Verlagswelt steht Kopf
Zugegeben, mein Titel erschließt sich erst, wenn man das Buch gelesen hat, dennoch zeigt bereits das Cover, dass Haare eine wichtige Rolle in diesem Roman spielen, der jedoch nicht in einem Friseursalon ...
Zugegeben, mein Titel erschließt sich erst, wenn man das Buch gelesen hat, dennoch zeigt bereits das Cover, dass Haare eine wichtige Rolle in diesem Roman spielen, der jedoch nicht in einem Friseursalon angesiedelt ist, sondern in der Verlagswelt von Manhattan.
Im renommierten Verlagshaus Wagner Books kämpft die junge Nella als einzige Schwarze um Anerkennung und für mehr Diversität. Aber hat sie sich in den letzten zwei Jahren nicht vielleicht doch zu bequem an ihrem Arbeitsplatz eingerichtet? Als mit Hazel unerwartet eine weitere Schwarze Lektoratsassistentin angestellt wird, weht urplötzlich ein neuer Wind im Büro. Scheinbar mühelos wickelt Hazel alle um den Finger und schafft in kürzester Zeit, was Nella bisher nicht gelungen ist. Allerdings schlägt Nellas Freude über die quirlige Mitstreiterin mit den unfassbar wunderbaren Dreadlocks bald in Misstrauen um.
Der Roman spiegelt, wie sich Schwarze Angestellte in einer von Weißen dominierten Arbeitswelt verhalten (müssen) und welche Schwierigkeiten dies birgt, bis zur Selbstverleugnung. Die Verlagsbranche bekommt hier ordentlich ihr Fett weg. Die Geschichte ist zugleich unterhaltsam und spannend und wird am Ende zwar arg auf die Spitze getrieben, bleibt aber nachvollziehbar und im Kern absolut real. Die "Auflösung" von OBGs ist überraschend.
Ich habe das Buch sehr gerne gelesen: Interessante Charaktere, eine ungewöhnliche und doch alltägliche Geschichte, New York Life, Bücherwelt. Etwas verwirrend waren die verschiedenen Zeitebenen und die verschiedenen Blickwinkel in den Kapiteln, das sortiert sich erst später an die richtige Stelle.