Cover-Bild Die Dame hinter dem Vorhang
(52)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Wunderraum
  • Themenbereich: Belletristik - Biografischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 288
  • Ersterscheinung: 23.09.2019
  • ISBN: 9783336548088
Veronika Peters

Die Dame hinter dem Vorhang

Roman
Welch ein Abenteuer! An einem Maimorgen im Jahr 1927 verlässt Jane Banister, Enkelin des Gärtners auf Gut Renishaw, den Landsitz der Sitwells. Sie geht nach London, um in den Dienst von Edith Sitwell zu treten, der ungeliebten Tochter des Hauses. Jane hat schon einiges über die exzentrische Dichterin und deren einflussreichen Freundeskreis gehört. Edith gibt in der Hauptstadt Soireen, liebt große Auftritte und hat sogar Kontakte ins Königshaus. Schon bald wird Jane an Ediths Seite die Metropolen der Welt bereisen. Doch als Ediths Vertraute lernt Jane auch die Dame hinter dem Vorhang kennen und den Preis, den das unangepasste Leben fordert.

Liebevoll ausgestattete Ausgabe mit Leinenrücken und Lesebändchen.

Weitere berührende Wunderraum-Geschichten finden Sie in unserem kostenlosen aktuellen Leseproben-E-Book »Einkuscheln und loslesen – Bücher für kurze Tage und lange Nächte«

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.09.2019

Ein Ausschnitt aus einem ungewöhnlichen Leben

0

Als erstes ein ganz großes Lob an den Verlag, der sich mit der Gestaltung und der Ausstattung des Buches viel Mühe gegeben hat. Für viele Leser*innen ist das vielleicht nicht wichtig und hat nicht mit ...

Als erstes ein ganz großes Lob an den Verlag, der sich mit der Gestaltung und der Ausstattung des Buches viel Mühe gegeben hat. Für viele Leser*innen ist das vielleicht nicht wichtig und hat nicht mit einer Rezension zu tun, aber für mich sind Bücher Gesamtkunstwerke und dazu zählt eben auch das Cover und die Haptik eines Buches. Dieses Buch fasst sich jedenfalls gut an, es hat einen schönen Leinenrücken, ein Lesebändchen und auch die Innenseiten des Buchumschlages sind schön gestaltet. Das Cover ist einerseits schlicht und trotzdem ausdrucksstark.
Das Cover passt auch sehr gut zur Protagonistin, die auch gerne auffällt. Ich muss zugeben, ich kannte die Edith Sitwell bevor ich das Buch gelesen hatte nicht. Aber jetzt nach dem Lesen habe ich richtig Lust bekommen mehr von dieser außergewöhnlichen Frau und über sie zu lesen. Aber nun zu diesem Buch. Es ist keine gewöhnliche Biografie. Edith Sitwell wird eigentlich nur durch die Augen ihrer Assistentin Jane beschrieben. Dabei ist es zeitlich nicht kontinuierlich, sondern springt etwas in der Zeit. Die Kinder und Jugendzeit von Edith, wird dann aus der Sicht von Emma beschrieben, der Mutter von Jane. Ich muss zugeben, mich haben die Zeitsprünge und auch das Ediths Leben von zwei verschiedenen Personen beschrieben wurde, etwas verwirrt. Des Weiteren bleiben Jane und ihre Mutter Angestellte von Edith, auch wenn sie sie durch schwere Zeiten begleitet haben, fehlte mir oft ein wirklich privater Einblick in Ediths Gefühlswelt. Es ist und bleibt ein Blick von außen für mich.
Das beschriebene Leben von Edith ist wirklich interessant, man trifft auch immer wieder auf sehr bekannte Persönlichkeiten, die mit Edith verbandelt sind. Auch die gesellschaftliche Entwicklung wird am Rande ganz gut beschrieben. Dennoch empfand ich die Geschichte nicht als rund. Edith blieb mir eigentlich bis zum Ende fremd, ihr Verhalten, ihr unberechenbarer Charakter. Schade, denn Edith ist eine wirklich spannende Persönlichkeit. Da mir einfach das Hintergrundwissen zu Edith und auch ihren Künstlerkreisen fehlt, empfand ich die Geschichte als sehr bruchstückhaft mit zu wenig Erklärungen. Es bleibt eine Geschichte einer Angestellten, die einfach auch keinen Zugang zu allen Bereichen von Ediths Leben hat. Aber auch Jane blieb mir fremd, denn sie möchte extra nicht viel zu sich erzählen, da es eine Geschichte über Edith sein soll.
Dennoch habe ich das Buch gerne gelesen. Es ist gut lesbar geschrieben, es hat auch seine Spannungsbögen und insgesamt hat es mich neugierig auf Edith gemacht, so dass ich mehr über sie erfahren will.

