ein sehr ruhiger, aber auch beklemmender und bedrohlicher Auftakt
Die Eleria Trilogie von Ursula Poznanski erschien bereits vor einigen Jahren.
Jetzt wurde die Reihe mit neuen Covern ausgestattet und ich war so neugierig, dass ich Band 1 lesen musste.
Der Schreibstil ...
Die Eleria Trilogie von Ursula Poznanski erschien bereits vor einigen Jahren.
Jetzt wurde die Reihe mit neuen Covern ausgestattet und ich war so neugierig, dass ich Band 1 lesen musste.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr einnehmend und mitreißend.
Die Atmosphäre gestaltet sich als äußerst beklemmend und bedrohlich, was sich meines Erachtens sehr gut mit dem Inhalt deckt.
Die Trilogie trägt den Namen einer Protagonistin, nämlich Eleria, oder kurz Ria, die wir hier begleiten.
Ich kann mur gut vorstellen, dass das noch eine entscheidende Rolle spielt.
Ria ist eine absolut erstaunliche und strebsame junge Frau. Sie wächst, glaubt aber auch nicht alles, was man ihr sagt.
Bis auf ihre Gabe und ihren Instinkt, denn diesen kann sie immer vertrauen.
Ich mochte Ria, aber sie ist auch eine vielseitige und undurchschaubare junge Frau. Man erfährt hierbei ihre Perspektive, wodurch man alles aus ihrer Sicht erlebt und das ist fast nüchtern und unaufgeregt.
Ich möchte nicht sagen, dass es kalt oder empathielos wirkt. Aber es kommen nur selten wirklich heftige emotionale Reaktionen durch. Was vielleicht auch an der Art liegt, wie sie als Person erschaffen wurde.
Ria lebt in einer Welt, die nach einer Katastrophe neu aufgebaut wurde. Bis dahin alles gut. Denn die Charaktere bringen sich ein und steigen immer weiter auf. Sie sind weniger an Namen, als vielmehr an Nummern erkennbar und jeder hat eine besondere Begabung. Rias fand ich dabei am faszinierendsten.
Doch dann gerät sie an einen Punkt, der ihr ganzes Leben infrage stellt.
Was ist Schein und was ist Sein?
Fakt ist: Ria und ihre „Freunde“ müssen um ihr Leben rennen und dabei versuchen, keine mittelschwere Katastrophe auszulösen.
Ursula Poznanski hat hier ein dystopisches Setting entworfen, das interessant, vielschichtig, aber auch enorm gefährlich ist.
Es gibt die Sphären und dann verschiedene Clans, was total interessant ist.
Ober- und Unterschicht sozusagen.
Und dazwischen ein Killerkommando.
Mir hat der Einstieg unglaublich gut gefallen.
Obwohl es sehr ruhig zugeht, so spürt man doch die nahende Bedrohung recht deutlich.
Viel schlimmer ist, dass du alles in frage stellst, woran du jemals geglaubt hast und dass du eigentlich auch gar nicht weißt, was hier eigentlich los ist.
Du weißt nur, dass du zur Gejagten wirst.
Jemand will deinen Tod und das um jeden Preis.
Auf ihrem Weg muss sie lernen, Freund und Feind zu unterscheiden und das man nicht sofort verurteilen sollte.
Der erste Band vermittelt sehr detailliert und eindringlich das Grundwissen über diese Welt. Was enorm vielseitig gestaltet ist.
Bereits auf diesem Weg macht Ria einiges durch und wird von Zweifeln geplagt.
Interessant ist hier tatsächlich der emotionale Aspekt. Denn so richtig tiefgreifend wurde es nicht.
Nur so viel, dass man es erahnen kann.
Was aber, wenn man die Hintergründe kennt, durchaus nachvollziehbar ist.
Die Geschichte bekommt auch ernste und tragende Elemente, die mir wirklich zugesetzt haben.
Denn unter der Fassade wird manipuliert und intrigiert, ohne dass es offensichtlich wird.
Die Fragezeichen sind riesig, aber gleichzeitig erhält man auch schon einige Antworten.
Aber nichts täuscht über diese Einsamkeit und lähmende Leere hinweg.
Es ist Leben da, aber gleichzeitig auch wieder nicht. Es ist alles koordiniert, aber mit System. Nur draußen hat man das Gefühl, etwas von der Energie , dem Lebenshauch einzufangen.
Und das birgt die wahre Tragik.
Ursula Poznanski hat mich jetzt zwar nicht mit Wendungen überrascht, aber gezeigt, dass nicht alles ist, wie es scheint.
Insgesamt kein schlechter Auftakt, aber noch mit Luft nach oben.
Es endet mit keinem Cliffhanger, ich bin jedoch gespannt, wie es weitergeht und ob ich mit meiner Vermutung, was die Ursache angeht, richtig liege.
Fazit:
Ursula Poznanski legt mit der Eleria Trilogie einen sehr ruhigen, aber auch beklemmenden und bedrohlichen Auftakt hin.
Ein dystopischer Roman, der beängstigende Züge birgt und nicht unbedingt mit tiefen Emotionen punktet.
Hat man die Welt erstmal verstanden, ist es absolut nachvollziehbar.
Insgesamt kein schlechter Auftakt, ich sehe hier jedoch noch Luft nach oben.
Besonders beim Tempo wäre das echt schön.
Ich bin gespannt, was in den weiteren Teilen aus dieser Grundidee gemacht wird.