Cover-Bild Der nasse Fisch
Band 1 der Reihe "Die Gereon-Rath-Romane"
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14,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Piper
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Polizeiarbeit
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 544
  • Ersterscheinung: 03.01.2020
  • ISBN: 9783492315944
Volker Kutscher

Der nasse Fisch

Der erste Rath-Roman | Vom Autor der Romanvorlage zu Babylon Berlin

Der erste Fall der Gereon Rath-Bestsellerreihe
Mit diesem Roman beginnt die spektakuläre Serie, in der Kutscher seinen Kriminalkommissar Gereon Rath in die politischen und gesellschaftlichen Umbrüche im Berlin der späten 20er-Jahre führt.

Rath, neu in Berlin und abgestellt bei der Sitte, erlebt eine Weltstadt im Rausch, die von sozialen und politischen Spannungen zerrissen ist. Ungefragt schaltet sich der Kommissar in die stagnierenden Ermittlungen eines Mordfalls ein – und stößt in ein Wespennest. Dann verliebt Rath sich in Charly, Stenotypistin in der Mordkommission, und missbraucht ihr Insiderwissen für seine einsamen Ermittlungen.

»Der beste deutsche Hardboiler des Jahres.« Bücher

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.02.2020

Flüssig zu Lesen da weniger überladen als die Serie, leider dadurch die Figuren auch flacher

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Ich hatte mich schon auf ein eher anstrengendes Leseabenteuer eingestellt, ob der vielen Details und parallelen Plots, die ich mir alle merken und auseinander halten müsste. Das zumindest erwartete ich, ...

Ich hatte mich schon auf ein eher anstrengendes Leseabenteuer eingestellt, ob der vielen Details und parallelen Plots, die ich mir alle merken und auseinander halten müsste. Das zumindest erwartete ich, nachdem ich die ersten beiden Staffeln der Serie letztes Jahr gesehen hatte.

Doch das Buch liest sich überraschenderweise leicht und flüssig weg. Ein Chaos blieb auch aus, zum einen weil wir mit sehr wenigen Ausnahmen an der Seite von Kriminalkommissar Gereon Rath bleiben und damit nur so viele Verwicklungen verarbeiten müssen wie er selbst recherchiert. Zum zweiten enthält das Buch deutlich weniger Füllmaterial als Tom Tykwer in die Serie gepackt hat, was - zumindest wenn man eben schon die Serie kennt - nicht immer gut ist. Die komplette Hintergrundbio von Charlotte Ritter fehlt und auch Rath hat im Buch keine posttraumatische Belastungsstörung und damit keine Morphium-Sucht, und muss zudem auch nicht für seinen Vater einen Geheimauftrag erledigen. Diese ganzen Zusätze machen aber gerade aus diesen beiden Figuren viel besser geformte Charaktere. Im Buch wirken sie etwas flach, und besonders Charly ist hier nur eine blasse Nebenfigur. Allein das Vorwissen aus der Serie half mir dabei, mir diese Personen richtig gut vorstellen zu können.

Allerdings hatte ich mich sogar auf noch viel mehr Unterschiede zwischen Buch und Serie eingestellt, nachdem ich mehrfach gelesen hatte, dass das Buch ganz anders sei. Die wichtigsten Plotbestandteile kannte ich aber, was mir dann im weiteren Verlauf leider auch etwas die Spannung nahm. Andersherum wäre ich dann aber wohl beim Schauen der Serie nicht mehr überrascht gewesen. Wie man es auch dreht, so ein Storytwist kann eben seine Wirkung nur einmal entfalten.

Ich las das Buch passenderweise während eines Wochenendausflugs nach Berlin. Und auch wenn ich nicht wie Rath mit dem Cabrio seines Nachbarn an all den Sehenswürdigkeiten vorbei flanierte, so konnte ich das Gefühl der damaligen Zeit gut nachempfinden, das hat Volker Kutscher wirklich gut eingefangen. Ich war auch etwas überrascht, wie viel von damals es auch heute noch gibt. Oder eher anders herum: dass es damals schon das große Karstadt-Kaufhaus am Herrmannplatz, das Europahaus, der Zoopalast gab, und vor allem auch die gelben BVG-Busse! Manche Dinge ändern sich anscheinend nie.
Dass Köln als Provinz galt, wo diese Stadt doch eine jahrtausende alte Tradition hat (und somit ausreichend Zeit) hat mich ebenfalls gewundert. Aber gegen Berlin kam damals wohl keine Stadt in Deutschland an, dort steppte im wahrsten Sinne des Wortes überall der Bär.

