Zoe Walker führt ein komplett durchschnittliches Leben in einem Londoner Vorort: Sie ist geschieden, hat zwei Kinder und einen langweiligen Job. Eines Tages entdeckt sie auf dem sonst so ereignislosen Heimweg ein Foto von sich in der U-Bahn, daneben eine ihr unbekannte Telefonnummer. Bloß eine harmlose Verwechslung? Zoe ahnt, dass es hier um mehr gehen muss. Doch noch weiß sie nicht, in welcher Gefahr sie schwebt - und wie bald sie alles zu verlieren droht, was sie liebt ...
Dieses Buch war sehr spannend und unterhaltsam. Die Geschichte fing erst ganz harmlos mit der Beschreibung des Familienalltags der Protagonisten usw. an, steigerte sich aber allmählich zu einer fesselnden, ...
Dieses Buch war sehr spannend und unterhaltsam. Die Geschichte fing erst ganz harmlos mit der Beschreibung des Familienalltags der Protagonisten usw. an, steigerte sich aber allmählich zu einer fesselnden, packenden Story. Ich finde es gekonnt erzählt.
Man staunt immer wieder, was aus scheinbar harmlosen Menschen, die den Opfern auch oft noch nahestehen, durch bestimmte Erlebnisse und charakterliche Anlagen werden kann.
Mit so einem Verlauf der Handlung und diesem Ausgang hätte ich nicht gerechnet. Bewußt führt die Autorin den Leser immer wieder in die Irre. Ein tolles Buch, kann ich nur empfehlen.
Zu Beginn der Geschichte erleben wir Zoe Walker auf der Heimfahrt in der Bahn. Am Ende ihrer Zeitungslektüre entdeckt sie plötzlich zufällig ihr eigenes Bild bei einer rätselhaften Kontaktanzeige.
Dann ...
Zu Beginn der Geschichte erleben wir Zoe Walker auf der Heimfahrt in der Bahn. Am Ende ihrer Zeitungslektüre entdeckt sie plötzlich zufällig ihr eigenes Bild bei einer rätselhaften Kontaktanzeige.
Dann springt die Geschichte zu Kelly Swift. Es wird erzählt, wie sie in der Central Line unterwegs ist, aufmerksam die Menschen beobachtet und dann am Ende ihres Arbeitstages nach kurzer Verfolgungsjagd einen Flüchtigen verhaftet.
Im nächsten Kapitel folgen dann in abgesetzter Schrift die Beobachtungen von Mitfahrern in der Bahn, wiederum aus einer anderen Perspektive. Heimlich macht der Akteur eine Aufnahme einer Mitfahrerin. Aufgrund seiner schon länger andauernden akribischen Beobachtungen kennt er sie erschreckend genau.
Die drei wechselnden Erzählstränge werden fortgesetzt. Mit der Situation in den Öffentlichen kann ich mich ganz gut identifizieren, da ich sie auch jahrelang benutzt habe. Das Zusammenleben von Zoes Patchworkfamilie mit ihrem Partner Simon und den erwachsenen Kindern Katie und Justin wird sehr aktuell und authentisch beschrieben. Zoe ist mir mit ihrem chaotischen, stressigen Leben spontan sympathisch.
Dann klärt sich auf, dass sich Zoe und Kelly aus ihrer Arbeit bei einer Spezialeinheit kennen. Es geht um eine weitere Frau, deren Foto unfreiwillig unter den Kontaktanzeigen in der Zeitung gelandet ist.
Dann nimmt die Geschichte deutlich an Fahrt auf und die Zusammenhänge werden klarer. Die Kapitel in anderer Schrift aus Sicht eines Täters sind unheimlich und gruselig, man ahnt böses. Die Ermittlungen sind spannend zu verfolgen. Immer wieder verlaufen Spuren im Sand. Man fiebert mit und grübelt, ob der Täter einer der bekannten Protagonisten sein könnte.
Mit Zoe und Kelly kann ich mich sehr gut identifizieren. Dieses Patchworkfamilienleben und die Teile um Kellys Zwillingsschwester sind sehr realitätsnah dargestellt. So kann man sich Polizeiarbeit sehr gut vorstellen.
