Cover-Bild Alles, was wir verloren haben
20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: HarperCollins
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 448
  • Ersterscheinung: 01.10.2018
  • ISBN: 9783959672252
Valerie Geary

Alles, was wir verloren haben

Joannis Stefanidis (Übersetzer)

Lucy Durant war erst vierzehn Jahre alt, als sie ihren älteren Bruder Nolan verlor. Zuerst an seine paranoiden Wahnvorstellungen, als er zunehmend von UFOs und Verschwörungstheorien besessen war. Dann, als er spurlos verschwand. Zehn Jahre später kämpft Lucy immer noch mit dem Verlust. Sie fühlt sich wie in einer Warteschleife gefangen und tut, was sie kann, um nicht an Nolan zu denken. Aber als eine Reihe mysteriöser Ereignisse Lucy in ihre Heimatstadt Bishop zurückführen, ist sie gezwungen, sich mit den verworrenen Erinnerungen ihrer Vergangenheit auseinanderzusetzen, um endlich herauszufinden, was wirklich mit ihrem Bruder passiert ist.

Gone Girl" trifft auf "Akte X", bei diesem faszinierenden Sprung in die Tiefen der Erinnerung und des Schmerzes.«
Carrie La Seur, Autorin von »Denn wir waren Schwestern«

«Meisterhaft schafft es die Autorin zwei mögliche Szenarien vorzugeben: Entweder war Nolan paranoid - oder er wurde tatsächlich von den »Men in Black« verfolgt. Der Leser sollte niemandem trauen und alles infrage stellen! Perfekt für Fans von Joyce Maynard und Jennifer McMahon.«
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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.05.2019

Wenn Hoffnung dich antreibt

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Kaum hatte ich die Kurzbeschreibung gelesen, war es auch schon um mich geschehen. Ich musste dieses Buch einfach lesen, da mich die Materie sehr interessierte. Überhaupt gibt es wohl keinen Menschen auf ...

Kaum hatte ich die Kurzbeschreibung gelesen, war es auch schon um mich geschehen. Ich musste dieses Buch einfach lesen, da mich die Materie sehr interessierte. Überhaupt gibt es wohl keinen Menschen auf der Erde, der sich nicht wenigstens einmal im Leben fragte, ob es außer uns noch andere bewohnte Planeten gäbe. Dieses Buch bietet natürlich in keiner Hinsicht eine Antwort oder gar Lösung, nein, aber ich könnte mir vorstellen das Gläubige eben solche Geschehnisse bereits zu verarbeiten hatten. Manchmal aus Willenskraft, manchmal aus purer Verzweiflung, doch eines haben sie gemeinsam und das ist die Hoffnung.



Schöner hätte der Einstieg in die Geschichte nicht sein können. Mit einer gekonnten Geschmeidigkeit wurde ich in die Geschehnisse geführt, welche glatt aus den Nachrichten hätten stammen können. Alles wirkte so realistisch, so glaubwürdig und einfach nur wie aus dem Leben selbst. Dafür sorgte übrigens nicht nur der realistische Schreibstil, sondern auch die Art, wie die Stadt in der Lucy und Nolan wohnten, beschrieben wurde. Gebäude, Straßen oder selbst einzelne Bäume erschufen ein vollkommenes Bild, das nur für eines sorgte, man wollte weiter lesen.



Aber auch die Charaktere selbst spiegelten diese Liebe für Details wider, da nicht nur Lucy, Nolan oder allgemein ihre Familie interessante und ausgewogene Persönlichkeiten erhielten, sondern selbst die kleinste Nebenfigur. Allgemein schafften es viele Personen ins Buch, welches aber trotzdem nicht überfüllt wirkte. Im Gegenteil, Teenagergruppen fühlten sich wirklich wie welche an, wo hingegen die Polizei eine deutlich andere Formation besaß. Allein über Nolan und Lucy zu beschreiben, würde schwerfallen, da andere Charaktere, die Ereignisse im Buch immer wieder mit beeinflussten.



