Gute Krimiunterhaltung
In ihrem 3. Fall für Dorothea „Dorli“ Wiltzing und Wolfgang „Lupo“ Schatz entführt uns die Autorin in das winterliche Triestingtal.
Der bekannte Maler Livio Moretti wird auf dem Christkindlmarkt auf ...
In ihrem 3. Fall für Dorothea „Dorli“ Wiltzing und Wolfgang „Lupo“ Schatz entführt uns die Autorin in das winterliche Triestingtal.
Der bekannte Maler Livio Moretti wird auf dem Christkindlmarkt auf Schloss Hernstein hinter dem Punschstand von Marianne tot aufgefunden. Die klingelt natürlich sofort Dorli aus dem Schlaf, hat man ja zur örtlichen Polizei nicht so das richtige Vertrauen. Zu Recht, wie sich bald herausstellen wird. Morettis Lebenspartner ist verschwunden und so glaubt die Polizei an eine Beziehungstat, bis die dessen Leiche im Hernsteiner Schlossteich entdeckt wird – tiefgefroren unter einer dicken Eisschicht.
Gleichzeitig vermittelt Dorli dem ewig klammen Lupo einen lukrativen Auftrag: Er soll für Morettis Vater den Mörder seines Sohnes ausfindig machen. Also machen sich Dorli und Lupo auf Spurensuche, nichts ahnend, dass diesmal nichts so ist, wie es scheint.
Meine Meinung:
In diesem dritten Fall spricht die Autorin nicht die üblichen Verbrechen wie Drogenhandel, Mafia und Ostbanden an, sondern auch Fremdenhass und rechtes Gedankengut. Denn der Dorfpfarrer ist auf Reha und seine Haushälterin im wohlverdienten Urlaub. Als Vertretung wird ausgerechnet ein Schwarzafrikaner nach Buchau entsendet. Ein echter Skandal für den ewig gestrigen Teil der Gemeinde. Außerdem ist der Aushilfspfarrer in Begleitung einer jungen Frau. Dass dies seine Schwester sein soll, die sich noch dazu einer Nierentransplantation unterziehen musste, glaubt keiner von denen. So wird gehetzt und gehusst und letztlich stirbt die junge Frau, weil ihr jemand im Supermarkt ein volles Einkaufswagerl just in die Nierengegend gestoßen hat. Dieser Teil des Krimis ist mir zu kurz gekommen. Da hätte ich mir etwas mehr erwartet.
Neben den bekannten Figuren wie Dorli, Lupo, Leo Bergler sowie Bürger-meister nebst Trulla, bekommt diesmal Kräuterweiberl Anna wieder ihren großen Auftritt.
Herrlich auch Lupo, der bei „Bär“, dem Chef der „Devils“ Unterricht im Motorradfahren nimmt, Stürze inklusive. Heimlich natürlich, denn er will ja Dorli damit überraschen.
Wie immer legt die Autorin falsche Fährten und die Leser dürfen Dorli und Lupo über die Schulter schauen, wenn die beiden ihre oft unorthodoxen Ermittlungsmethoden anwenden.
Anders als in den Bänden 1 und 2 flicht Veronika A. Grager nun auch ernste Themen in ihre Krimis ein. Trotzdem kommen der bisweilen schwarze Humor, das Lokalkolorit und die skurrilen Dorfbewohner nicht zu kurz.
Fazit:
Ein unterhaltsamer Krimi, der auch ernste Themen streift. Gerne gebe ich hier 4 Sterne.