Veröffentlicht am 25.09.2019

Das Leben einer Frau, die nicht dem herrschenden Ideal entsprach

0

"I wish the government would put a tax on pianos for the incompetent." - Edith Sitwell

Laut Einleitung des Buches hat Edith Sitwell, die Hauptfigur dieses Romans, tatsächlich gelebt.
"Sie kam 1887 auf ...

"I wish the government would put a tax on pianos for the incompetent." - Edith Sitwell

Laut Einleitung des Buches hat Edith Sitwell, die Hauptfigur dieses Romans, tatsächlich gelebt.
"Sie kam 1887 auf einem Adelssitz zur Welt und durfte doch nie Prinzessin sein. Mit zwölf steckte man sie auf Geheiß ihres Vaters für mehrere Monate in eine Streckapparatur, um sie dem Schönheitsideal der Zeit anzupassen. Erfolglos. Edith Sitwell hat geliebt, aber nie geheiratet. Sie wuchs zu einer spitzzüngigen Dichterin und Schriftstellerin heran, lebte ein selbstbestimmtes Leben und machte aus sich ein in Brokat, Seide und Samt gehülltes Gesamtkunstwerk."

Nach diesen Worten der Einleitung erwartete ich eine mitreißende Geschichte, unterhaltsame Gespräche mit Künstlern der Epoche und Beschreibungen der bereisten Städte.

Erzählt wird die Handlung von Jane und ihrer Mutter Emma. Beides fiktive Figuren, die für Edith Sitwell als Hausmädchen und Gesellschafterin gearbeitet haben.

Die Beschreibung der Kindheit Ediths und die Freundschaft mit Emma fand ich sehr berührend.
Was wird aus einem Kind, das die Eltern als hässlich und deswegen als nicht liebenswert empfinden?
Edith zog sich in die Welt der Fantasie zurück, erzählte Geschichten und begann auch selbst zu schreiben.

Theatervorstellungen, Soiréen und Begegnungen mit bekannten Persönlichkeiten tauchen am Rande des Romans auf. Der Hauptteil der Geschichte beschreibt Ediths Leben in sehr bescheidenen Appartements in London und Paris, wo sie mit Helen Rootham, einer Autorin und Übersetzerin, wohnte. Außerdem ging es um ihre Freundschaft zu dem weltbekannten Fotografen Cecil Beaton und ihre Hörigkeit zu dem Maler Pavel Tchelitchew.

Schaue ich mir Fotos von Edith Sitwell im Internet an, sehe ich eine sehr große, schlanke Frau mit einer etwas langen, schmalen Nase.

Es fällt mir schwer, das Buch zu beurteilen. Ich hätte mir gewünscht, dass Edith ein glückliches Leben führt. Doch in diesem Punkt war die Autorin natürlich daran gebunden, die Realität zu schildern.
Die erste Hälfte des Buches habe ich sehr gern gelesen. Irgendwann nahmen die Schilderungen der Ich-Erzählerin Jane einen emotionslosen Reporter-Stil an. Zum Ende wurde es wieder spannender.
Ich hätte auch gern mehr über die Gedanken und Gedichte Sitwells erfahren, statt der Schilderungen von Krankheit und Alkoholsucht.