Trotzdem ist und bleibt Nolan einer der Hauptcharaktere, welcher mit seiner Affinität zu Außerirdischen, Ufos und Lichtern, seinem Umfeld große Probleme bereitet. Er verstrickte sich immer mehr in seinem Glauben und ließ es kaum noch zu, ihn vom Gegenteil zu überzeugen. Wie auch, denn er besuchte stets Treffen, in denen sich Personen trafen und sich austauschten. Gerade diese waren mir allerdings ein Dorn im Auge, da mir diese das Gefühl gaben das nur wenn man etwas mit Beweisen und eindeutigen Indizien vorlegen konnte. Gerade wenn Nolan einmal nichts zeigen konnte, wirkte diese gerade zu sauer auf ihn. Hier wurde ich gleich mit sauer und es sollte das nicht das einzigste Gefühl bleiben.



Emotional gesehen, war dieses Buch ein absolutes Highlight. Ich hatte zwar anfangs noch Probleme mich in Lucy hineinzufinden, aber ab dann waren meine Gefühle wie fern gesteuert. Wurde es etwas entdeckt, wurde ich schlagartig nervös und neugierig und wollte sofort mehr wissen. Liefen irgendwo Tränen, war auch ich kurz davor in welche auszubrechen. So ging dies durchweg, was einfach an der oben gelobten Schreibweise und der grandiosen Übersetzung lag.



Natürlich erwartete ich am Ende eine Lösung, jedoch verrate ich nicht, ob ich sie bekam. Ich möchte lieber eine Erkenntnis mit euch teilen, welche mir durch das Buch erst so richtig aufgefallen war. Auch heute noch werden Personen, die an Außerirdische usw. glauben, als Spinner oder Verrückte abgetan. Ich selbst zwar nicht, aber die meisten schauen doch etwas komisch, wenn man seine Meinung zum Thema loswerden will. Im Buch gab es eine Stelle in der Nolan erklärte, warum er zu Unrecht als Spinner bezeichnet wurde. Er meinte das, nur weil er an etwas glaube, das er momentan noch nicht beweisen kann, es nicht doch da wäre. Dazu meinte er ebenfalls, das dann Personen, die an Gott glauben würden, ebenfalls Spinner seien. Immerhin könne auch niemand beweisen, das es ihn gibt. Irgendwie hat er ja recht.



Dieses Buch bot mir unerwartete Momente, interessante Fakten und liebevoll gestaltete Charaktere. Ich habe hier mit Absicht Personen und gestalterische Ideen des Buches außen vor gelassen, denn die Geschichte soll auch euch überraschen. Eins kann ich aber sagen, die Reise hat sich zumindest für mich, auf jeden Fall gelohnt.


Mein Fazit



Selten durfte ich eine so fließende und stimmige Story wie diese erlesen. Ich fühlte mich wohl, lernte neue Dinge kennen und konnte doch glatt die Zeit vergessen. Die Mischung aus leichter Sci-Fi, angenehmen Roman und Ratgeber, machte das Buch zu etwas Besonderem. Noch immer sorgt die Geschichte dafür, dass ich über sie nachdenke.

Veröffentlicht am 15.10.2018

Gelungene Mischung aus empathischem Familiendrama, spannenden Kriminalroman und Mysterythriller, der bis zum Schluss fesselt

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Lucy Durant war 14 Jahre alt, als ihr Bruder Nolan spurlos verschwunden ist. Die Verbindung zu ihrem älteren Bruder hatte sie aber schon länger verloren, da er sich zunehmend in seiner eigenen Gedankenwelt ...

Lucy Durant war 14 Jahre alt, als ihr Bruder Nolan spurlos verschwunden ist. Die Verbindung zu ihrem älteren Bruder hatte sie aber schon länger verloren, da er sich zunehmend in seiner eigenen Gedankenwelt abgeschottet, sich mit UFO-Verschwörungstheorien beschäftigte und selbst der Meinung war, dass Außerirdische unter ihnen seien. Sogar seine Freundin Celeste hatte er im Verdacht, in Wahrheit nicht von dieser Welt, ein "Sternenwesen", zu sein.

