Cover-Bild Neuntöter
16,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Heyne
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 496
  • Ersterscheinung: 29.02.2016
  • ISBN: 9783453438040
Ule Hansen

Neuntöter

Thriller
Vor Menschen hat sie Angst. Serienmörder versteht sie.

Berlin, Potsdamer Platz. Beim Klettern auf einem Baugerüst macht ein Junge eine grausame Entdeckung: Drei Leichen, einbandagiert in Panzertape, hängen in schwindelerregender Höhe an den Gerüststangen. Sie sehen aus wie Mumien und scheinen in dieselbe Richtung zu blicken, als würden sie auf etwas warten. Als die menschenscheue Fallanalystin Emma Carow auf den Fall angesetzt wird, ist ihr schnell klar, dass er für ihre Karriere entscheidend ist. Doch je fester sie sich verbeißt, desto mehr droht ein altes Trauma sie in den Abgrund zu ziehen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.06.2018

Keine leichte Kost

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Ule Hansen (ein Autorenduo) haben einen Thriller geschrieben, der für mich phasenweise bis an die Ekelgrenze ging und in seinem Ablauf manchmal so verworren war, dass man Probleme hatte ihnen zu folgen.

Ich ...

Ule Hansen (ein Autorenduo) haben einen Thriller geschrieben, der für mich phasenweise bis an die Ekelgrenze ging und in seinem Ablauf manchmal so verworren war, dass man Probleme hatte ihnen zu folgen.

Ich habe einige Kapitel benötigt, um mich auf diese Geschichte einzulassen. Immer wieder musste ich das Buch weglegen und Luft holen. Die Autoren beschreiben sehr detailgenau, was mit den Opfern passierte und wie sie aussahen als man sie fand. Für mich wären weniger grausame Details auch noch gut und spannend gewesen.

Eine zweite Hürde war für mich die Fallanalystin Emma Carow. Sie war so widersprüchlich, unbeständig und unfreundlich, dass ich Probleme hatte sie auf Dauer zu ertragen. Ihre traurige und harte Vergangenheit mag einiges erklären, trotzdem konnte ich manche Handlung von ihr nicht verstehen und nachvollziehen. Mit ihr wurde ich bis fast zum Schluß nicht so richtig warm. Sie war für mich nur schwer greifbar. Die anderen Figuren gingen teilweise, wegen ihr, unter und konnten sich leider gar nicht richtig entfalten. Einzig die Brennemann hat die Oberhand behalten und sorgte für den ganz kleinen (wenn auch schwarzen) Humor in dieser Geschichte.

Es ist ein trauriges, deprimierendes Thema, welches die Autoren verarbeitet haben. Aus meiner Sicht ist jedoch der Handlungsablauf nicht so gut gelungen. Teilweise zu verworren, zu viele Informationen und Sprünge und Entscheidungen, die die Geschichte überfrachteten.

Da das Ende anders war als erwartet und der Schreibstil mir auch gut gefallen hat, würde ich wahrscheinlich trotzdem einem zweiten Band die Chance geben.

Veröffentlicht am 03.12.2016

Wettlauf gegen die Zeit

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Ein Junge, der verbotenerweise auf einem Baugerüst am Potsdamer Platz in Berlin herumklettert, entdeckt etwas, das aussieht wie Mumien. Doch es sind drei Leichen, die bis auf das Gesicht komplett in Panzertape ...

Ein Junge, der verbotenerweise auf einem Baugerüst am Potsdamer Platz in Berlin herumklettert, entdeckt etwas, das aussieht wie Mumien. Doch es sind drei Leichen, die bis auf das Gesicht komplett in Panzertape eingewickelt sind, in großer Höhe am Gerüst hängen und in die gleiche Richtung blicken. Die Fallanalystin Emma Carow wird auf den Fall angesetzt.
Der Schreibstil ist einfach und flüssig zu lesen. Die Geschichte wird sehr detailliert erzählt und lässt den Leser das Grauen spüren.
Dort oben am Gerüst sterben drei Menschen langsam und qualvoll – was verbindet die drei, die scheinbar nichts gemeinsam haben und auch nicht gleichzeitig dort sterben? Emma ist sich sicher, dass es ein Wettlauf gegen die Zeit wird. Sie erwartet weitere Tote und ist sich sicher, dass hier kein Einzeltäter am Werk ist.
Zehn Jahre zuvor musste Emma Carow eine brutale Vergewaltigung über sich ergehen lassen. Sie ist schwer traumatisiert, menschenscheu und liebt ihre Arbeit, vor allem weil sie nicht an den Tatorten ihrer Fälle ermitteln muss. Ihr Vergewaltiger hat seine Strafe hinter sich und sein Buch über seine Sichtweise zu der Vergewaltigung kommt auf den Markt. Eine schwierige Zeit für Emma. Doch ihre Vorgesetzte Karen Brennemann ist schwanger und sucht eine Vertretung und Emma macht sich Hoffnungen auf den Job. Daher verbeißt sie sich ganz besonders in diesen Fall. Aber sie hat auch einen Konkurrenten. Felix Schreiner, neu im Team, will ebenfalls unbedingt diesen Job und ist auch nicht gerade zimperlich. Emmas Mentor Bogner unterstützt Emma immer wieder. In dieser Konstellation bleiben Reibereien im Team nicht aus.
Die Charaktere sind höchst unterschiedlich. Obwohl ich Emmas Rolle schlüssig finde, ist sie mir nicht sympathisch. Sie ist gut in ihrem Job und sie weiß das, aber sie ist kein bisschen teamfähig. Keine gute Voraussetzung für eine Führungsposition. Auch hält sie sich nicht an die Vorschriften und bringt sich selbst in Gefahr. Bezüglich ihrer Person bin ich ständig im Zwiespalt. Einerseits fühle ich mit ihr, andererseits geht sie mir oft auf die Nerven.
Über die Darstellung von Emmas Problemen gerät manchmal der bizarre Fall etwas in den Hintergrund. Wenn man über manche Längen hinwegsieht, ist die Geschichte spannend bis zum überraschenden Schluss.
Ein spannender Thriller mit einer etwas nervigen Protagonistin.

Veröffentlicht am 15.09.2016

...abgedreht und irreal

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Drei Leichen, gut verpackt und als Kokon in einem imaginären Gebäude aufgehängt. Klingt spannend und ist nicht nur ein Fall für die zuständigen Ermittler, sondern viel mehr ein Fall für die Abteilung der ...

Drei Leichen, gut verpackt und als Kokon in einem imaginären Gebäude aufgehängt. Klingt spannend und ist nicht nur ein Fall für die zuständigen Ermittler, sondern viel mehr ein Fall für die Abteilung der Profiler. Die Story klingt zunächst vielversprechend, entwickelt sich aber immer mehr zu einer schlecht konstruierten Geschichte mit unglaubwürdig Charakteren, die in keinster Weise überzeugen können.
Eine problembeladene Fallanalystin, die ihr Leben absolut nicht im Griff hat und ein eiscremesüchtiger Chef, wirken als totale Fehlbesetzung. Mit einem ständigen Zurechtbiegen der gerade erst erstellten Theorien, die sich ein ums andere Mal als falsch herausstellen, schleppt sich der Thriller mühsam dahin. Und auch das Ende kann, trotz des Versuchs noch einmal Spannung aufzubauen, nicht überzeugen.

Fazit
Eine traumatisierte Profilerin, die sich ständig in ihren verschraubten Theorien verrennt und damit nicht nur ihre Kollegen, sondern auch dem Leser entschieden zu viel Langmut abverlangt – leider keine Leseempfehlung.