Cover-Bild Hortensiensommer
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Heyne
  • Themenbereich: Belletristik - Liebesroman: Zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 400
  • Ersterscheinung: 12.03.2018
  • ISBN: 9783453422148
Ulrike Sosnitza

Hortensiensommer

Roman
In einem Regentropfen kann sich ein ganzer Garten spiegeln

Ob Schneerosen, Taglilien oder Anemonen – im malerischen Sommerhausen verzaubert Johanna kahle Gärten in duftende Paradiese. Seit einem tragischen Ereignis lebt sie alleine in einem viel zu großen Haus und vermietet die Einliegerwohnung an Philipp mit dem Panamahut. Nur zögernd freunden sie sich an. Als Philipp beginnt, ihr vorzulesen, schleicht sich langsam die Liebe in ihr einsames Herz. Im Mai dann erklingt Kinderlachen im Garten und Philipp stellt Johanna seine kleine Tochter vor, woraufhin sie entsetzt flüchtet. Als Philipp den Grund für Johannas Verhalten erfährt, setzt er alles daran, sie wieder zum Strahlen zu bringen ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.03.2018

Wunderbare und berührende Geschichte mit sommerlichem Flair

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Johanna, selbständige Landschaftsgärtnerin, ist geschieden und lebt alleine in einem großen Haus mit Garten. Aus finanziellen Gründen ist sie gezwungen, die Einliegerwohnung unten im Haus zu vermieten.
Nach ...

Johanna, selbständige Landschaftsgärtnerin, ist geschieden und lebt alleine in einem großen Haus mit Garten. Aus finanziellen Gründen ist sie gezwungen, die Einliegerwohnung unten im Haus zu vermieten.
Nach einer schlechten Erfahrung mit einer früheren Mieterin entscheidet sie sich nun für den Lehrer Philipp, der alleinstehend ist, als neuen Mieter.
Johanna lebt ganz zurückgezogen für sich, hat sporadischen Kontakt zu ihren Eltern und ihrer Schwester und gibt sich ansonsten mit Kontakten zu ein paar Nachbarn und ihren Kunden zufrieden. Wenn sie in ihrem Garten oder den Gärten ihrer Kunden arbeitet, sie gestaltet, pflegt oder gar neu anlegt, ist sie in ihrem Element.
Schnell ist klar, es muss ein schlimmes Ereignis in Johannas Leben gegeben haben, das sie so verschlossen werden ließ.
Philipp versucht einen freundschaftlichen, nachbarschaftlichen Kontakt zu Johanna herzustellen aber Johanna blockt anfangs nur ab.
Als es dann doch zu gemütlichen Abenden auf der Terrasse kommt, bei denen Philipp beginnt, ihr vorzulesen, taut Johanna langsam auf und beginnt Philipps Anwesenheit zu genießen und Gefühle zu entwickeln.
Doch dann kann sich Philipp endlich ein Umgangsrecht mit seiner kleinen Tochter Klara gegen seine Ex-Frau erstreiten und Klara verbringt Wochenenden bei ihm.
Johanna sieht rot, zieht sich zurück und bricht den Kontakt zu Philipp ab. Man kann schnell erkennen, dass Johannas Geheimnis etwas mit einem Kind zu tun hat, aber was genau passiert ist, erfährt man erst viel später.

Johanna und Philipp sind sympathische Protagonisten, deren Ausarbeitung und Charakterisierung gut gelungen ist.
Perspektivwechsel zwischen den beiden bei der Erzählung bringen jeweils Nähe und tiefe Einblicke in die Gefühle und Gedanken der Protagonisten.
Dabei bedient sich die Autorin eines einfühlsamen und lockeren Schreibstils, der mich schnell mitgenommen hat in die Welt von Johanna und Philipp. Die Themen sind nicht immer leicht sondern auch mal traurig und melancholisch aber es wird an keiner Stelle überzogen oder gar kitschig. Besonders die ernsten Themen behandelt die Autorin sehr gefühlvoll. Ich habe mit Johanna gelitten und war auch mal zu Tränen gerührt, konnte sie aber zu jedem Zeitpunkt gut verstehen und ihren Kummer und ihre Ängste nachvollziehen.
Die kleine Klara lockert mit ihrer kindlichen und erfrischenden, fröhlichen Art viele Situationen auf und sorgt auch für amüsante Momente.
Die vielen schönen Beschreibungen von blühenden und duftenden Gärten und Pflanzen sorgen für eine herrliche sommerliche Atmosphäre und ich hatte den Duft der Blumen förmlich in der Nase und hörte die Bienen summen.