Als sich Nolans Verschwinden zum 10. Mal jährt, ist Lucy, die sich allein und von ihren getrennt lebenden Eltern im Stich gelassen fühlt, bereit, Nachforschungen anzustellen. Sie fährt von Los Angeles in ihren Heimatort Bishop, wo ihre Mutter noch wohnt. Durch ihre Rückkehr kommen Erinnerungen an die Nacht, in der Nolan verschwand, und an die Zeit davor, in ihr hoch. Diese sind lückenhaft, was der Verdrängung oder auch dem Alkoholkonsum damals geschuldet sein könnte. Sie gibt sich und ihrem Freundeskreis eine Mitschuld, wie die Situation um Nolan eskalierte und macht sich Vorwürfe, dass sie der Polizei gegenüber nicht die Wahrheit gesagt hat. Zusammen mit dem UFO-Forscher Wyatt versucht sie herauszufinden, was mit Nolan passiert ist.

Der Roman ist aus der Perspektive von Lucy, aber auch von Nolan erzählt, spielt in der Gegenwart, blickt aber auch zurück in die Vergangenheit, in das Jahr 1999, als Nolan verschwand.
Lucy ist eine junge Frau, die in einer Art Warteschleife gefangen ist, kaum einen Menschen an sich heranlässt und es tagtäglich erfolglos versucht, nicht an Nolan zu denken.
Als Teenager hat sie sich, enttäuscht vom Vater, der die Familie verlassen hat, bewusst abgegrenzt und einem Freundeskreis angeschlossen, die sich gehässig über ihren Bruder lustig machen. Nolan und seine schon wahnhaften UFO-Forschungen waren ihr peinlich und aus Sicht eines jungen Mädchen, das dazugehören wollte, ist ihr abweisendes Verhalten Nolan gegenüber nachvollziehbar.
Nolan war ein 16-jähriger kreativer Junge, ein Träumer, dem egal war, was andere über ihn dachten und der in seiner eigenen Welt lebte. Seine UFO-Forschung, der Glaube an Außerirdische, steigert sich in einen Wahn, der die Außenwelt an seinem Verstand zweifeln lässt.

Zehn Jahre später möchte Lucy, geplagt von Reue und Schuldgefühlen, sowie einer schwelenden Wut in Bezug auf ihre Eltern, endlich Gewissheit haben, was mit ihrem Bruder geschehen ist. Die nagende Ungewissheit ist Schuld daran, dass weder sie noch ihre Mutter Sandra, Nolan aufgegeben haben und nach all den Jahren loslassen können. Wurde er tatsächlich von Aliens entführt, ist er einfach weggelaufen oder hat er gar Selbstmord begangen?

Mit Spannung verfolgt man, wie immer mehr Details aus der Vergangenheit offenbar werden und sich die einzelnen Puzzlestücke zusammensetzen. "Alles, was wir verloren haben" ist ein melancholischer Roman über zwei Geschwister und eine zerbrochene Familie, der spannend geschrieben ist. Es geht um Obsessionen, Fragen des Glaubens und die Angst vor dem Unbekannten. Vergangenheit und Gegenwart werden in dieser mysteriösen Geschichte, bei der man nicht wissen kann, was Wahrheit, Einbildung oder krankhafter Wahn ist, anschaulich miteinander verbunden.
Als Leser ist man gefesselt und fiebert einer Auflösung des Rätsels um Nolan entgegen. Am Ende bleibt es dem Leser überlassen, eine logische Erklärung zu finden oder sich darauf einzulassen, dass wir nicht allein auf der Welt sind und extraterrestrische Intelligenz existiert.

"Alles, was wir verloren haben" ist eine gelungene Mischung aus empathischem Familiendrama, spannenden Kriminalroman und Mysterythriller, der mich bis zum Schluss fesseln konnte.

Veröffentlicht am 18.01.2019

Mysteriöser und fesselnder Roman

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Lucy Durant war erst vierzehn Jahre alt, als ihr älterer Bruder Nolan verschwand. Zehn Jahre später kämpft Lucy immer noch mit dem Verlust. Aber als eine Reihe mysteriöser Ereignisse Lucy in ihre Heimatstadt ...

Lucy Durant war erst vierzehn Jahre alt, als ihr älterer Bruder Nolan verschwand. Zehn Jahre später kämpft Lucy immer noch mit dem Verlust. Aber als eine Reihe mysteriöser Ereignisse Lucy in ihre Heimatstadt Bishop zurückführen, ist sie gezwungen, sich mit den verworrenen Erinnerungen ihrer Vergangenheit auseinanderzusetzen, um endlich herauszufinden, was wirklich mit ihrem Bruder passiert ist.