Ein Roman über das Leben einer Exzentrikerin, einer Frau, die sich als Ausgestoßene empfand und somit frei war, ihr Leben zu gestalten und die Konventionen zu brechen.

Veröffentlicht am 22.09.2019

Edith Sitwell und ihre Dienerin

1

Die Autorin schildert das Leben der englischen Dichterin Edith Sitwell aus der Sicht ihrer Dienerin Emma Banister und deren Tochter Jane. Edith Sitwell war die Tochter eines englischen Barons und wurde ...

Die Autorin schildert das Leben der englischen Dichterin Edith Sitwell aus der Sicht ihrer Dienerin Emma Banister und deren Tochter Jane. Edith Sitwell war die Tochter eines englischen Barons und wurde auf einem Landsitz geboren. Eigentlich hätte Edith dementsprechend ein angenehmes und sorgenfreies Leben führen müssen. Dem war aber nicht so, denn Edith besaß anstatt Schönheit eine dichterische Begabung. Edith wurde , weil sie keinen Wert auf dem Heiratsmarkt hatte, vernachlässigt und ignoriert. Einzig Emma Banister, die Tochter des Obergärtners, war ihr eine Freundin. Die Beziehung endete, als Edith mit ihrer Gesellschafterin Helen nach London ging. 1927 trat Jane Banister, Emmas Tochter, in Ediths Dienste. Edith Sitwell hatte ständig Geldsorgen. Da ihr eine standesgemäße Heirat verwehrt blieb, war sie Zeit ihres Lebens auf die Zuwendungen ihrer Familie und treuer freunde angewiesen. Auf der anderen Seite hatte sie Zugang zum Kreis der bekanntesten Künstler jener Zeit. Sie war sehr exzentrisch und gehörte zur künstlerischen Avantgarde.
Bis ich das Buch gelesen hatte, sagte mir der Name Edith Sitwell nichts. So konnte ich mich ganz auf den Menschen konzentrieren. Für mich war Edith eine zutiefst verletzte Frau, die ständig bemüht war, zu beweisen, dass sie einen Wert besitzt und war nicht bereit Kompromisse zu schließen. Es wird im Buch hervorgehoben , dass Edith nicht dem gängigen Schönheitsideal entsprach. Dies führte schon in ihrer Kindheit dazu, dass ihre Eltern sie ablehnten. Das muss für das Kind Edith eine prägende Erfahrung gewesen sein. Dadurch , dass die Autorin mich an Ediths Leben durch die Augen der Dienerin Jane teilhaben ließ, konnte ich mich gut distanzieren . Mein Mitgefühl galt eher Jane, die zwar Einblicke in die Künstlerkreise bekam, aber auch die dunklen Stunden und Seiten mit ihrer Herrin durch lebte. Obwohl Jane die intimsten Dinge wusste, blieb sie dennoch meiner Ansicht nach immer die Dienerin. insgesamt hat mich das Buch sehr bewegt. Es gibt einen guten Einblick in die damalige Gesellschaft und das Schicksal einer Frau von Adel, die die wichtigste Eigenschaft nicht besitzt : Schönheit.

Veröffentlicht am 20.09.2019

Aus dem Leben einer interessanten Frau

0

Jane Banister ist gerade mal 18 Jahre alt, da verlässt sie Gut Renishaw, den Landsitz der Familie Sitwell in Yorkshire. In London tritt sie die Stelle als Dienstmädchen bei der von ihrer Familie ungeliebten ...