Die Geschichte von Johanna und Philipp hat mich sehr berührt, denn sie zeigt, dass es immer einen Neuanfang gibt und egal wie schlimm das Schicksal es mit einem meint, es gibt immer wieder etwas oder jemanden, der die Sonne zurück ins Leben bringt und viele Gründe, das Leben doch wieder schön zu finden!

Dieses wunderbare Buch empfehle ich gerne weiter, denn es bietet einen schönen Mix aus bester Unterhaltung, nachdenklichen Momenten, sommerlichem Flair sowie vielfältige Themen und Emotionen.
Lesen und genießen!


Fazit: 5 von 5 Sternen



© fanti2412.blogspot.de

Veröffentlicht am 12.08.2019

Ein schöner, emotionaler, bittersüßer Sommerroman

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Es hat einige Zeit gedauert, bis ich mich mit der Protagonistin anfreunden konnte, denn sie reagierte oft recht seltsam. Man ahnt sehr bald, dass ihr wohl in der Vergangenheit etwas Schlimmes widerfahren ...

Es hat einige Zeit gedauert, bis ich mich mit der Protagonistin anfreunden konnte, denn sie reagierte oft recht seltsam. Man ahnt sehr bald, dass ihr wohl in der Vergangenheit etwas Schlimmes widerfahren ist, und man muss auch berücksichtigen, dass jeder Mensch mit Problemen und Trauer anders umgeht. Johanna macht sehr lange den Fehler, nach der Vogel-Strauß-Taktik zu leben, den Kopf in den Sand stecken und nichts sehen oder hören. Dass diese Vorgehensweise falsch ist, erweist sich im Verlauf der Geschichte. Aber näher möchte ich gar nicht darauf eingehen, um nicht zu viel zu verraten. Auch Johannas Mieter Philipp, der in die Einliegerwohnung ihres Hauses zieht, spürt, dass mit Johanna etwas nicht stimmt. Aber auch er stößt auf eine Mauer des Schweigens und kann ihr nicht helfen. Mit sehr viel Einfühlungsvermögen und letztendlich durch die liebenswerte und direkte Art seiner kleinen Tochter kann Philipp zu Johannas Herz durchdringen, denn er spürt, dass sich hinter ihrer Verschlossenheit ein starker Kummer verbirgt. Philipp ist ein starker, sehr sympathischer Charakter, der seine eigenen Probleme hintenan stellt, und ich fand es toll, dass er sich sehr um Johanna bemüht und ihr vorgelesen hat. Der schönste, feinfühligste Satz im ganzen Buch kommt von ihm: „In einem Regentropfen kann sich ein ganzer Garten spiegeln“.
Überhaupt spielt Johannas Garten eine wichtige Rolle, und die Beschreibungen der Blumen und Pflanzen lesen sich wundervoll. Obwohl die Handlung zum Teil etwas schwermütig wirkt, gibt es durchaus auch humorvolle Momente, beispielsweise wenn Johanna einen Garten für einen schwierigen Kunden planen soll und diese Planung sich als Fass ohne Boden erweist.
Ich habe den Roman gerne gelesen, denn er spiegelt so ziemlich alle Facetten menschlicher Gefühle wieder. Philipp und seine allerliebste Tochter Klara habe ich sehr schnell in mein Herz geschlossen, und auch wenn es mit Johanna etwas länger gedauert hat, am Ende konnte ich sie gut verstehen und viele ihrer Reaktionen durchaus nachempfinden.

Veröffentlicht am 24.04.2018

Tiefgründiger Roman mit einer Portion Humor

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„Ein Garten im Frühling ist wie ein Versprechen. Niemand kann wissen, was das Jahr bringen wird“ (Zitat Kapital 1, Seite 5)

In Sommerhausen (und ja, es gibt auch ein Winterhausen; drüben auf der Schattenseite, ...

„Ein Garten im Frühling ist wie ein Versprechen. Niemand kann wissen, was das Jahr bringen wird“ (Zitat Kapital 1, Seite 5)

In Sommerhausen (und ja, es gibt auch ein Winterhausen; drüben auf der Schattenseite, der anderen Bergseite) lebt auf dem Grundstück ihrer Großmutter – der Wildnis - die leidenschaftliche Landschaftsgärtnerin Johanna. Sie verwandelt die Gärten ihrer Kunden in zauberhafte Paradiese, vernachlässigt aber ihren eigenen Hanggarten, den eine Mieterin ihrer Einliegerwohnung zugrunde gerichtet hat. Die Kraft, den Garten zu erneuern, hat sie erst einmal nicht – aber sie wird bei ihrer Suche nach einem neuen Mieter fündig. Philip mit dem Panamahut zieht ein.