Valerie Geary erzählt eine faszinierende Geschichte von Verlust, Veränderung und Akzeptanz, die zeigt, wie trügerisch die eigene Erinnerung sein kann. Auch Nolans Verschwinden ist rätselhaft, seine anfängliche Begeisterung für Astronomie steigert sich zur Ufo-Besessenheit, wodurch es viel Raum für Verschwörungstheorien gibt. Geary taucht tief in die Gedanken- und Gefühlswelt ihrer Figuren ein, eindringlich schildert sie Nolans zunehmende Wahnvorstellungen und seine Entfremdung, auch Lucys Schmerz über den Verlust ist spürbar. Sie kann mit der Vergangenheit nicht abschließen, hofft auf Antworten, aber hat Angst, die entscheidenden Fragen zu stellen und muss schlussendlich lernen, die Situation zu akzeptieren.

Ein packender, tiefgründiger und beklemmender Roman, der viel Raum für Spekulationen lässt und im Gegensatz zu den allgegenwärtigen Verschwörungstheorien am Ende keine einfache Wahrheit anbietet, denn etwas Unumstößliches anzunehmen ist wichtiger als die Dinge zu erklären.

Veröffentlicht am 04.11.2018

Sehr bewegend

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Meine Meinung:
Das Cover gefällt mir sehr gut – es ist ein bisschen verspielt und verrät nicht auf den ersten Blick wie ernst es teilweise noch wird. Toll finde ich das Lesebändchen, die Kapitel waren ...

Meine Meinung:
Das Cover gefällt mir sehr gut – es ist ein bisschen verspielt und verrät nicht auf den ersten Blick wie ernst es teilweise noch wird. Toll finde ich das Lesebändchen, die Kapitel waren mir allerdings viel zu lang, für meinen Geschmack und die Schrift viel zu klein. Die Seiten wirkten sehr gequetscht auf mich.

Das das Cover eher kindlich ist, war ich nicht darauf vorbereitet, wie ernst und tiefgründig die Geschichte werden würde. Der Einstieg viel mir leicht, der Schreibstil ist gut zu lesen, außerdem fand ich den Perspektivenwechsel und die Zeitsprünge für diese Geschichte passend und interessant. Auch die Mischung aus Familiendrama, Krimi und Übernatürlichem fand ich sehr gelungen und auch wenn ich die Kapitel zu lang fand, konnte ich das Buch nur schwer ablegen. Das Ende war dann wieder ganz anders als erwartet und ich bin, ehrlich gesagt, noch nicht ganz sicher, was ich davon halten soll :D

Mit Lucy konnte ich sofort mitfühlen und auch ihre Beweggründe, warum sie sich gegen ihren Bruder stellte, konnte ich teilweise nachvollziehen – ebenso ihre Schuldgefühle. Nolan hingegen war mir ein ganz schräger Vogel und ich habe ein paar Seiten gebraucht um mit ihm warm zu werden. Dennoch hat mir die gesamte Familienkonstellation sehr gut gefallen, da ich sie sehr authentisch fand.

Eine bewegende Geschichte, mit interessanten Charakteren und genau der richtigen Mischung um süchtig zu machen.

Veröffentlicht am 29.01.2019

Nolan

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Was ist mit Nolan passiert? Lucy ist erst vierzehn Jahre alt, alsihr älterer Bruder Nolan verschwindet. Doch schon vorher war Nolan gar nicht mehr so richtig im Hier und Jetzt, sondern vielmehr besessen ...

Was ist mit Nolan passiert? Lucy ist erst vierzehn Jahre alt, alsihr älterer Bruder Nolan verschwindet. Doch schon vorher war Nolan gar nicht mehr so richtig im Hier und Jetzt, sondern vielmehr besessen von der Existenz von UFOs und Verschwörungstheorien, in die er sich immer mehr hineinsteigerte. Nun, zehn Jahre später, kehrt Lucy zurück in ihre Heimatstadt, denn die damaligen Ereignisse lassen sie nicht los.
Litt Nolan unter Wahnvorstellungen oder entsprach alles der Wahrheit? Was sollen wir glauben, was nicht? Die Autorin spielt mit unseren Gedankengängen und erst am Ende gibt es eine Auflösung, doch dieses Ende war ganz anders, als ich es zumindest erwartet hatte.