Immer wieder wird das interessante Thema aufgegriffen, wie unterschiedlich Opfer mit dem jeweiligen Tatgeschehen hinterher umgehen und was das für Ermittlungen bzw. eine Anklage bedeutet.
Zoe verdächtigt auch immer wieder Menschen aus ihrem Umfeld, aber da ist sie zunächst nur halbherzig in der Recherche. Doch dann gehen sie und Katie es konsequent an und die Geschichte nimmt eine plötzliche Wendung. Die Geschichte reißt einen mit und man muss zügig weiterlesen. Ein irrsinniges Spiel mit drastischem Ende nimmt seinen Lauf. Nach dem dramatischen Show Down müssen die Ermittlungen noch abgeschlossen werden. Es folgt ein logisch gut durchdachtes Ende. Der Epilog öffnet einem jedoch noch mal die Augen und man bleibt mit einem gruseligen Gefühl zurück.
Die Ermittler Nick und Lucinda können als Nebenfiguren besonders überzeugen.
Eine Geschichte mit einer sehr außergewöhnlichen Grundidee.
Das Buch passt mit seinem winterlichen Setting sehr gut in die jetzige Jahreszeit.
Gelesen habe ich das Ebook "Allein bist du nie" von Clare Macintosh. Es hat 432 Seiten und ist in 53 Kapitel aufgeteilt.
Das Buch erzählt die Geschichte von Zoe Walker, die von ihrem Mann geschieden ...
Gelesen habe ich das Ebook "Allein bist du nie" von Clare Macintosh. Es hat 432 Seiten und ist in 53 Kapitel aufgeteilt.
Das Buch erzählt die Geschichte von Zoe Walker, die von ihrem Mann geschieden ist und mit ihren beiden erwachsenen Kindern Katie und Justin und ihrem Lebensgefährten Simon in einem kleinen Häuschen lebt. Dieser Teil wird in der Ich-Form geschrieben.
Die Geschichte der Polizistin Kelly Swift, die vorübergehend zur U-Bahnpolizei versetzt wurde, weil die Kriminalität dort zunimmt, und die sich mit drei Mitbewohnerinnen ein Haus teilt, die sie wegen der unterschiedlichen Arbeitszeiten kaum sieht.
Alle verbindet die tägliche Fahrt mit der U-Bahn durch London wegen ihrer Jobs.
Bis hierhin werden erst einmal die Charaktere vorgestellt, Spannung ist eher nicht vorhanden. Aber es ist gut geschrieben, lässt sich sehr gut lesen und man kann sich die Personen durchaus vorstellen.
Zwischendurch gibt es kurze Einblendungen aus Sicht eines Unbekannten, der Frauen beobachtet.
Eines Tages sieht Zoe unter dem Anzeigenteil einer Sexhotline ein Bild von sich mit einer Nummer, die aber ungültig ist, als sie sie anrief. Als sie ein Bild einer anderen Frau in der Zeitung sieht und weiß, dass dieser einige Tage danach die Schlüssel aus der Tasche gestohlen wurden, informiert sie die Polizei, nämlich Kelly Swift.
Kurz danach wird eine junge Frau umgebracht, deren Bild auch in der Zeitung war. Zoe denkt, dass die Polizei sie nicht ernst nimmt und recherchiert selbst ein bisschen, weil sie inzwischen auch Angst hat. Sie fühlt sich ständig verfolgt und beobachtet, sodass ihr Chef sie für einige Tage nach Hause schickt. Dort beginnt sie schon, ihre eigene Familie zu verdächtigen. Vor allem Simon, der zugegeben hat, ihr seine Kündigung im Verlag verschwiegen zu haben. Was hat er ihr wohl sonst noch verschwiegen?
Inzwischen versucht DC Kelly Swift den Mordermittler auf die Anzeigen aufmerksam zu machen und selbst an dem Fall mitzuarbeiten, was ihr auch gelingt. Sie hängt sich sehr in diese Ermittlungen hinein und ihre Erfahrungen und Kontakte bei der Bahnpolizei sind dabei sehr hilfreich.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es nahm nach dem "Kennenlernteil" so richtig Fahrt auf und war sehr spannend. Da die Zahl der Hauptakteure auch recht überschaubar blieb, konnte ich den Handlungen gut folgen.