Der Beginn einer Liebesgeschichte? Nun, alles deutet erst einmal nicht darauf hin, denn Johanna ist abweisend, stellt Verbote auf und will im Privaten mit niemand anderem als ihrer neben ihr wohnenden Schwester zu tun haben. Man fragt sich als LeserIn schnell, warum sie sich so einkapselt. Und das fragt sich Philip auch.

Aber Philip hat erst einmal selbst genug zu tun, sein Leben zu ordnen. Er kämpft um das Sorgerecht seiner Tochter und hat eine neue Lehrerstelle angetreten. Er ist umgezogen und möchte in der Einliegerwohnung in Sommerhausen sesshaft werden. Da bleibt nicht viel Zeit für Annäherung...

Und dennoch erfahren wir im Laufe des Romans immer mehr über die beiden und zwar interessanterweise aus Sicht beider Protagonisten. Die Geschichte ist nämlich aus zwei Sichtweisen erzählt, was auflockert, aber auch fesselt. Hilfreich ist auch die bildhafte Sprache, die mich schon im ersten Roman „Novemberschokolade“ fasziniert hat. Manchmal glaubte ich, als Zuhörer in einer Situation dabei zu sein... mal konnte ich fast die Gefühle der Protagonisten spüren.

Was tatsächlich geschah, warum der Exmann Johannas eine ebenso große Rolle spielt wie die erfolgreichen Eltern der Schwestern; warum ein Raum im Haus so lange verschlossen blieb und erst durch kindliche Neugier und dadurch quasi Schleusen geöffnet wurden... das mag ich euch nicht verraten, denn das sind tragende Aspekte des Romans. Mir ging es allerdings im Laufe des Buchs immer mehr ans Herz und es gab Momente der Tränen – vielleicht, weil mir manches bekannt vor kam oder aber weil die Autorin es so hervorragend verstand, mich in ihre Welt mitzunehmen.

Ich bin gerne im alten Transporter zu Herrn Wiedinger mitgefahren und habe mit am Tisch von Johannas Schwester Franzi und ihrem Mann Fabian gesessen. Manches empfand ich als kompliziert (z.B. das überaus vorsichtige Schonverhalten Franzis ihrer Schwester gegenüber), anderes brachte mich zum schmunzeln und erinnerte mich an Loriots „Papa ante Portas“, wenn Johanna ihre Eltern besuchte.

Ja, ich war gerne in Sommerhausen zu Besuch und habe den Roman gerne in einem Rutsch durchgelesen. Es hat mir gefallen, wie tiefgründige Themen mit der notwendigen Mischung aus Ernsthaftigkeit und Humor in normale Alltagssituationen eingebettet wurden. „Hortensiensommer“ ist ein unterhaltsamer Roman mit Tiefgang, den nicht nur Gartenfans als Urlaubs-Sommerlektüre lesen können.

Veröffentlicht am 05.04.2018

Die Gartenfee

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Mein zweites Buch von Ulike Sosnitza (nach "Novemberschokolade"), das wieder mit einem unglaublich tollen Cover aufwarten kann. Das unbeschwerte Bild mit Kirschen, Eiscreme und einer Hortensienblüte, sowie ...

Mein zweites Buch von Ulike Sosnitza (nach "Novemberschokolade"), das wieder mit einem unglaublich tollen Cover aufwarten kann. Das unbeschwerte Bild mit Kirschen, Eiscreme und einer Hortensienblüte, sowie der Titel "Hortensiensommer" lassen wieder locker-leichte Lektüre vermuten, doch diesmal versteckt sich sehr viel Schwermut dahinter.

