Cover-Bild Belfast Central
(8)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
18,90
inkl. MwSt
  • Verlag: Buchschmiede
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Detektive
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 532
  • Ersterscheinung: 08.04.2018
  • ISBN: 9783990702222
A.K. Amherst

Belfast Central

Belfast 1993: Für den jungen Sanitäter Ryan wird ein nächtlicher Einsatz zum Verhängnis. Er gerät in die Schusslinie der IRA und wird schwer verletzt. Die Polizei legt den Fall schnell zu den Akten. Doch wer war der alte Mann, der wie ein Geist am Tatort auftauchte und Ryan das Leben rettete? Kaum genesen, macht Ryan sich auf die Suche. Dabei wird er immer tiefer in den gewalttätigen Kampf zwischen IRA und militanten Protestanten verstrickt, mit fatalen Folgen …

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.02.2021

Belfast Central

0

Inhalt

Eigentlich wollte Ryan nur helfen und gerät dann selbst in die Schusslinie. Weil er es aber nicht auf sich beruhen lassen kann, rutscht er immer tiefer rein und erfährt Dinge, die man lieber nicht ...

Inhalt

Eigentlich wollte Ryan nur helfen und gerät dann selbst in die Schusslinie. Weil er es aber nicht auf sich beruhen lassen kann, rutscht er immer tiefer rein und erfährt Dinge, die man lieber nicht wissen wollte.

Erster Satz:

Unsere Patientin Misses Weaver ist ganz aus dem Häuschen, dass sie nach Hause darf.

Meine Meinung:

Als mich die Autorin gefragt hat, ob ich Buch lesen möchte, habe ich natürlich nicht nein gesagt, weil ich natürlich auch neugierig darauf war, was mich erwarten wird und ich wurde definitiv nicht enttäuscht.

Das Cover finde ich zwar etwas nichts sagen und für einen Thriller etwas 0815 gestaltet, aber ich will auch nicht wirklich daran rummeckern, weil ich selbst keine Idee habe wie man das Cover hätte anders gestalten können.

Der Schreibstil der Autorin, ist sehr flüssig zu lesen und er fesselt einen zunehmen, irgendwann konnte und wollte ich das Buch nicht mehr weglegen, weil ich unbedingt wissen wollte was Ryan sonst noch so alles aufdeckt.

Ryan, ist unser Protagonist, ein sehr sympathischer, junger Mann, der anderen Menschen helfen will und deshalb Sanitäter geworden ist und gerade dieser Beruf wird im eines Nachts bei einem Einsatz zum Verhängnis.
Während sein Kollege sein Leben lassen muss, wird Ryan von einem fremden Mann gerettet und er fragt sich warum und beginnt mit der Suche nach dem Mann und ab diesem Zeitpunkt rutscht er immer tiefer in Sache rein.

Der fremde Mann der ihm geholfen hat ist Adam, als Leser erfahren wir auch von der Vergangenheit von Adam, diese wurde wiederum sehr gut in dem Buch gekennzeichnet, sodass man als Leser auch weiß wo man sich befindet.

Natürlich gibt es auch die üblichen Randcharakteren, wie die Familie von Ryan und seine Freunde, aber die waren für mich diesmal wirklich außen vor, da ich auch toll fand was die Autorin sich hier für eine Hintergrundgeschichte ausgesucht hat und es ist ein Thema, wo man sich als Leser auch erstmal auseinandersetzen muss, weil es einem eigentlich nie bewusst war.

Alles in einem kann ich an dem Buch wirklich nicht meckern, weil die Autorin es geschafft hat mich zu fesseln und mich gleichzeitig für ein neues Thema zu begeistern und ich hoffe das ich sehr bald wieder etwas von ihr lesen darf.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.11.2018

Dramatische Schicksale auf Basis des Nordirland-Konflikts

0

In "Belfast Central" veranschaulicht A.K. Amherst die Situation des Nordirland-Konflikts zwischen Katholiken und Protestanten anhand einer dramatischen Geschichte.
Ryan, der eine Ausbildung zum Sanitäter ...