Das Ende war für mich nicht vorhersehbar.
Zoe Walker ist eigentlich zufrieden mit ihrem Leben in einem Londoner Vorort mit Lebensgefährten und zwei fast erwachsenen Kindern. Eines Tages entdeckt sie allerdings beim Durchblättern der Tageszeitung ...
Zoe Walker ist eigentlich zufrieden mit ihrem Leben in einem Londoner Vorort mit Lebensgefährten und zwei fast erwachsenen Kindern. Eines Tages entdeckt sie allerdings beim Durchblättern der Tageszeitung bei der täglichen U-Bahnfahrt ein Foto von sich selbst mit der beigefügten Website-Adresse findtheone.com und einer unbekannten Telefonnummer. An den folgenden Tagen erscheinen die Bilder anderer Frauen in den Anzeigen, von denen dann eine gestalkt und eine ermordet wird. Zoe wendet sich an die ambitionierte Polizistin Kelly Swift, die in Unterstützung der Mordkommission aufzuklären versucht, wer hinter der mysteriösen Website steckt.
Das Buch erfüllt alle Voraussetzungen an einen guten Psychothriller.
Die Geschichte lässt einem die Haare zu Berge stehen und die eigene tägliche Routine überdenken. Denn kann man nicht selbst auch wie die Protagonistin als Pendler auf dem täglichen Weg zur Arbeit Opfer einer Überwachung werden, die dann online missbraucht wird? Das Ganze ist recht realistisch dargestellt, vor allem durch die ganz gewöhnliche Zoe als Hauptfigur, die Arbeit und Patchworkfamilie unter einen Hut zu kriegen versucht. Sehr emotional ist dargestellt, wie Zoe beinahe jeden aus ihrem Umfeld zu verdächtigen beginnt. Am gelungensten sind die völlig unerwarteten Wendungen ganz am Ende des Buchs, die einen alle vorher aufgestellten Vermutungen über Bord werfen lassen. Ein interessantes Stilmittel sind die wiederkehrenden kurzen, kursiv gedruckten Passagen, geschrieben aus der Sicht des „Hintermanns“, die Erklärungen zum Motiv geben. Nicht viel anfangen konnte ich lediglich mit der Struktur und Organisation der englischen Polizei.
Ich empfehle das Buch allen Lesern von Psychothrillern mit Elementen der Polizeiarbeit.
Laute Rufe ertönen hinter mir, gefolgt von einem Knall und einem Aufschrei. Jetzt drehe ich mich doch um, bin aber immer noch bereit, jederzeit wieder loszurennen. Trotzdem fühle ich mich ein bisschen ...
Laute Rufe ertönen hinter mir, gefolgt von einem Knall und einem Aufschrei. Jetzt drehe ich mich doch um, bin aber immer noch bereit, jederzeit wieder loszurennen. Trotzdem fühle ich mich ein bisschen sicherer, da ich weiß, dass jetzt die Polizeizentrale alles mithört und bereits einem Streifenwagen meine GPS-Daten durchgegeben hat, sodass sie auf dem Weg zu mir sind.
Als ich es sehe, erstarre ich.
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INHALT:
Zoe Walker lebt eigentlich recht zufrieden: Sie hat einen einigermaßen gut bezahlten Job, auch wenn sie sich mit ihrem Chef nicht versteht, ihre Kinder werden langsam erwachsen und selbstständig, und mit dem liebevollen Simon führt sie eine glückliche Beziehung. Doch dann entdeckt sie eines Tages auf dem Weg von der Arbeit in einer Zeitung eine Annonce - in der ihr Foto abgedruckt ist und die zu einer Webseite führt. Ihre Familie vermutet zwar nur eine seltsame Ähnlichkeit, doch das ungute Gefühl bleibt. Und als sie dann auch noch Parallelen zu kürzlich geschehenen Verbrechen zieht, wird Zoe klar, dass diese Anzeige gefährlich ist. Und ihr Familienglück in arger Gefahr...