Jane Banister ist gerade mal 18 Jahre alt, da verlässt sie Gut Renishaw, den Landsitz der Familie Sitwell in Yorkshire. In London tritt sie die Stelle als Dienstmädchen bei der von ihrer Familie ungeliebten exzentrischen Dichterin und Schriftstellerin Edith Louisa Sitwell an. Mit den Jahren entspinnt sich zwischen den beiden so ungleichen Frauen eine Freundschaft und eine für Dienstbotin und Herrschaft ungewöhnliche Vertrautheit. Durch Edith lernt Jane die Metropolen dieser Welt und zahlreiche Persönlichkeiten kennen. Aber sie blickt auch hinter den Vorhang und wird Zeugin von Armut, Alkoholismus, nicht erwiderte Liebe zu einem russischen Künstler, Krankheit und Verfall der Frau, der sie so viel zu verdanken hat.


Ich lerne Edith Sitwell aus der Sicht ihrer Vertrauten Jane Banister kennen, die 37 Jahre in ihrem Dienst stand und zu einer der ganz wenigen Freunde wurde. Die Geschichte beginnt 1964 kurz vor Edith´ Tod und durch Rückblenden erfahre ich Vieles aus dem Leben der exzentrischen Künstlerin. Sie, die von Geburt an von ihren Eltern ungeliebt war, sie, die nicht dem damaligen Schönheitsideal entsprach, die in eine körperformende Apparatur gezwängt wurde, deren Schmerzen sie noch viele Jahre spürte, die sich von ihrem Elternhaus entfernte und außerhalb dieser elitären Welt ihren ganz eigenen meist nicht einfachen Weg ging.

Ich kannte Edith Sitwell bisher noch nicht. Das Buch hat mich dazu angestachelt, mich etwas intensiver mit dieser Frau und ihrem Werdegang zu beschäftigen.

Ich genieße es durch die Augen von Jane Banister das Leben dieser Frau mit verfolgen zu können. Allerdings die meiste Zeit nur hinter dem Vorhang. Mir hätte es noch besser gefallen, wenn ich auch vor dem Vorhang öfters mit dabei gewesen wäre.

Trotzdem: Ein absolut lesenswertes Buch über eine sehr interessante Frau und ihr exzentrisches Leben, das hinter dem Vorhang meist ganz anders aussah.

Veröffentlicht am 16.09.2019

Eine Lebensgeschichte von der Dame hinter dem Vorhang

0

Cover:

Die Gestaltung vom Cover ist mal was anderes. Die Farbauswahl an Rottönen gefällt mir sehr gut - das Bordeaux im Hintergrund sowie das gleichfarbige Leseband wirkt elegant. Der Buchtitel „Die Dame ...

Cover:

Die Gestaltung vom Cover ist mal was anderes. Die Farbauswahl an Rottönen gefällt mir sehr gut - das Bordeaux im Hintergrund sowie das gleichfarbige Leseband wirkt elegant. Der Buchtitel „Die Dame hinter dem Vorhang“ hat mit dem leichten Glanzlack eine tolle Haptik und zudem eine passende Schrift und ist gekonnt mit der Frau und Perlenkette in Szene gesetzt. Die Perlenkette ist auf der Rückseite ebenfalls mit der Buchbeschreibung toll verbunden. Der Buchrücken ist auffallend pink und hat eine edle Leinenstruktur.


Inhalt und eigene Meinung:

Der Roman "Die Dame hinter dem Vorhang“ von Veronika Peters handelt von
Jane Banister, die Enkelin des Gärtners auf Gut Renishaw (Landsitz der Sitwells) sowie der Lebensgeschichte der Dichterin und Schriftstellerin Edith Sitwell. Ihr Leben ist sehr abwechslungsreich und außergewöhnlich. Jane ist an Ediths Seite, verreist mit ihr, ist ihre Vertraute und lernt auch die andere Seite, - die Dame hinter dem Vorhang- kennen.

Ein Roman ganz nach meinem Geschmack! Schon die Beschreibung hat mich neugierig gemacht. Die erzählte Zeit finde ich immer interessant, genauso wie die Kulissen und Charaktere. Den Schreibstil dazu finde ich angenehm zu lesen. Evtl. hätte noch etwas mehr über Edith preisgegeben werden können - sonst ein toller, lesenswerter Roman, der in den goldenen 20er spielt.