In "Belfast Central" veranschaulicht A.K. Amherst die Situation des Nordirland-Konflikts zwischen Katholiken und Protestanten anhand einer dramatischen Geschichte.
Ryan, der eine Ausbildung zum Sanitäter macht, weil er anderen Menschen helfen möchte und sich damit auch von seiner Familie, die eine Waffenfirma besitzt, distanziert, gerät bei einem Einsatz in einen Schusswechsel und wird schwer verletzt. Nur durch den Einsatz eines alten Mannes kann er überleben, während sein Kollege leider nicht so viel Glück hat. Als er nach dem alten Mann sucht um sich bei ihm zu bedanken, gerät er ohne es zu wollen immer tiefer in Gewalt und Verstrickungen zwischen IRA und militanten Protestanten.
Die Geschichte wird aus dem Blickwinkel von Ryan erzählt, so dass der Leser tiefer in seine Gedankenwelt eintauchen kann, die anhand des Schreibstils mit kurzen prägnanten Sätzen deutlich wird.
Zwischendurch gibt es Rückblenden in die Vergangenheit des alten Mannes, welche im Erzählstil verfasst sind und vom Schreibstil her einen absoluten Kontrast dazu bilden.
Der Thriller ist bis zum Schluss spannend und gibt einen sehr guten Einblick in die irische Geschichte.
Bereits am Anfang sind alle relevanten irischen Eckpunkte der Geschichte im Überblick dargestellt, so dass man auch ohne große Vorkenntnisse direkt starten kann.
Mir hat die Geschichte und ihre Auflösung sehr gut gefallen und kann sie sehr empfehlen!

Veröffentlicht am 18.08.2018

Schicksale im Nordirlandkonflikt

0

„...Was hinter uns liegt und was vor uns liegt, sind Kleinigkeiten, verglichen mit dem, was in uns steckt...“

Wir schreiben das Jahr 1993. In Belfast macht Ryan ein Praktikum als Sanitäter. Eines Abends ...

„...Was hinter uns liegt und was vor uns liegt, sind Kleinigkeiten, verglichen mit dem, was in uns steckt...“

Wir schreiben das Jahr 1993. In Belfast macht Ryan ein Praktikum als Sanitäter. Eines Abends werden sie zu einem Einsatz im Bahnhof gerufen. Sie finden einen Verletzten. Doch ehe sie sich um ihn kümmern können, erscheint ein Polizist und erschießt Jarvis, Ryans Begleiter.. Ryan wird ebenfalls angeschossen. Dann aber ist der Polizist tot und Ryan erwacht im Krankenhaus. Wer war der Fremde, der ihm zu Hilfe kam?
Die Autorin hat einen fesselnden Thriller geschrieben. Die Geschichte wird in zwei Handlungssträngen erzählt. Erst am Ende zeigt sich, das die Vorgänge am Bahnhof ihre Wurzeln in der Vergangenheit haben und wie schnell Freund zu Feind werden kann.
Ryan lassen die Vorgänge keine Ruhe. Auch die Warnung eines Polizisten kann ihn nicht von seinen Nachforschungen abbringen. Er stößt auf Adam, einen Schriftsteller. In dessen Heimatort will er mehr über ihn erfahren. Doch Adam hat Downpatrick 1932 verlassen und nie wieder betreten.
In Belfast treffen Ryan und Adam aufeinander. Diese Begegnung wird Ryans Leben grundlegend verändern.
Der Schriftstil lässt sich gut lesen. Er unterstützt die spannende Handlung. Einerseits erfahre ich, was 1993 geschieht und was hinter den Ereignissen am Bahnhof steckt, andererseits erzählt Adam Ryan nach und nach seine Lebensgeschichte. Gleichzeitig zeichnet die Autorin ein detailliertes Bild der Machtkämpfe zwischen Protestanten und Katholiken in Belfast. Dabei wird deutlich, dass es zwar auf beiden Seiten Friedensbemühungen gab, die aber dann konsequent von den eigenen Leuten boykottiert wurden. Es ist bitter, wenn eine Mutter am Grab ihrer Tochter, die in Gewaltdelikte verstrickt war, sagt:

„...Rache? Was hat Rache uns denn je gebracht – außer Tote?...“

Adam und Elaine erfahren beim Tod des katholischen Pfarrers, dass sie dessen unehelichen Kinder waren. Sie verlassen das Elternhaus und den Stiefvater. Deutlich wird dabei, dass Elaine die Planvollere ist und sich konkrete Gedanken über das Weiter gemacht hat. Nach und nach wird Adam ohne sein Wollen in die politischen Auseinandersetzungen eingebunden. Er hat keine Chance, sich aus daraus zu lösen. Das beweist das folgende Zitat.

