Cover-Bild Die Dame in Gold
Band 7 der Reihe "Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe"
(16)
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12,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Aufbau TB
  • Themenbereich: Belletristik - Liebesromane
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 366
  • Ersterscheinung: 14.09.2018
  • ISBN: 9783746634494
Valérie Trierweiler

Die Dame in Gold

Roman
Barbara Reitz (Übersetzer), Eliane Hagedorn (Übersetzer)

„Die Geschichte einer großen Liebe!“ Elle. Wien, 1903: Adele ist jung, unangepasst und neugierig. In ihrem Salon treffen sich die Künstler der Avantgarde, und hier begegnet sie zum ersten Mal Gustav Klimt. Sofort ist sie fasziniert von seinem Genie, aber auch seinem unkonventionellen Lebensstil. In den unzähligen Stunden, in denen Adele ihm in seinem Atelier Modell sitzt, entwickelt sich zwischen ihnen eine innige Liebe. Mit ihm empfindet Adele wieder Glück und Hoffnung, nachdem sie zuvor den wohl schwersten Schicksalsschlag erleben musste, den es für eine Mutter geben kann … Die berührende Geschichte von Adele Bloch-Bauer – der Frau, die Gustav Klimts Kunst wie keine andere geprägt hat

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.09.2018

Goldene Adele

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Gerade mal 18-jährig heiratet Adele Bauer den um 17 Jahre älteren Fabrikanten Ferdinand Bloch. Das Paar lebt in Wien und führt alsbald ein relativ offenes Haus, wo sich Künstler, Musiker und Schauspieler ...

Gerade mal 18-jährig heiratet Adele Bauer den um 17 Jahre älteren Fabrikanten Ferdinand Bloch. Das Paar lebt in Wien und führt alsbald ein relativ offenes Haus, wo sich Künstler, Musiker und Schauspieler die Klinke in die Hand geben. Unter ihnen ist auch der Maler Gustav Klimt, der von Ferdinand Bloch den Auftrag erhält, ein Portrait seiner Frau Adele zu malen. Adele ist dagegen gar nicht so angetan von der Idee, denn Klimts Privatleben eilt ein gewisser Ruf voraus. Doch Adele ist mutig und steht dem Künstler nicht nur in seinem Atelier Modell, sondern trifft in Klimt eine verwandte Seele, durch die sich ihr eine neue Welt eröffnet…
Valérie Trierweiler hat mit ihrem Buch „Dame in Gold“ einen wunderschönen historischen und spannenden Gesellschaftsroman vorgelegt. Der Schreibstil ist flüssig und gefühlvoll, er lässt den Leser schnell in die vergangene Zeit eintauchen, um Adele und Gustav Klimt eine Weile zu begleiten und sie gut kennenzulernen. Die Autorin hat sehr akribisch recherchiert, um dem Leser sowohl das Leben von Klimt als auch das von Adele möglichst genau wiedergeben zu können, wobei sie fehlende Details mit fiktiven Elementen aufgefüllt hat. Der historische Hintergrund wurde sehr schön mit der Handlung verwebt und gibt ein gutes Abbild der damaligen Zeit wieder, sowohl in gesellschaftlicher als auch in kultureller und künstlerischer Hinsicht. Besonders hervorzuheben ist die feinfühlige Darstellung von Adele, deren Gefühle und Gedanken jederzeit offen liegen und deren Entwicklung der Leser wunderbar mitverfolgen kann. Auch die Darstellung der Künstlerszene und der Wiener Gesellschaft ist sehr gelungen und vermittelt dem Leser ein gutes Bild der damaligen Lebensumstände.
Die Charaktere sind liebevoll ausgestaltet, Trierweiler lässt sie durch ihr Agieren regelrecht wieder zum Leben erwachen. Der Leser darf sich in eine andere Epoche zurückversetzt fühlen und aktiv teilnehmen. Adele ist eine junge Frau mit großen Träumen und Wünschen. Die Heirat mit einem doppelt so alten vermögenden Ehemann bringt ihr zwar einige finanzielle Freiheiten, allerdings träumt sie von Freiheit und ein Leben nach ihren Vorstellungen führen. Adele ist einerseits zurückhalten, dann wieder mutig und stark. Doch sie hat auch eine sehr zerbrechliche Seite, die sie fast verzweifeln lässt. Ferdinand ist ein reicher Mann, der seiner Frau völlig ergeben ist und ihr jeden Wunsch von den Lippen abliest. Er will sie glücklich machen, doch gleichzeitig macht er sie zu seiner Gefangenen, denn er lebt die gesellschaftlichen Konventionen, die Adele am liebsten sprengen würde. Gustav Klimt ist ein begnadeter Maler mit einer starken Ausstrahlung, gegen die nur wenige immun sind. Er genießt einen zweifelhaften Ruf, da er sein Charisma gut für sich zu nutzen weiß.
„Die Dame in Gold“ ist ein gelungenes Portrait der damaligen Wiener Künstlerszene rund um den Maler Gustav Klimt und gleichzeitig die Geschichte einer Liebe, die an ihrer Zeit zerbricht. Die autobiografischen Züge sowie der gefühlvolle Erzählstil der Autorin machen das Buch spannend und unwiderstehlich. Absolute Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 17.12.2018

