Cover-Bild Der letzte Schrei
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15,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Kein & Aber
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Detektive
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Ersterscheinung: 12.04.2022
  • ISBN: 9783036994871
Yonatan Sagiv

Der letzte Schrei

Markus Lemke (Übersetzer)

Oded »Wühlmaus« Hefer ist nicht der typische Detektiv. Als mürrischer und impulsiver Schwätzer zieht er meist die falschen Schlüsse, lässt sich beim Anblick jedes gut aussehenden Mannes ablenken und hat mit privaten Ermittlungen, nun ja, keinerlei Erfahrung. Als er den vermeintlich einfachen Auftrag annimmt, sich um ein 15-jähriges Pop-Sternchen zu kümmern, wittert er seinen Durchbruch. Und tatsächlich bedeutet es für Oded den Zutritt in eine Welt des Glamours und des Reichtums. Wäre da nicht dieser andere Fall, der mit seinem irgendwie in Verbindung zu stehen scheint: das Verschwinden einer transsexuellen Frau. Als seine Ermittlungen die verborgenen Verbindungen zwischen Israels wohlhabender Elite und jener Schichten aufdecken, deren Schweiß und Arbeit diese glamouröse Fassade ermöglichen, wird ihm klar, dass er nicht einmal denen trauen kann, die ihm am nächsten stehen.

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Veröffentlicht am 30.05.2022

Ein Krimi der etwas anderen Art

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Oded Chefer ist Privatermittler, aber so richtig gut läuft es in seinem Job nicht. Als ihn ein berühmter PR- Manager anheuert, wittert er seine Chance. Auf ein 15 jähriges Mädchen aufzupassen kann ja nicht ...

Oded Chefer ist Privatermittler, aber so richtig gut läuft es in seinem Job nicht. Als ihn ein berühmter PR- Manager anheuert, wittert er seine Chance. Auf ein 15 jähriges Mädchen aufzupassen kann ja nicht so schwer sein, außerdem kommt man so den Stars und Sternchen bestimmt viel näher, handelt es sich bei dem Mädchen doch um eine Sängerin. Doch schon bald stellt sich raus, dass auch diese Menschen schwarze Schafe sein können und dass sich Odeds Fall von einem Netz aus Lügen und Geheimnissen gestrickt wurde.

Das Cover ist mega, es hat mich ein bisschen an die „Rocky Horror Picture Show“ erinnert. Auch die Handlung dieses Krimis hat etwas mit dem Musical aus den 70ern zu tun. Oded zum Beispiel ist Homosexuell und fühlt sich eher als Frau. Das erkennt man auch schnell in dem Geschriebenen wieder, denn Oded bezeichnet sich selbst oft als „sie“ oder als Frau. Das hat mich anfangs noch etwas verwirrt, wenn man den Hintergrund aber kennt, ist schnell klar, was los ist.

Oded ist manchmal ziemlich mürrisch. In meinen Augen wird er von seiner Familie als Schwarzes Schaf angesehen, aufgrund seiner Sexualität und seines Jobs. Trotzdem oder gerade deshalb hab ich den Hauptprotagonisten schnell ins Herz geschlossen und fand es ziemlich schade, wie unsicher er von sich als Person ist.

Die anderen Protagonisten sind gut beschrieben, was mir sehr gut gefällt.

Odeds Familie ist ziemlich eingefahren und zeigen keine Akzeptanz oder hinterfragen das Ganze nicht mehr, was ich sehr schade finde. Bei einem Essen kommen viele Punkte zu Wort, die mich auch zum Nachdenken gebracht haben, wie ich zu diesen Themen stehe: (Cyber-)mobbing
kann ich den Erwartungen von meinen Eltern gerecht werden?
Wer oder was bin ich eigentlich?

Die Familie von Carine, dem 15 jährigen Popsternchen waren mir anfangs ganz sympathisch, haben dann aber nach und nach ihr wahres Gesicht gezeigt und klar gemacht, dass sie etwas besseres sind. Sowas finde ich ekelhaft. Das Wohlergehen ihrer Tochter sind ihnen fast egal, hauptsache der gute Ruf bleibt bestehen.

Leider kam die Spannung erst recht spät und dann ist auf einmal so viel passiert, dass ich den Überblick ein bisschen verloren habe.

Was ich persönlich sehr gut gefunden habe, waren die kurzen Kapitel. In meinen Augen gab es ein kleines Happy End für Oded, was mich sehr gefreut hat.

Manche Beschreibungen fand ich ein bisschen sonderbar, haben mich aber auch zum Schmunzeln gebracht. Grundsätzlich musste ich mich zuerst einmal an den Schreibstil gewöhnen. Der israelische Autor feiert mit diesem Buch sein Debüt, was man beim Schriftbild schnell erkennt, denn manche Wörter sind auf hebräisch oder aber auch auf französisch. Außerdem gab es viele Gespräche in einer Jugendsprache, mit vielen englischen Worten, das fand ich etwas störend, aber doch auch vollkommen passend zu diesem Thema.

Ich fand diesen Krimi frech, gut und einfach mal was Anderes. Ich konnte mir selbst über manche Themen einen Kopf machen und ich finde der Autor hat viele Punkte treffend geschrieben, die das Leben im 21. Jahrhundert ausmachen.

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