„...Vergiss nie, wer dich füttert. Wenn ich dir und deiner Schwester heute den Geldhahn zudrehe, seid ihr nächste Woche verhungert...“

Bald zeigen sich Parallelen zwischen dem Leben von Adam und Ryan. Letzterer lehnt Waffen und Gewalt ab, wird aber nicht nur durch Adams Erzählungen mit den Auseinandersetzungen vertraut gemacht. Auch in seiner WG bahnen sich ungute Entwicklungen.
Das Geschehen der Vergangenheit war für mich der spannendere Teil. Hier wird klar, mit welch subtilen Methoden junge Leute für den Kampf rekrutiert worden. Wenn die Gewaltspirale einmal begonnen hat, ist es schwierig, sie zu stoppen.
Am Schluss werden alle losen Fäden zusammengeführt.
Eine Landkarte und ein Blick in die Geschichte Irlands ergänzen die Handlung.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es enthält nicht nur wesentliche Fakten über historische Zusammenhänge, es zeigt auch, wie tief die Auseinandersetzung in das persönliche Leben der Protagonisten eingegriffen hat. Mit einem nachdenkenswerten Zitat möchte ich meine Rezension beenden.

„...Es gibt nur zwei Tragödien im Leben. Die eine besteht darin, dass man nicht bekommt, was man sich wünscht, und die andere darin, dass man es bekommt...“

Veröffentlicht am 25.07.2018

Nordirland - bei mir bisher ein "weißer Fleck"...

0

Ich muss zugeben: mein bisheriges Wissen über Nordirland könnte man gut und gern als „minimalistisch“ bezeichnen – Teil von Großbritannien, Hauptstadt Belfast, religiöse Auseinandersetzungen zwischen ...

Ich muss zugeben: mein bisheriges Wissen über Nordirland könnte man gut und gern als „minimalistisch“ bezeichnen – Teil von Großbritannien, Hauptstadt Belfast, religiöse Auseinandersetzungen zwischen Katholiken und Protestanten mit vielen Toten und Verletzten, IRA – jetzt etwas Entspannung im Konflikt – aber das war's schon...
A.K. Amherst hat jedoch in dem spannenden Roman (auf dem Cover steht Thriller) die fiktive Geschichte von Adam und Ryan in einen historischen Kontext gesetzt – und dies in einem Debütroman, der sehr authentisch „rüberkommt“! Der Schreibstil ist flüssig, die
Länge der Kapitel gut gewählt und der Spannungsbogen wird bis zum Schluss fesselnd aufrechterhalten.
Erzählt wird in zwei Handlungssträngen in den verschiedenen Zeitebenen: Adam lebt in den 30-er Jahren, Ryan 1993 in Belfast. Ryan arbeitet als Sanitäter und wird bei einem Anschlag auf den Hauptbahnhof von Belfast schwer verletzt, Hilfe erhält er in letzter Sekunde von einem älteren Mann, der aber eigentlich lieber anonym bleiben möchte (ich glaube, es kann verraten werden: es ist Adam). Adam ist Katholik, Ryan Protestant – ein ungeheures Konfliktpotential... Aber mehr sei hier nicht verraten...!
Anhand dieser Personen (und ihren Familien und Freunden) zeichnet die Autorin ein Bild der Situation in Nordirland, die mich z.T. fassungslos gemacht hat: ich habe nicht gewusst, wie stark der Hass zwischen Katholiken und Protestanten war und ist (wahrscheinlich auch heute noch!), 1993 herrscht ein regelrechter „Krieg“ zwischen den Konfessionsgruppen, angeheizt von der IRA auf der einen (katholischen) Seite und der UDA auf der anderen (protestantischen) Seite. Ich dachte, die „rein“ protestantischen bzw. rein katholischen Wohnviertel wären Teil der Vergangenheit, aber nein... Noch 1993 konnte ein Protestant aus seiner Loge ausgeschlossen werden, wenn er die katholische Taufe seines Neffen besuchte...
Geschickt verwebt A.K. Amherst geschichtliche Fakten in die Handlung um Adam und Ryan, wir Leser befinden uns zeitweise mit den beiden auf den Straßen Belfasts. Zwischendurch blitzt aber bei aller Ernsthaftigkeit eine Prise Humor auf, z.B. als der 13-jährige Adam mit seinem Pfarrer feilscht, ob nicht 5 Vater-Unser (statt der vom Pfarrer festgelegten 10) zur Sündenvergebung reichen würden (S.78) oder aber als er – um mit einem protestantischen Mitschüler solidarisch zu sein – dem Religionslehrer einen Brief überreicht „Darin stand in Schreibschrift: Adam Delaney ist ab heute Protestant. Der König.“ (S. 83)
Dieses Buch zeigte mir eine Welt auf, die mir bisher ziemlich unbekannt war, ich musste mich mit neuen (anderen) Ideen, Lebenswelten und -entwürfen auseinandersetzen. Viele der Umstände und Verhältnisse sind mir nun deutlicher und verständlicher geworden, wobei mir dieser Identitäts- und Machtkampf immer noch sehr suspekt erscheint – genau wie auf S. 467 gefragt wird: „Rache? Was hat Rache uns je gebracht – außer Tote?“. Ich hoffe sehr, dass in Nordirland endlich ein stabiler Waffenstillstand einzieht, damit zumindest die nächste Generation friedlich miteinander aufwachsen kann!

