Die Wiege der Reflektion
Willibald Schachenhofer äußert sich hier in Poemen und kurzen Texten sehr stimmungsvoll über die griechische Inselwelt. Das alles con wunderschönen, stimmigen, farbigen Photos begleitet.
Das ist aber ...
Willibald Schachenhofer äußert sich hier in Poemen und kurzen Texten sehr stimmungsvoll über die griechische Inselwelt. Das alles con wunderschönen, stimmigen, farbigen Photos begleitet.
Das ist aber bei weitem nicht alles. Man wirft dem Autoren einen pessimistischen Blick auf die Menschheit vor und dass es doch eigentliche Aufgabe des literarisch Tätigen sei, dass sich der Lesende hoffnungsvoller und besser fühle. Dieser Ansicht bin ich nun überhaupt nicht.
Er hat einen durchaus realistischen Blick auf unsere Spezies und zurecht prangert er beispielsweise die Umweltverschmutzung an.
Sind wir nicht eine Menschheit und haben weit drängendere Probleme, als sich im Kleinklein von Kriegen zu verlieren, wie jetzt in der Ukraine versus Russland? Sind wir nicht eine Menschheit und haben nur diesen einen Globus, den wir uns alle teilen müssen? Kriege sind auch noch eine Umweltverschmutzung. Wo sind denn hier Friday for future um das anzuprangern im selben Atemzug mit dem Klimawandel? Denn schließlich hängt alles mit allem zusammen. Deswegen ist es längst überfällig, dass der Paternalismus, die Arroganz, die Ignoranz und die kollektive Egomanie (vor allem des Westens, aber nicht nur) endlich aufhört. Ich jedenfalls sehe schwarz für die Menschheit und das nicht nur wegen der Pandemie und zukünftiger Pandemien, die zweifellos noch folgen werden.
Warum sollte also der Autor hier krampfhaft auf Zweckoptimismus und geheuchelte Hoffnung markieren, wenn er nicht so empfindet? Das macht die Lektüre des Buches unmittelbar und authentisch.
Die Lyrik bringt die Seele ins Schwingen und auch erotische Anklänge sind gut integriert, denn ist Erotik nicht ein veritabler, vitaler Bestandteil des Lebens?
Melancholisch, nachdenklich, poetisch, philosophisch, was will man mehr? Danke, Willibald Schachenhofer!!!!!