Das Leben der Adele Bloch-Bauer

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Das Buch erzählt die Geschichte von Adele Bloch-Bauer und ihre Beziehung zu dem Maler Gustav Klimt. Adele heiratete sehr jung den Zuckerhersteller Ferdinand Bloch und musste schon einige Schicksalsschläge ...

Das Buch erzählt die Geschichte von Adele Bloch-Bauer und ihre Beziehung zu dem Maler Gustav Klimt. Adele heiratete sehr jung den Zuckerhersteller Ferdinand Bloch und musste schon einige Schicksalsschläge erdulden, als sie den Maler Gustav Klimt kennen lernt. Von Beginn an scheint eine gewisse Anziehungskraft zwischen den beiden zu herrschen und schließlich gibt sie sich ihren Gefühlen hin.

Der Schreibstil war sehr leicht und ich hatte keinerlei Probleme der Geschichte zu folgen. Das Hauptaugenmerk liegt zwar auf den Gefühlen von Adele, man bekommt jedoch auch einen Eindruck von der damaligen Zeit. Frauen sollten am besten nur zu Hause sitzen und sich um die Familie kümmern. Ihr Einmischen in Politik etc. ist nicht gewünscht. V.a. Adele leidet sehr darunter. Sie spürt, dass die Welt im Umbruch ist, wird jedoch von ihrem Mann zurück gehalten. Gegen Ende des Buches erlebt sie den Aufschwung der Nazis mit und leidet sehr unter dem Krieg und dem Tod ihrer Freunde. Den Erzählstil fand ich sehr schön. Auch die Nebencharaktere fand ich sehr schön dargestellt, obwohl mannur wenig über sie erfährt.

Das Buch konnte mich großteils überzeugen, lediglich beim Schluss fand ich das Tempo etwas zu hoch. Auch den Epilog fand ich nicht so toll, da er nicht mehr richtig zu Story und Erzählweise gepasst hat. Dennoch kann ich das Buch jedem empfehlen, der gerne Romane liest, die auch einen Hauch Historik mitbringen. Ich bin nun neugierig und möchte auch die anderen Bücher der Reihe über Frauen in der Vergangenheit lesen.

Veröffentlicht am 12.12.2018

Eine historische Figur wird lebendig

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„Die Dame in Gold“ von der französischen Autorin Valérie Trierweiler beschreibt das Leben von Adele Bloch-Bauer, einer Muse des berühmten Malers Gustav Klimt, die in Wien lebte. Das Buch erscheint in der ...

„Die Dame in Gold“ von der französischen Autorin Valérie Trierweiler beschreibt das Leben von Adele Bloch-Bauer, einer Muse des berühmten Malers Gustav Klimt, die in Wien lebte. Das Buch erscheint in der Serie „Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe“ des Aufbau Verlags. Bei der Umschlaggestaltung findet die Kunst Klimts Eingang in der Umrandung der oberen Hälfte des Covers. Der Roman führte mich in der Zeitgeschichte über einhundert Jahre zurück.

