der düsterste, aber auch ehrlichste Roman der Trilogie. Das mag aufgrund des Themas absolut verständlich sein, dennoch fehlte mir die lustige, sarkastische, etwas naive Erzählstimme der jungen Tove. Stattdessen finden wir eine Protagonistin vor, die ihr Kind (bzw. später mehrere Kinder) vernachlässigt, um sich dem Rausch und vielleicht hin und wieder dem Schreiben hinzugeben. Natürlich ist auch hier wieder die Gesellschaft eine wichtige Komponente in dieser Entwicklung, die Frauen nicht zugesteht, selbstbestimmt zu handeln und zu leben. Dennoch blieb mir Tove in diesem Band ungemein fremd und für manches konnte und wollte ich einfach kein Verständnis aufbringen.

Die Art und Weise, zu erzählen, die Sprache, die Unmittelbarkeit – das alles ist weiterhin fabelhaft, keine Frage. Der Bezug zur Protagonistin ist mir jedoch leider verloren gegangen.

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Veröffentlicht am 15.02.2021

außergewöhnlich

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Der dritte Teil der Kopenhagen-Trilogie setzt an Jugend an und ist deutlich düsterer gefärbt. Tove ist zu Anfang mit Viggo, einem deutlich älteren Mann verheiratet, doch bald verlässt sie ihn und heiratet ...

Der dritte Teil der Kopenhagen-Trilogie setzt an Jugend an und ist deutlich düsterer gefärbt. Tove ist zu Anfang mit Viggo, einem deutlich älteren Mann verheiratet, doch bald verlässt sie ihn und heiratet unmittelbar wieder. Doch auch da läuft es nicht ohne Probleme. Ein Großteil der zweiten Romanhälfte behandelt Tove Tablettenabhängigkeit und sie kann schlecht mit ihrer Sucht umgehen.
Tove Ditlevsen hat jetzt ihr Leben nahezu vollständig literarisch verarbeitet und es ist schade, dass es nicht glücklicher verlaufen ist.
Insgesamt halte ich die Trilogie für sehr lesenswert, daher bin ich froh über den ambitionierten Verlag, der sie komplett herausgegeben hat.