Auch wenn der Roman beschwingt und eher leicht beginnt, da Johanna ihren "Love-Interest" bereits auf den ersten Seiten kennenlernt, geht der Roman viel tiefer, als er vermuten lässt. Denn Johanna hat einige sehr schwere Jahre hinter sich - eine Tragödie, die sie bis in die Gegenwart nicht verarbeitet und verdrängt hat. Eine tiefe Traurigkeit umgibt sie Tag und Nacht. Ihre ganze Liebe widmet sie den Pflanzen. Nach der Scheidung von ihrem Mann hat sie sich selbstständig gemacht. Mit ihrem grünen Bus mit der Aufschrift "Die Gartenfee - mobile Gartenpflege" übernimmt sie Arbeiten in fremden Gärten und gibt auf ihrem Blog Hilfe bei Problemen mit Pflanzen für Menschen ohne grünen Daumen - wie mich ;) Sie lebt allein in einem viel zu großen Haus mit Garten. Nach einem bösen Reinfall mit ihrer letzten Mieterin ist sie auf der Suche nach einem neuen Untermieter für die kleine Einliegerwohnung. Ihre Wahl fällt auf den alleinstehenden Mathematiklehrer Philipp. Nach und nach wird eine Freundschaft daraus, die allerdings bald auf eine harte Probe gestellt wird....

Johanna ist keine einfache Protagonistin. Sie lebt in ihrem Schneckenhaus und ist anderen Menschen gegenüber sehr distanziert. Dabei umgibt sie immer eine Aura von Traurigkeit. Der Leser kann sich zwar bald denken, warum sie trauert, doch Näheres erfahren wir erst im letzen Drittel des Buches. Manche Aktionen von Johanna konnte ich nicht ganz nachvollziehen, aber sehr viele. Ihr großes Problem ist, dass sie sich mit ihren Schicksalsschlag bis heute nicht wirklich auseinandergesetzt hat. Alles wurde verdrängt, nicht einmal die Eltern und ihre Schwester Franzi durften darüber reden. Zusätzlich vermeidet Johanna jeglichen Umgang mit Menschen, die sie an ihr Schicksal erinnern. Dass dies nicht gutgehen kann, ist vorauszusehen. Als sie sich mit Philipp immer mehr anfreundet, scheint sie auf dem rechten Weg zu sein und langsam ins Leben zurück zu finden. Doch dann entdeckt Johanna, dass ihr Philipp etwas verheimlicht hat....
Nicht nur Johanna, sondern auch der Leser erlebt ein Wechselbad der Gefühle, jedoch nicht wie erwartet wegen einer Lovestory, sondern durch bestimmte Ereignisse aus Johannas Vergangenheit.

Die Erzählperspektiven wechseln zwischen Johanna und Philipp und lassen den Leser an ihrer jeweiligen Gefühlswelt teilhaben. Jeder erzählt aus der Ich-Perspektive. Die Themen sind nicht immer leicht, aber Ulrike Sosnitza hat genau den richtigen Ton getroffen und das richtige Gespür wie sie den Leser begeistern kann. Es wird weder kitschig, noch zu melodramatisch. Ich habe den Roman in einem Rutsch durchgelesen und konnte mich nur schwer von der Geschichte trennen.

Die Charaktere sind sehr gut gezeichnet. Johanna ist etwas distanziert dargestellt, wie sie sich im Roman auch den anderen Menschen gegenüber verhält. Nicht alle ihre Verhaltensweise konnte ich gutheißen.
Philipp ist ein sehr warmherziger und geduldiger Mann. Das muss er auch, um die Freundschaft mit Johanna nicht zu gefährden. Er bemüht sich sehr und will Johanna überzeugen, dass sie sich ihrer Vergangenheit stellen muss, damit sie zwar nicht vergessen, aber abschließen kann.
Mit Franzi, der Schwester von Johanna, hat die Autorin einen wunderbaren Charakter erschaffen. Sie ist eine liebevolle Schwester, die ihre eigenen Probleme hinten anstellt, aber trotzdem ihren Weg geht.

Die bildhafte Umgebung rund um das fränkische Weindorf Sommerhausen bringt viel Lokalkolorit mit sich. Auch die Beschreibung der Pflanzen, welche Eigenschaften sie haben und wo man sie am Besten pflanzt, wurde wunderbar beschrieben. Ich verspürte noch mehr Sehnsucht nach dem Frühling, um endlich meinen Garten aus dem Winterschlaf zu holen.

Schreibstil:
Ulrike Sosnitza schreibt wunderbar einfühlsam, lebendig und flüssig. Der Schreibstil ist sehr dialoglastig. Die bildhaften Beschreibungen der Pflanzen, Blumen und auch der Landschaft sind wunderbar eingefangen und man sieht sich beim Lesen selbst in einer grüner Oase. oder zwischen den Weinbergen wandeln...

Fazit:
Cover und Titel lassen auf einen leichten und lockeren Sommerroman schließen. Dahinter steckt jedoch eine melancholische Geschichte über Verlust und Trauer, aber auch über Neuanfang und einem Leben, das so bunt und vielfältig wie ein Sommerstrauß sein kann.