Adele Bloch-Bauer war glücklich mit einem Zuckerfabrikanten verheiratet. Sie verlor zwei ihrer Kinder bereits während der Schwangerschaft, eines sehr kurz nach der Geburt und blieb kinderlos. Das Paar führte einen Salon, in dem sich unter anderem Künstler aus Wien gerne trafen. Ihr Mann förderte einige von ihnen, darunter auch Gustav Klimt, dessen Stil er besonders mag und ihn daher darum bat, seine Frau zu porträtieren. In vielen Sitzungen, bei denen Gustav Klimt zunächst skizzierte und später dann auf seine ganz eigene Weise malte, sympathisierten er und Adele nicht nur miteinander, sondern kamen sich schließlich auch körperlich näher. Klimt gelingt es, Adele wieder Freude am Leben zu schenken und ihr Mut für die Zukunft zu geben.

Obwohl Adele von ihrem Mann geliebt und von Freunden und Familie geschätzt wird, lässt sie die fehlende Mutterrolle beinahe verzweifeln. Die räumliche Nähe zu den Kindern ihrer Schwester lässt sie neidisch sein. Den gesellschaftlichen Konventionen ihrer Zeit unterworfen gibt es für sie kein Entfliehen aus den an sie gestellten Erwartungen als Gattin eines Unternehmers. Durch die langen Gespräche mit Gustav Klimt lernt sie die Welt aus einer anderen Perspektive kennen. Ihr Bewusstsein öffnet sich für neue, moderne Ansichten. Sie fühlt sich ihm ebenbürtig und entwickelt dadurch mehr Selbstwertgefühl.

Das Ehepaar Bloch-Bauer spürt deutlich die Auswirkungen der geschichtlichen Entwicklungen vor allem die des ersten Weltkriegs. Valérie Trierweiler lässt Dank ihrer sehr guten Recherche die damalige Zeit realistisch wieder aufleben. Fehlende Fakten ergänzt sie durch ihre Fantasie. Mit viel Einfühlungsvermögen gibt die Autorin den Fakten hinter der historischen Figur nachvollziehbare Gefühle. Auf diese Weise konnte ich mir Adele sehr gut in ihrem Umfeld vorstellen. Die Autorin schildert unter anderem anschaulich auch die Entstehung eines der berühmtesten Bilder Klimts, nämlich „Adele Bloch-Bauer I“, kurz „Die goldene Adele“, das zu den teuersten Gemälden der Welt zählt. Immer wieder habe ich mir das Bild aufgerufen und angesehen, um den Malstil von Klimt zu bewundern.

Valérie Trierweiler lässt mit ihrem Roman „Die Dame in Gold“ Geschichte wieder lebendig werden. Ihr Schreibstil ist angenehm leicht lesbar und unterhaltsam. Wer es mag, über historisch verbürgte Frauen zu lesen und die bisherigen Bücher der Reihe im Aufbauverlag mochte wird auch mit diesem Buch wieder die richtige Lektüre finden.

Veröffentlicht am 09.11.2018

Tolles Portrait des Zeitgeists

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"Die Dame in Gold" beschreibt Wiener Zeitgeist und den Aufbruch der Avantgarde und die besondere Geschichte der jungen Adele Bloch-Bauer, die eine Vernunftehe mit einem reichen älteren Mann einging. Doch ...

"Die Dame in Gold" beschreibt Wiener Zeitgeist und den Aufbruch der Avantgarde und die besondere Geschichte der jungen Adele Bloch-Bauer, die eine Vernunftehe mit einem reichen älteren Mann einging. Doch glücklich wurde sie nicht. Nach einer Fehlgeburt verliert Adele ihren neugeborenen Sohn und versinkt in Lethargie. Ihr Mann ist Kunstliebhaber und um sie ins Leben zurückzuholen, beauftragt er Gustav Klimt mit dem Malen eines Porträt von Adele. Sie findet in den Gesprächen mit Klimt wieder zu sich selbst, öffnet sich und er gibt ihr das Gefühl, ein eigenständiger, begehrter Mensch zu sein. Sie ist von Klimts Freigeist fasziniert. Doch Klimt ist ein Frauenheld, bekannt für seine Liebschaften. Adeles Bildnis überdauert nicht nur die Beziehung, sondern wird als "Die Dame in Gold" weltberühmt. Ein weiteres Gemälde wird später angefertigt.


