Cover-Bild Der Fischer und der Sohn
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Klett-Cotta
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 192
  • Ersterscheinung: 18.03.2023
  • ISBN: 9783608986921
Zülfü Livaneli

Der Fischer und der Sohn

Roman
Johannes Neuner (Übersetzer)

»Eine unverzichtbare Autorität in der kulturellen und politischen Szene der Türkei« Orhan Pamuk

Als Mustafa beim Fischen ein kleines Baby entdeckt, das von einem der vielen Flüchtlingsboote in der Ägäis stammt, ändert sich für ihn und seine Frau Mesude alles. Statt das Kind den Behörden zu übergeben, versteckt Mustafa es. Doch was, wenn die Mutter des Kindes noch lebt? Ein Roman von großer emotionaler Wucht über Elternschaft unter existenziellen Umständen.

Mustafa und Mesude leben in einem kleinen Dorf in der Ägäis vom Fischfang. Seit ihr kleiner Sohn Deniz ertrunken ist, zeigt sich das Glück nur noch selten. Doch als Mustafa eines Morgens aufs Meer hinausfährt, sieht er die Leichen von zwei Menschen, die auf dem Seeweg nach Europa umgekommen sind, und er rettet ein lebendes Baby aus einem kleinen Schlauchboot. Mustafa und Mesude wissen, dass sie das Kind offiziell melden müssen, doch vor allem Mustafa versucht alles, um das Baby behalten zu können. Eindrücklich   und poetisch erzählt Zülfü Livaneli meisterhaft von einem menschlichen Drama und davon, was elterliche Liebe wirklich bedeutet.

»Zülfü Livaneli ist ein türkisches Universalgenie, das zu den wichtigsten Stimmen seines Landes zählt. Er ist zugleich Literat, Dichter und Musiker. Poesie bringt er in die Musik, vielfarbige Töne und Klänge in seine Bücher. Mit eleganter Leichtigkeit schlägt er große Bögen, etwa von Hannibal zu Hemingway. Sein neuestes Buch in Deutsch vorliegen zu haben, ist ein großes Glück.« Claudia Roth

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.04.2023

Türkisches Fischerdorf

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Der Fischer und der Sohn – Zülfü Livaneli
Bereits im Vorwort weist der Autor auf seine Liebe zu dem Werk „Der alte Mann und das Meer“ von Ernest Hemingway hin. Als Jugendlichen hat es ihn sogar dazu inspiriert, ...

Der Fischer und der Sohn – Zülfü Livaneli
Bereits im Vorwort weist der Autor auf seine Liebe zu dem Werk „Der alte Mann und das Meer“ von Ernest Hemingway hin. Als Jugendlichen hat es ihn sogar dazu inspiriert, auszureißen und an der Küste das Fischerhandwerk zu erlernen. Mit diesem Wissen kann man tatsächlich die ein oder andere Parallele zu Hemingways großen Werk der Weltliteratur finden. Besonders die Atmosphäre erinnerte mich an den großen Künstler. Und natürlich spielen auch hier das Meer und die Fischerei eine Hauptrolle. Livaneli hat seine Handlung jedoch in seine Heimat, die Türkei, verlegt. Außerdem gibt es sogar ziemlich viele, vielleicht zu viele, Themen in diesem schmalen Band.
Neben dem ärmlichen traditionellen Leben in einem kleinen türkischen Fischerdorf geht es hauptsächlich um die Trauer um den ertrunkenen Sohn und was diese Trauer mit einem Menschen, mit einer Ehe macht. Eines Tages rettet der junge Fischer und trauernde Vater Mustafa einen Säugling aus dem Meer, der von einem verunglückten Flüchtlingsboot stammt. Mustafa meldet den Fund nicht, sondern nimmt das Kind heimlich mit nach Hause zu seiner Frau Mesude.
Mit der sehr schlichten und knappen Sprache der einfachen Fischer erschafft Livaneli eine sehr besondere Atmosphäre und zieht den Leser in seinen Bann. Es ist nicht schwer, ihm zu folgen, auch wenn es viele Themen sind, die er anreißt und manche kulturelle Besonderheiten fremdartig erscheinen. Trotz allen ernsten Themen wird immer eine gewisse Distanz zu den Figuren behalten. Den ein oder anderen Meinungsumschwung oder manch Handlung kam dadurch allerdings etwas plötzlich und konnte ich dadurch nicht so ganz nachvollziehen.
Dieser Roman ist in seinem Hauptthema Elternliebe zugleich zeitlos und dennoch gerade im Hinblick auf die Flüchtlingspolitik topaktuell.
Ein schmales Büchlein mit nicht einmal 200 Seiten, das es aber in sich hat. Beste Unterhaltung und sehr lesenswert! 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 26.04.2024

Zu viel gewollt

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Mustafa ist Fischer und lebt in einem kleinen Dorf an der Ägäis mit seiner Frau Mesude, doch ohne ihren Sohn Deniz, benannt nach dem Meer, den dasselbe ihnen mit nur 7 Jahren geraubt hatte. Freud und Leid, ...