Ein kleiner „Wermutstropfen“ hat dieses Buch, den ich nicht verschweigen möchte: am Schluss wurden für mich einige – kleinere - Fragen nicht zufriedenstellend geklärt, aber vielleicht gibt es ja eine Fortsetzung?
Da aber dies wirklich die einzige Kritik ist und ich mich zum einen sehr gut unterhalten gefühlt habe und zum anderen „fast nebenbei“ in die Situation Nordirlands eingeführt wurde, kann ich mit guten Gewissen die volle Punktzahl vergeben und eine klare Leseempfehlung aussprechen!

Veröffentlicht am 07.07.2018

Spannende Geschichte zu Zeiten des Nordirland Konflikts

0

Im Rahmen einer Leserunde durfte ich den Debutroman Belfast Central lesen und ich bin zu jedem Zeitpunkt über dieses Buch begeistert! 530 Seiten, die zu keinem Zeitpunkt ,an Spannung oder Unterhaltung, ...

Im Rahmen einer Leserunde durfte ich den Debutroman Belfast Central lesen und ich bin zu jedem Zeitpunkt über dieses Buch begeistert! 530 Seiten, die zu keinem Zeitpunkt ,an Spannung oder Unterhaltung, den Lesespaß getrübt hätten.


Zur Geschichte: Ryan ein junger Protestant in Sanitäterausbildung in Belfast 1993 erlebt bei einem seiner ersten Einsätze das volle Grauen des Nordirland Konfliktes. Sein Kollege und er geraten in einen Schusswechsel bei dem sein Kollege sofort getötet wird und er 2 Schüsse abbekommt. Doch bevor der Täter Ryan ganz erledigen kann, taucht ein unbekannter Mann auf und erschiesst den Schützen. Wochen später sucht Ryan nach seiner Genesung den unbekannten Helfer und gerät in durch seine Suche erst so richtig in den Kampf der IRA und der Protestanten....

Wer hätte gedacht, das ich so wenig über den noch heute bestehenden Konflikt weiß und bekomme mit diesem Roman einen kleinen aber wesentlichen Überblick und über die Verhältnisse in 1993 als aber auch in fantastischen Rückblenden zu Belfast von 1932 bis 1937. Eine Geschichte in der Geschichte, die aber entscheidenden Anteil an dem Hauptstrang hat. Wunderbare Erzählweise und absolut logischer Aufbau, machen das Buch zu einem sehr starken Debut, dem gerne weitere folgen können.

Die Charaktere sind super herausgearbeitet und von dem blassen jungen Sanitäter, wandelt sich das Bild im Laufe des Buchs ,in einen selbstbewussten Idealisten, der sich für Gerechtigkeit einsetzt.
Adam und Elaine und deren Geschichte aus dem Belfast von 1932 sind von Anfang sympathische Kinder, die sich in einem sehr schweren Umfeld zurecht finden müssen und alle Grausamkeiten und persönlichen Eitelkeiten, selbst ihrer eigenen Familie gegenüber, überstehen und kämpfen müssen. Lena und Ihr im Gefängnis befindlicher Mann, der Oranierorden mit seinen Mitgliedern und auch seine Freunde Doc und Wilbourg, katholisch und Protestantisch haben eine starke Ausstrahlung.

Das Buch steigert sich von einem Kapitel zum anderen und man kann es nicht wirklich als Thriller betrachten aber eine fantastische Geschichte in Form eines Kriminalromans trifft es eher. Mitgerissen und voller Ungeduld liest sich jedes Kapitel und es ist schade, wenn es zu Ende ist! Selten war ich so fasziniert, habe mitgelitten, habe mich geärgert und war in dem Buch gefangen. Alles richtig gemacht!

Die Erzählform ist in leichten, kurzen Kapiteln so ausgelegt, das zu jedem Zeitpunkt, an jeder Stelle weitergelesen werden kann und sofort alles präsent ist. Es gibt von Anfang an jede Menge Fragen und die Auflösung ist Überraschend und natürlich auch von manchen Zufällen abhängig, die es im Leben nun mal gibt. Es ist nichts gequält konstruiert , sondern alles im Fluss.

Fazit: Absolute Kaufempfehlung! Wer Geschichte mag und sich noch nicht mit dem Konflikt auseinandergesetzt hat, bekommt sehr gute Einblicke und eine absolut spannend erzählte Geschichte ! Mit Sicherheit eines meiner der Bücher des Jahres !