Böse Jungs für Lesemuffel
Mit Jungs ist das ja so eine Sache. Die wollen draußen toben, böse sein und bestimmt nicht zu Hause hocken und Bücher lesen. So das Klischee. Und da wir gerade bei Klischees sind: Ein Hai frisst Touristen ...
Mit Jungs ist das ja so eine Sache. Die wollen draußen toben, böse sein und bestimmt nicht zu Hause hocken und Bücher lesen. So das Klischee. Und da wir gerade bei Klischees sind: Ein Hai frisst Touristen am Strand, ein Piranha die Badenden im Süßwasser, eine Schlange ist per se das ultimative Böse und der Wolf will immer die Großmutter fressen.
Der letzte der Genannten hat es nun aber satt. Er will nicht immer der Böse sein. Er will nicht, dass alle immer vor ihm weglaufen. Er will der Gute, der Superheld sein. Und so lädt er die anderen Geächteten zu einem Kaffeekränzchen mit Muffins und ohne Fleisch ein um zu bereden, wie man die Vorurteile abschütteln kann. Nur leider wissen die anderen bösen Jungs noch nicht, warum sie nicht mehr böse sein sollen.
Die Geschichte hinter Teil 1 von Böse Jungs ist schnell erzählt und genauso schnell gelesen. Handelt es sich doch um einen Comic. Obwohl ich zunächst skeptisch angesichts der doch einfach gehaltenen Zeichnungen und des schlichten Covers war, ist es dennoch ein großer Lesespaß für Kinder um die 8 Jahre. Es gibt eine sehr einfach gehaltene Geschichte, Slapstick-Humor, der teilweise auf Kindergarten-Niveau zurückgreift (was zumindest bei uns zu Hause immer gut ankommt) und schließlich ein Happy-End. Wir haben das Büchlein mit zwei Mädels gelesen, die erst gar nicht einsehen wollten, warum sie ein Jungenbuch überhaupt anschauen sollten. Am Ende wurde dennoch viel gelacht. Die Große hat sich das Buch sogar noch einmal geschnappt und selbst gelesen.
Und hier liegt glaube ich auch der Vorteil des Comics, denn:
(1) Ja, es ist schnell durchgelesen und
(2) für ca. eine Stunde Lesespaß ist der Preis von 10,00€ nicht wenig. (vor allem wenn man bedenkt, dass es mittlerweile schon 4 Teile gibt)
ABER: durch die Kürze greifen Leseanfänger und Lesemuffel doch eher selbst zum Buch. Sie können drin blättern und sich über einzelne Szenen kaputtlachen. Die Motivation ist definitiv eher gegeben, als bei einem umfangreicheren Buch.
Und nach Ende der Lektüre finde ich auch das Design gar nicht so schlecht. Es ist eben nur ungewohnt in einer Zeit der Hochglanzcover mit Glitereffekten