Witziger Anfang mit trägem Ende
Neue Stadt, neuer Job, neue Liebe - so lautet Aubreys Plan. Doch ein platter Reifen und ein kleiner Ziegenbock werfen alles durcheinander. Zum Glück macht der charmante Australier Chance nicht nur ihr ...
Neue Stadt, neuer Job, neue Liebe - so lautet Aubreys Plan. Doch ein platter Reifen und ein kleiner Ziegenbock werfen alles durcheinander. Zum Glück macht der charmante Australier Chance nicht nur ihr Auto wieder flott, sondern überredet sie auch, die restliche Strecke nach Kalifornien gemeinsam zurückzulegen. Es folgen die glücklichsten Tage und aufregendsten Nächte, die Aubrey je erlebt hat, aber dann ist Chance auf einmal verschwunden.
Zu Beginn ist Aubrey einem sofort sympathisch. Sie ist witzig, hin und wieder schlag fertig aber vor allem auch zickig und naiv. Durch den kleinen Ziegenbock kommt dann im Laufe der Geschichte immer mehr ihre tierliebende loyale Seite zum Vorschein, die sie nur noch sympathischer werden lässt. Leider ändert sich mit Chances verschwinden alles. Plötzlich ist Aubrey total verschlossen, launisch und vor allem verletzt. Ihre ganze witzige und sympathische Seite ist verschwunden und hat nur noch einen verunsicherten Schatten ihrer selbst hinterlassen.
Chance fand ich auf Anhieb wundervoll (was sicher an seinem australischen Akzent liegt der super im Buch rüberkommt!). Er ist total positiv eingestimmt, abenteuerlustig und versucht immer wieder aus Aubrey das beste heraus zu bekommen in dem er sie über ihre Hemmschwelle treibt. Dieser Charakterzug hilft dem Buch zu einigen der komischsten Szenen. Unerwähnt darf man nicht seine geheimnisvolle Seite lassen, die einem immer wieder Fragen aufwerfen lässt und zum Weiterlesen animiert. In Chance (2.) Teil des Buches verschwindet seine Entschlossenheit etwas und sein Kampfgeist ist nicht sehr zielorientiert da er ewig braucht um Audreys Zuneigung wieder zu erlangen.
Als ich sah, dass am ersten Kapitelanfang Aubreys Name gedruckt war, habe ich mich wahnsinnig auf den Perspektivenwechsel gefreut. Leider wurde nur insgesamt dreimal gewechselt was dem Buch absolut nicht gut getan hat. Wie schon erwähnt fängt das Buch mit Aubreys Sicht (1.Teil) spannend und witzig gestaltet an um dann im 2. Teil zu Chance zu wechseln wo die Geschichte ihren rasanten Sturz anfängt. Hier wären häufigere Sichtwechsel für das Buch besser gewesen um auch in Aubreys Gefühlswelt eintauchen zu können und ihr etwas an Sympathie zu bewahren. Nach dem großen Perspektivenwechsel kommt es einem beim Lesen so vor als hätte man plötzlich zwei komplett verschiedene Personen vor sich. Die beiden entwickeln sich durch den „Schicksalsschlag“ – der Chance zum Verschwinden veranlasst – leider nicht unbedingt zum positiven. Mit dem Chances Perspektive verändert sich auch die Ausdrucksweise sie wird plötzlich nur noch derb im Zusammenhang mit seinen Sexuellengelüsten. Einerseits ist es verständlich, dass er nach 2 Jahren Abstinenz nur an das eine denken kann. Andererseits ist Audrey dabei ein reines Lustobjekt und man ist sich nie ganz sicher ober sie jetzt wirklich liebt oder einfach nur noch einmal flachlegen möchte.
Ein weiterer Kritikpunkt ist das sehr vieles voraussehbar war wie die Zwischenstopp in Vegas. Andererseits war der Grund für Chances verschwinden total unvorhergesehen und super übergeleitet.
Ein der besten Ideen der Autorinnen war definitiv das Einbauen des kleinen Ziegenbockes. Der Kleine hat für so viele Lacher gesorgt, die das Buch definitiv lesenswert machen auch wenn die Hauptgeschichte definitiv zum Ende hin immer schlechter wird.