MEINE MEINUNG:
Claire Mackintosh war war selbst zwölf Jahre lang bei der Polizei - eine Tatsache, die man ihren Thrillern anmerkt. Endlich einmal agieren ihre Ermittler nicht wie ein konfuser und inkompetenter Haufen wie in vielen anderen Büchern, sondern machen gute und nachvollziehbare Arbeit. Hinzu kommen glaubwürdige Figuren und unerwartete Wendungen, die die Spannung die ganze Zeit über aufrecht erhalten. Garniert mit ihrem flüssigen, einfühlsamen Schreibstil legt sie mit "Alleine bist du nie" einen weiteren guten Roman vor, der sich dieses Mal mit dem Thema der permanenten Überwachung befasst.
Zoe ist die Protagonistin des Romans, mit der man sich durch ihre Normalität sehr gut identifizieren kann. Wie viele Menschen wünscht sie sich, mehr aus ihren Leben gemacht zu haben, nimmt die Dinge jedoch, wie sie kommen und ist durch ihre Familie auch durchaus zufrieden. Nachdem sie jedoch die Anzeige in der Zeitung entdeckt hat und ihr immer mehr seltsame Dinge auffallen, beginnt eine gewisse Paranoia - die man als Leser definitiv nachvollziehen kann. Der Gedanke, permanent beobachtet zu werden, ist gruselig und ihre Angst daher absolut realistisch. Eine weitere große Rolle im Buch nimmt die Polizistin Kelly ein, die mit Zoe gemeinsam als Erste die Verbindung zwischen den Anzeigen und verschiedenen Delikten erkennt. Ihre Willensstärke und ihr Mut werden manchmal etwas von ihrer Impulsivität untergraben, überwiegend ist sie jedoch ein gut ausgearbeiteter Charakter. Und auch die Nebenfiguren stehen dahinter kaum zurück: Zoes liebevoller, aber eifersüchtiger Lebensgefährte Simon; ihr oft schlecht gelaunter Sohn und ihre nach Anerkennung suchende Tochter oder auch Kellys Vorgesetzter, der viel weicher ist als er vorgibt - sie alle bereichern den Thriller und machen es so schwierig, den Täter herauszufiltern.
Den Protagonisten selbst geschieht die meiste Zeit über eigentlich nichts wirklich Schlimmes - durch die im Hintergrund lauernde Bedrohung und die Vermutung, dass jemand aus Zoes Bekanntenkreis dahinter steckt, lässt die Handlung aber trotzdem kaum mehr los. Immer mehr Details kommen ans Licht über Frauen, die durch die in der Zeitung erschienenen Annoncen und die dazugehörige Website in Gefahr geraten sind, sogar verletzt und getötet worden sind. Je deutlicher die Ausmaße des gefährlichen Handels mit Daten zutage treten, desto beklemmender wird auch das Lesen - denn wie sicher kann man sich sein, dass die Daten über einen selbst nicht auch in die falschen Hände gelangen? Tatsächlich lag ich auch mit meiner Vermutung über den Täter falsch und wurde durchaus von der Enthüllung überrascht, auch wenn mit dem Motiv ein wenig übertrieben wird. Der größte Clou erwartet die Leser jedoch im Epilog, der mit einem gewaltigen Plot Twist aufwartet...mich allerdings so gar nicht überzeugen konnte. Ohne wäre das Ende weitaus schlüssiger gewesen.
FAZIT:
Claire Mackintosh versteht es hervorragend, einen durch die glaubwürdige Ermittlungsarbeit und unvorhersehbare Ereignisse in den Bann zu ziehen - das gelingt ihr nach ihrem sehr guten Debüt auch bei "Alleine bist du nie" erneut. Das Motiv des letztendlichen Täters und insbesondere der Plot Twist - so überraschend er auch war - haben mir aber eher weniger gefallen. Für die spannende Lektüre gibt es allerdings trotzdem sehr gute 3,5 Punkte.