Veröffentlicht am 27.03.2018

Auf den zweiten Blick eine Geschichte, die einen ganz tief berührt

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Hier geht es zur Rezension auf meinem Blog: http://liebedeinbuch.blogspot.de/2018/03/rezension-hortensiensommer.html

Kurzbeschreibung: Ob Schneerosen, Taglilien oder Anemonen – im malerischen Sommerhausen ...

Hier geht es zur Rezension auf meinem Blog: http://liebedeinbuch.blogspot.de/2018/03/rezension-hortensiensommer.html

Kurzbeschreibung: Ob Schneerosen, Taglilien oder Anemonen – im malerischen Sommerhausen verzaubert Johanna kahle Gärten in duftende Paradiese. Seit einem tragischen Ereignis lebt sie alleine in einem viel zu großen Haus und vermietet die Einliegerwohnung an Philipp mit dem Panamahut. Nur zögernd freunden sie sich an. Als Philipp beginnt, ihr vorzulesen, schleicht sich langsam die Liebe in ihr einsames Herz. Im Mai dann erklingt Kinderlachen im Garten und Philipp stellt Johanna seine kleine Tochter vor, woraufhin sie entsetzt flüchtet. Als Philipp den Grund für Johannas Verhalten erfährt, setzt er alles daran, sie wieder zum Strahlen zu bringen ...

Cover: Das Cover ist sommerlich schön. Besonders bei diesem aktuell tristem Wetter, ist das Cover eine Augenweide und ruft gleich ein inneres Sommergefühl hervor.

Lieblingszitat: «Die Blüten sehen von Weitem blau aus. Aber wenn man genau hinsieht, sind sie lila und gelb.» Er sah mich an. «Eine optische Täuschung. Ich mag das, wenn man ganz genau hinsehen muss, um den wahren Kern zu erkennen.» (Seite 81)

Meine Meinung: Das Cover von "Hortensiensommer" ist sommerlich, der Klappentext verspricht viele Blumen und einen romantischen Mann. Alles deutet auf eine locker leichte Sommerlektüre hin. Aber in diesem Roman steckt so viel mehr.

Im Mittelpunkt steht die Gärtnerin Johanna. Nach einem tragischen Ereignis verlor Johanna ihren Ehemann, ihr Glück und ihre Liebe. Sie ist oft verschlossen, distanziert und verbringt die meiste Zeit in fremden Gärten und nicht in ihrem eigenen. Ganz alleine in ihrem großen Haus ist sie darauf angewiesen die Einliegerwohnung im Keller zu vermieten. Ihr neuer Mieter ist Philipp. Ein Lehrer, der für seine kleine Tochter nach Sommerhausen gezogen ist.

Die Geschichte wird aus der Perspektive von Johanna und Philipp erzählt. Während Johanna sich sehr distanziert verhält und damit auch eine gewissen Distanz zum Leser hält, bringt Philipp sehr viel Wärme in die Geschichte. Er ist sehr sympathisch, romantisch und verständnisvoll. Langsam bringt er Johannas Mauer zum Bröckeln. Doch als Johanna seiner Tochter begegnet, wendet sie sich erschrocken von den beiden ab.

Der Grund für Johannas Reaktion ist sehr traurig. Besonders zum Ende hin konnte mich die Geschichte sehr berühren. Man spürt Johannas Verlust, ihre Ängste, ihre Schuldgefühle, ihre Trauer. Als Philipp hinter ihr Geheimnis kommt, bringen er und seine kleine Tochter Johanna nach und nach dazu sich mit den Ereignissen der Vergangenheit zu beschäftigen. Er zeigt ihr, dass Verdrängen nicht die Lösung ist und man sich seiner Vergangenheit stellen muss, um damit leben zu können. Er zeigt ihr einen neuen Weg und langsam findet Johanna neuen Mut. Die Entwicklungen und auch die Liebesgeschichte entstehen sehr langsam. Eine schnelle Entwicklung hätte auch nicht zu diesem Buch gepasst. Nur anfangs war mir die Geschichte deshalb zu oberflächlich, da oft nur Alltagserlebnisse der beiden geschildert werden.

Fazit: Auf den erste Blick scheint "Hortensiensommer" eine lockere Sommerlektüre zu sein, auf den zweiten Blick beinhaltet dieses Buch aber eine berührende, tiefsinnige Geschichte, die mir viele Tränen entlocken konnte. Von mir gibt es 4,5 Sterne.