Zur Jahrhundertwende gab es in Wien enorme Unterschiede zwischen Arm und Reich. Während die Reichen gerne Künstler und Literaten um sich versammelten, ging es den anderen einfachen Leuten um ihre Existenz und ihr Überleben. Die Welt gehörte den Männern, von Selbstbestimmung der Frau konnte keine Rede sein.
Valérie Trierweiler zeigt diese Wiener Epoche sehr klar auf. Man bekommt einen guten Eindruck des Geschehens, hauptsächlich aus Sicht der reichen Gesellschaftsschicht. Wie es den Bediensteten und der hart arbeitenden Landbevölkerung ging, kann man nur am Rande erahnen. Von armen Migranten ist die Rede, gemeint sind zugewanderte Menschen aus Österreichs Kronländern, aus Böhmen und Ungarn.

Um diese armen Menschen in den Wiener Randbezirken kümmert sich Adele, sie hilft mit Lebensmitteln und Kleiderspenden. Doch das Leben im Luxus pflegt sie weiterhin. Mit ihrem Ehemann verbindet sie mehr Verbundenheit als Zuneigung und so überrollt sie die Liebesbeziehung mit Klimt und weckt sie mit neuem Leben.

Doch Adeles Leben wird nicht mehr so glücklich, wie sie es erhofft. Dem jüdischen Glauben schwört sie ab, als eine weitere Fehlgeburt ihr ihr jede Illusion auf eigene Kinder nimmt. Auch politisch bringt die Zeit Probleme und Tod mit sich, es kommt zum Ausbruch des erstenWeltkriegs.

Adeles Gefühle für Klimt ist nicht die große Liebe, es ist eine leidenschaftliche Affäre. Man kann ihre Gefühle und ihre Trauer nachvollziehen und doch bleibt sie mir merkwürdig fremd. Ihr Leben war wie in einem goldenen Käfig, zum Ausbrechen fehlte ihr der Mut und die Notwendigkeit, ihre Stellung ermöglichte ihr die Unterstützung von Flüchtlingen und Künstlern, ihre Zeit widmete sie ihrer Schwester und deren Kindern. Dieser Roman führt uns die Zustände der damaligen Zeit vor Augen und ich konnte mich gut einfühlen.



Dieser Roman bringt uns das Leben von Gustav Klimts Muse Adele näher. Eine von vielen und doch hat er aus dieser Beziehung ein meisterhaftes Gemälde erschaffen, das auch heute noch von unglaublicher Anziehungskraft erstrahlt.

Besonders der Epilog ist beachtenswert, dort wird über den Verbleib des berühmten Bildes berichtet.

Veröffentlicht am 31.10.2018

Es ist nicht alles Gold, was glänzt

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Wien 1904: Adele Bloch ist 23, in ihrem Salon trifft sich alles, was Rang und Namen hat. Ihr Mann Ferdinand ist 17 Jahre älter als sie, liebt sie abgöttisch und überhäuft sie mit Geschenken. Doch Adele ...

Wien 1904: Adele Bloch ist 23, in ihrem Salon trifft sich alles, was Rang und Namen hat. Ihr Mann Ferdinand ist 17 Jahre älter als sie, liebt sie abgöttisch und überhäuft sie mit Geschenken. Doch Adele ist unglücklich, denn ihr Sohn ist nur wenige Stunden nach der Geburt gestorben. Er ist schon das zweite Kind, das sie verloren hat. Adele ist sich sicher: „Sie schenkt nicht, wie andere Leben, sondern gebiert nur den Tod.“ (S. 15) Um sie aus der monatelangen Depression und Lethargie zu reißen, beauftragt Ferdinand Gustav Klimt, ein Portrait von ihr zu malen. Adele ist fasziniert von Klimt. Aber sein Ruf als Verführer eilt ihm voraus. Er ist berühmt für die Affären mit seinen Modellen – Adele will auf keinen Fall eine von ihnen werden. „... Klimt verkörpert für sie all jene Freiheit, die sie als Frau für sich nicht einfordern kann. Er hat sich von allen geschäftlichen Konventionen befreit, hat zahlreiche Mätressen und steht selbstbewusst zu seinem lockeren Lebenswandel.“ (S. 65) Sie freunden sich während des stundenlangen Modellsitzens an, denn im Gegensatz zu ihrem Mann nimmt er sie als eigenständige Person wahr und gesteht ihr auch eine eigene Meinung zu.

