Cold Princess
Mit „Cold Princess“ startet die Cosa Nostra-Reihe von Vanessa Sangue. Es war mein erstes Buch der Autorin.
Ich habe die Geschichte schon früh in der Verlagsvorschau erspäht und wurde neugierig. Eine Liebesgeschichte ...
Mit „Cold Princess“ startet die Cosa Nostra-Reihe von Vanessa Sangue. Es war mein erstes Buch der Autorin.
Ich habe die Geschichte schon früh in der Verlagsvorschau erspäht und wurde neugierig. Eine Liebesgeschichte in Mafia-Kreisen?!? Interessante Mischung, aber kann das funktionieren? Ich war hin- und hergerissen zwischen Neugier und Skepsis. Auch die Tatsache, dass sich das Ganze als Mehrteiler entpuppt hat, hat mich lange zögern lassen.
Als sich dann die Chance ergeben hat, dass Buch als Leseexemplar zu schmökern, habe ich dann trotz meiner Ambivalenz zugegriffen.
Saphira De Angelis gehört einer der führenden Mafia-Familien an, die über Palermo herrschen. Ein Attentat auf ihre Familie hat sie als Einzige überlebt. Inzwischen hat sie ihre famiglia wieder aufgebaut und sich ihren Platz an der Spitze gesichert. Sie gilt als eiskalt und emotionslos.
Vor einiger Zeit hat der Chefleibwächter Emilio den Soldaten Madox unter seine Fittiche genommen und dieser steigt dank seines Killerinstinkts und seiner skrupellosen Art bald zu einem neuen Leibwächter von Saphira auf.
Keiner ahnt, dass Madox nicht ist, wer er zu sein scheint und Gefühle jeglicher Art könnten sich als tödlich erweisen.
Nun ist die Geschichte gelesen und irgendwie ist das Ganze für mich weder Fisch noch Fleisch. Die Grundidee ist reizvoll und das Setting im Mafia-Milieu verspricht recht viel, was die Handlung dann leider nur bedingt halten kann.
Schon bevor man ins Buch startet wird vor der im Buch vorherrschenden Gewalt und mancher brutalen Szene gewarnt. Vielleicht habe ich in meinen knapp 4 Lebensjahrzehnten schon zu viele Bücher gelesen, aber so wirklich nachvollziehen, kann ich die Warnung nach dem Lesen des Buches nicht wirklich.
Dank des gut verständlichen Schreibstils der Autorin lässt sich die Geschichte schnell lesen.
Die Liebesgeschichte kann einerseits mit einer großen Portion „Romeo und Julia“-Drama aufwarten, aber mit den Protagonisten bin ich leider trotzdem nicht wirklich warm geworden. Weder Saphira noch Madox haben mich emotional abholen können und so bin ich der Handlung zwar einerseits neugierig gefolgt, weil ich wissen wollten, wohin der Weg führt, aber dabei bleiben Überraschungen so völlig auf der Strecke, weil die Autorin alles von ihren Figuren „ausplaudern“ lässt. Die Kapitel wechseln in der Sichtweise und werden hauptsächlich von Saphira und Madox erzählt, aber auch Guiseppe der Onkel von Madox darf sich mit seinem Blickwinkel beteiligen. Würde man dem Leser auf diesem Weg nicht schon sämtliche Geheimnisse offenlegen, bliebe der Showdown am Ende des Buches vielleicht noch spannend, aber so plätschert auch dieser recht ereignislos vor sich hin.
Die erotischen Szenen im Buch haben einen ordentlichen BDSM-Anstrich und sind niveauvoll beschrieben.
Leider hat Madox in den ersten Szenen hier etwas „übergriffiges“ an sich und da ich aus anderen erotischen Geschichten, um die nötige Sensibilität und das Einfühlungsvermögen bei dieser Art der Erotik weiß, hat mir die hier gewählte Darstellung nicht gefallen. Positiverweise ändert sich sein Verhalten im Lauf der Handlung, was mich wieder etwas versöhnt hat.
Die Versprechungen, die die Geschichte im Vorfeld macht, konnte sie für mich nur bedingt einhalten und unter diesem Gesamteindruck gibt es von mir 2,5 Sterne für „Cold Princess“.