Mustafa ist Fischer und lebt in einem kleinen Dorf an der Ägäis mit seiner Frau Mesude, doch ohne ihren Sohn Deniz, benannt nach dem Meer, den dasselbe ihnen mit nur 7 Jahren geraubt hatte. Freud und Leid, Leben und Tod liegen nah beieinander in dieser Welt, die von der Natur bestimmt wird. Die Trauer hat die noch jungen Eheleute gezeichnet, alle Freude ist aus ihren Körpern verschwunden, Liebe und Leidenschaft füreinander mit dem gemeinsamen Kind gestorben. Das in einem kleinen Schlauchboot auf dem Mittelmeer treibende Baby von Geflüchteten, ein Junge, ein neuer Sohn, erscheint Mustafa wie die Erhörung seiner Gebete, wie Allahs Wille, Schicksal, ‚kader‘. Entgegen ihrer Vernunft versteckt das Paar den Kleinen bei sich, füttert und liebt ihn, diesen zweiten Deniz, den das Meer ihnen so unverhofft geschenkt hat. Doch das Geheimnis bleibt nicht lange unbemerkt und ihre Liebe wird erneut einer schweren Zerreißprobe ausgesetzt.

Zülfü Livaneli zählt zu den wichtigsten Stimmen der Türkei, ist als Musiker, Filmregisseur und Literat ohne Frage ein großer Kulturschaffender seines Landes. Sein neuer Roman „Der Fischer und der Sohn“, in der deutschen Übersetzung von Johannes Neuner, hat mich sofort gereizt, geht es doch um Elternschaft und den Verlust eines Kindes, die Zerrissenheit zwischen Moral und Sehnsucht, kurz: um existenzielle Fragen der Menschlichkeit. Livaneli greift neben der Familiengeschichte aktuelle Themen wie die desaströse Flüchtlingspolitik sowie die Klimakrise (und beider Auswirkungen auf die Region) auf; für mich besonders interessant, weil ich die Gegend kenne, von der er erzählt. Für mein Gefühl bieten die knapp 200 Seiten aber einfach nicht genug Raum, um all diesen Themen wirklich gerecht zu werden, mir fehlte ein wirkliches Eintauchen in die Geschichte. Gerade Mesude, die für mich spannendste Figur, blieb blass und meinem Inneren fern. Zu gerne wäre ich tiefer in ihre Gedanken- und Gefühlswelt eingedrungen, hätte ihren Schmerz, ihre Motive stärker nachempfunden, mehr Szenen wie die letzte des Buches gelesen, die ich sehr stark fand. So bleibe ich etwas zwiegespalten zurück, mit einer Empfehlung für euch, die mein Herz aber leider nicht ganz erreichen konnte.

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Veröffentlicht am 14.05.2023

gut aber nicht sehr gut.

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Wieder habe ich ein interessantes Buch gelesen. Vielen Dank an den klettcottaverlag für das rezensionsexemplar 😀. Meine Meinung ist aber dadurch natürlich nicht beeinflusst.
Es geht in diesem Werk um Mustafa, ...

Wieder habe ich ein interessantes

Buch gelesen. Vielen Dank an den

klettcottaverlag für das

rezensionsexemplar 😀. Meine Meinung ist aber dadurch natürlich nicht beeinflusst.
Es geht in diesem

Werk um Mustafa, der beim Fischen zunächst zwei Leichen entdeckt und dann findet er ein Baby in einem kleinen Schlauchboot. Es stammt von einem der Flüchtlingsboote in der Ägäis. Mustafa und seine Frau Mesude wissen, dass sie das Baby nicht behalten dürfen und sie verpflichtet sind es zu melden. Mehr möchte ich inhaltlich garnicht erzählen, denn es würde viel vorweg nehmen..Es ist ein schmales doch gehaltvolles Buch mit 189 Seiten.
Es geht um Einsamkeit, elterliche Liebe, Drama, Verlust und um Menschlichkeit.

zülfülivaneli ist ein türkischer

Autor, der in den 70er Jahren gezwungen war, aufgrund seiner politischen Anschauungen, die Türkei zu verlassen. Er kehrte 1984 zurück. Des weiteren war er Mitglied des türkischen Parlaments. Er setzte sich für die türkisch-griechische Aussöhnung ein. Das Buch beginnt melancholisch, sprachlich toll, fast märchenhaft und ich konnte mir die Protagonisten, die Gegend und Landschaft sehr bildlich vorstellen. #livaneli streut dann ein Kapitel ein, was für mich nicht im Zusammenhang mit der eigentlichen Handlung ist...ich befürchtete er verliert mich..Es ging dann aber im nächsten Kapitel mit der eigentlichen Geschichte weiter. Ich las und las und dann war das Buch ausgelesen. Dieses Buch ist warmherzig und echt. Ich mochte es gerne. Der Autor bringt auch politisch Themen mit rein, was ich aber im richtigen Rahmen fand.
Ein gutes Buch, das für mich allerdings kein 5 Sterne Highlight war, aber sehr gut.

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