Ich hatte Adeles Biografie erwartet, eine große Liebesgeschichte und die Erklärung, inwieweit sie Klimt künstlerisch beeinflusst hat. Allerdings vermittelt Valérie Trierweiler das Gefühl, dass Adeles Leben mit Klimt endet und beginnt. Dabei war er deutlich älter und ist auch einige Jahre vor ihr gestorben. Aber die Jahre vor ihm werden nicht erwähnt und die danach relativ schnell abgehandelt.

Adele ist eine moderne junge Frau der Oberschicht, die eine Vernunftehe eingegangen ist. Ihr Mann trägt sie auf Händen und verwöhnt sie, aber eine eigene Meinung darf sie nicht haben und aus der Politik hat sie sich rauszuhalten. Dass sie sich für das Frauenwahlrecht interessiert, Zeitungen liest und regelmäßig zu jüdischen Flüchtlingen in die Vorstadt fährt um diese zu unterstützen, versteht er nicht.
Und dann kommt Klimt. Er erklärt ihr seine Bilder und das Zeitgeschehen, versteht aber auch ihren Verlust und den Schmerz. Obwohl sie es bei einer Freundschaft belassen will, drehen sich ihre Gedanken und bald auch ihr Tun überwiegend ums Körperliche. Sie kommt mit ihrem sexuellen Verlangen nach Klimt nicht klar, wirkt oft triebgesteuert. Klingt und sie umkreisen sich, es ist wie ein Tanz – ein Schritt vor, einer zurück. Aber wer führt eigentlich? „Adele, bitte kommen sie zurück, ich brauche Sie. Ich liebe Ihren Körper, vor allem aber ihren Geist.“ (S. 233)
Adeles Portrait wird eher nebenher fertig, gibt sie aber perfekt wieder. Er hat sie als goldene Frau gemalt – dabei steht das Gold sowohl für ihre gesellschaftliche Stellung als auch den goldenen Käfig, in dem sie lebt. Ist es eine Hommage seiner Liebe zu ihr?

„Die Dame in Gold“ ist für mich eher die Geschichte einer leidenschaftlichen Affäre, als einer großen Liebe. Ich habe Adeles Beweggründe nicht immer verstanden, konnte aber ihren Schmerz, die Enttäuschungen und ihre Sehnsucht fühlen, nachvollziehen, warum sie ihren Glauben verlor. Ich fand es schade, dass sie nicht den Mut hatte, aus ihrem goldenen Käfig ausbrechen, weil ihre Angst zu groß war. Doch ihre Stellung hat ihr auch möglich gemacht, Flüchtlinge und Künstler zu unterstützten. Und man darf nicht vergessen, dass ihr Mann einer der wichtigsten Mäzene von Klimt war und dieser durch seine Unterstützung freier malen konnte. An dieser Stelle hätte es mich gefreut, auch etwas über die geschäftliche Abwicklung zwischen Auftraggeber und Künstler zu erfahren. Wurden die Bilder z.B. bei Auftragserteilung angezahlt? Zudem hätte mich interessiert, wie sehr Adele Klimt wirklich beeinflusst hat. Denn das Buch lehnt sich zwar an das Leben der beiden an, ist aber ein Roman.

Trotz meiner Kritikpunkte hat mich das Buch sehr gut unterhalten. Wien, Adele, ihre Kleider, Schmuckstücke und nicht zuletzt die Bilder werden sehr anschaulich beschrieben und wecken in mir die Sehnsucht, die Gemälde einmal im Original zu sehen.