Die Schlinge
Es geht nicht weiter im Morddezernat. Deshalb hat sich Oberkommissar Gereon Rath beim LKA beworben. Seinen letzen Fall will er unbedingt noch abschließen. Obwohl es sich auf den ersten Blick um einen Unfall ...
Es geht nicht weiter im Morddezernat. Deshalb hat sich Oberkommissar Gereon Rath beim LKA beworben. Seinen letzen Fall will er unbedingt noch abschließen. Obwohl es sich auf den ersten Blick um einen Unfall handelte, gibt es einige Ungereimtheiten. Ein Taxi ist frontal und wohl in voller Absicht gegen eine Wand gefahren. Beide Insassen sind tot. Es erweist sich, dass der Taxifahrer sich anders verhalten hat als man es von ihm gewöhnt war. Und den anderen Fahrgast vermag man zunächst nicht zu identifizieren, doch bei diesem findet Rath etwas, das er lieber nicht gesehen hätte.
Im Jahr 1935 ermittelt Gereon Rath wieder. Im Morddezernat kommt er sich vor wie auf einem Abstellgleis. Ihm werden nur die Fälle zugeteilt, die die anderen nicht wollen. Seine Frau Charlie durfte ihr Jurastudium nicht fortsetzen, deshalb arbeitet sie als Anwaltsgehilfin in ihrer alten Kanzlei und zusätzlich als Privatdetektivin für den ehemaligen Polizisten Wilhelm Böhm. Der Pflegesohn der beiden ist gerade auf dem großen Marsch zum Parteitag. Immer mehr ist zu merken, dass sich das Leben verändert in Deutschland. Keiner scheint mehr sicher zu sein vor Bespitzelung und Verfolgung. Nicht einmal vor Kollegen wird da halt gemacht. Da muss man mit allem rechnen, besonders wenn man wie Gereon Rath nicht von einer Sache ablassen kann, wenn man erstmal die Spur aufgenommen hat.
Hat sich Rath diesmal zu weit vorgewagt? Es ist schon beklemmend, dass auch er nicht davor gefeit ist, von der Straße gepflückt zu werden, um befragt zu werden. Immer größer wird die Bedrängnis, die Erkenntnis, dass vorbei ist mit der Freiheit, mit unabhängigem Leben und einer Art der Berufsausübung, nach der man sich selbst noch im Spiegel anschauen kann. Der Überwachungsstaat durchdringt die Gesellschaft, die Düsternis wird immer vorherrschender. Perfide Mordmethoden harren ihrer Entdeckung. Nicht einmal mehr Gereon Rath schafft es, seine Augen vor den Ereignissen zu verschließen. Mit großer Anspannung und wachsender Bestürzung liest man von den Ereignissen, froh, in friedlicheren und freiheitlicheren Zeiten zu leben, in denen die Hoffnung besteht, dass Recht und Gesetz wenigstens einigermaßen funktionieren.