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Veröffentlicht am 01.08.2024

Gereons erster Fall

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1929 --- Gereon Rath Ist Kriminalbeamter und muss seine Heimatstadt Köln wegen eines Vorfalls verlassen und fängt in Berlin zunächst bei der Sitte an. Er istvfasziniert von Berlin, aber die ständigen Razzien ...

1929 --- Gereon Rath Ist Kriminalbeamter und muss seine Heimatstadt Köln wegen eines Vorfalls verlassen und fängt in Berlin zunächst bei der Sitte an. Er istvfasziniert von Berlin, aber die ständigen Razzien in Nachtclubs und Bordellen nerven ihn --- also nutzt er die erstbeste Gelöegenheit bei der Mordkommission unterzukommen. Er istsehr eigenwillig und hat es bald mit Exilrussen, Waffen und Goldhandel, grausam ermordeten Leichen zu tun, er geht eigene Wege, nutzt Insiderwissen schamlos aus und verliebt sich, verstrickt swich aber immer mehr in den Fall und wird bald auch zum Verdächtigen.

So ganz war dieser Kriminalroman nicht mein Fall - bin nicht so ganz hinterher gekommen, was aberauch daran gelegen hat, dass ich viel quer gelesen habe, weil vieles für mich zu diffus war. Deshalb nur 3 Sterne für dieses Buch.

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Veröffentlicht am 03.03.2020

Für Genrefans empfehlenswert

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Mit "Der nasse Fisch" legt Volker Kutscher den ersten Band seiner Reihe um den Kommissar Gereon Rath vor, der im Berlin der 1920er/1930er Jahre Mordfälle aufklärt. Die Reihe ist mittlerweile um einige ...

Mit "Der nasse Fisch" legt Volker Kutscher den ersten Band seiner Reihe um den Kommissar Gereon Rath vor, der im Berlin der 1920er/1930er Jahre Mordfälle aufklärt. Die Reihe ist mittlerweile um einige Bände angewachsen und erlangte vor wenigen Jahren zusätzliche Bekanntheit, als sie unter dem Namen "Babylon Berlin" als Vorlage für eine aufwändig produzierte Fernsehserie diente.

In dem Fall, der den Neu-Berliner Gereon erst zur Sittenpolizei, dann zur Mord bringt, fließen die Ansätze verschiedener Ermittlungen zusammen. Es geht um Pornofotos mit Doppelgängern der Politprominenz, um verschwundenes Gold, um Machtkämpfe zwischen Bolschewiken und Zaristen, um die aufkeimende Nazibrut und verbotene Militärs. Mittendrin unser Ermittler, skandalumwoben und frisch verliebt in Charly, eine kompetente Stenotypistin.

Das Buch liest sich flott weg und ist sehr unterhaltsam. Der solide Kriminalfall bietet viele Wendungen und falsche Fährten, die Auflösung ist stimmig. Die eingeführten Charaktere bleiben zwar teils noch etwas blass, bieten aber auf jeden Fall genug Raum für weitere Entfaltung in kommenden Bänden. Auch die zeitgenössische Stimmung kommt gut rüber - der Filter des Berlins der 20er Jahre sitzt.

Dennoch habe ich mich dazu entschieden, die Reihe nicht weiterzulesen. Der Grund hierfür liegt darin, dass ich die Serie bereits kenne - die ersten beiden Staffeln habe ich mehrfach gesehen, die dritte live auf Sky, während ich dieses Buch las. Und ich muss sagen, dass ich mich im "Serienuniversum" sehr viel wohler fühle. Das liegt vor allem daran, dass mich das zusätzliche Material der Serie besonders fasziniert, hier spreche vor allem von den weit komplexeren Charakteren, allen voran den Frauen. Die Serien-Charlotte finde ich weitaus faszinierender, die unfassbar tolle Gräfin spielt im Buch nur eine verschwindend kleine Rolle, Helga Rath gar keine. Der Kriminialfall war, zumindest im ersten Band, erstaunlich nah dran am Buch. Keine Ahnung, ob das in den nächsten Bänden auch so ist, aber ich werde vorsichtshalber lieber am Bildschirm miträtseln und mich nicht vom Buch spoilern lassen - soll es ja auch geben, sowas ;)

Abgesehen von dieser, meiner persönlichen Entscheidung, ist dieser grundsolide Krimi mit einem ordentlichen Schuss deutscher Geschichte für Genrefans durchaus empfehlenswert.

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