Blutig, absurd und dabei irre lustig.
Inhalt:
Das Eskimopärchen im Iglu hat es sich gerade im Bett gemütlich gemacht. Doch bevor es zur Sache geht, klopft es zweimal ...
Ein durchgefrorener Pinguin bittet darum, sich am Feuer aufwärmen zu ...
Inhalt:
Das Eskimopärchen im Iglu hat es sich gerade im Bett gemütlich gemacht. Doch bevor es zur Sache geht, klopft es zweimal ...
Ein durchgefrorener Pinguin bittet darum, sich am Feuer aufwärmen zu dürfen.
Hierbei soll es nicht bleiben, denn nach dem Genuss eines Joints kommt der Hunger. Der Pinguin verlangt nach Snickers, Haribo und mehr. Das Pärchen hat jedoch nichts im Haus und nachdem der Pinguin vollkommen high und zudem alkoholisiert einen Dreier vorschlägt, droht die Situation zu eskalieren ...
Ein Comic ganz ohne Worte.
Mein Eindruck:
Vor Beginn der Lektüre sollte jedem Lesenden klar sein, dass man hier starke Nerven benötigt. Nicht ohne Grund werden laut Hinweis auf dem Cover "ein gefestigter Charakter und Humor" vorausgesetzt.
"Der Pinguin" ist ein Comic randvoll mit Gewalt und obszönem und schwarzen Humor.
Er kommt vollständig ohne Worte aus und lässt Bilder sprechen.
Rabenschwarzer Humor erfordert rabenschwarze Seiten. Die vier Panels pro Doppelseite heben sich - nicht zuletzt dank schneeweisem Hintergrund der eisigen Arktis - noch besser hervor.
Es beginnt beinahe ruhig und friedlich.
Die Szenerie ist zunächst immer gleich: links der Pinguin, in der Mitte das Feuer und rechts das nackte Paar unter der Decke. Während der Pinguin sich in Mimik, Gestik und ausschweifendem Verhalten beinahe überschlägt, bleibt die Darstellung der beiden fast immer gleich.
Dann aber spitzt sich die Situation dermaßen zu und auch in den Zeichnungen passiert alles auf einmal, so dass das Blutbad am Ende (die Bluttropfen am Schriftzug auf dem Cover und der irre Blick des Pinguin haben es bereits angedeutet) wenig überrascht.
Ähnlich einem Western reitet der Pinguin am Ende dem (hier nicht vorhandenen Sonnenuntergang) entgegen und man möchte nur zu gern wissen, was er als nächstes im Schilde führt.
Ein bitterböser Comic, der trotz oder gerade wegen seiner sinnlosen und absurden Brutalität fasziniert und unterhält. Nicht ohne Grund wurde er mit einem Tarantino verglichen.
Fazit:
Wer den rabenschwarzen Humor von Walter Moers schätzt und liebt, wird an dem Pinguin seine Freunde haben:
Extrem, absurd und sehr böse!
...
Rezensiertes Buch: "Der Pinguin: A Very Graphic Novel" aus dem Jahr 2022;
erstmals erschienen 1997 unter dem Titel "Wenn der Pinguin zweimal klopft"