Beim Durchstöbern der Neuerscheinungen für den Januar ist mir „König Guu“ sofort ins Auge gesprungen. Kinderbücher gehören einfach nach wie vor zu meinen allerliebsten Genres und lustig illustrierte ganz besonders. Bereits das Cover und der Klappentext von „König Guu“ haben mich extrem neugierig auf das Buch gemacht und als ich dann noch einem Blick in die Leseprobe geworfen habe, wusste ich, dass dieses witzige Kinderbuch ganz genau das Richtige für mich sein wird.
Immer wieder wird Ben Opfer von dem fiesen Monty und seiner gemeinen Gang. Auch zu Beginn dieses Buches befindet er sich mal auf der Flucht vor seinem Erzfeind. Gerade ist er keuchend in eine Gasse gebogen, da ist er, schwupps, auch schon im Boden verschwunden. Zauberei? Nee, nur ein Erdloch. Von diesen gibt es zur Zeit aus mysteriösen Gründen recht viele in der Stadt. In Ben erwacht die Neugier, als er entdeckt, dass er nicht nur in einem Loch, sondern in einem geheimen Tunnel gelandet ist. Als er diesem folgt und schließlich in einem riesigen Wald landet, kann er zunächst seinen Augen nicht trauen. Ein Wald, so nah der Stadt? Wie kann es sein, dass er diesen noch nie vorher bemerkt hat? Doch ehe er sich weiter darüber Gedanken machen kann, begegnet er dem Mädchen Guu. Diese kann man nur als außergewöhnlich bezeichnen. Nicht nur, dass sie König Guu heißt, sie trägt auch einen Bart und lebt mitten im Wald in einem gigantischen Baumhaus. Zusammen mit Herbert, einem Wombat. Ben ist total fasziniert von Guu und ihrem abenteuerlichen Zuhause. Doch leider haben auch Monty und seine Band Guus Versteck entdeckt und verspüren, wie soll es auch anders sein, mega große Lust, diesen schönen Ort zu zerstören. Tja, da haben sie die Rechnung aber ohne Ben, Guu und deren raffinierten Ideen gemacht. Bestens vorbereitet mit Kuh-Kacka-Pulten, herrlich stinkenden Stinktier-Knallern und Guus genialster Erfindung, dem Wombatisator, werden die beiden Freunden diesen fiesen Jungen ganz bestimmt das Handwerk legen!
Was ich bin ich froh, dass ich auf dieses schöne Schätzchen gestoßen bin. Innerhalb eines Nachmittags habe ich das Buch durchgelesen und war am Ende richtig traurig, dass der Lesespaß so schnell wieder für mich vorbei war.
Dass ich „König Guu“ in so einem Affenzahn durchgesuchtet habe, liegt an mehreren Dingen: Zum einen ist die Story herrlich unterhaltsam und mitreißend, sodass ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen wollte.
Zum anderen ist die Schrift angenehm groß, was für einen geübten Leser wie mich ein noch schnelleres Lesen ermöglicht.
Und zum letzten ist das Buch voller toller Illustrationen! Ich würde „König Guu“ als einen Comic-Roman bezeichnen und zwar als einen sehr gelungenen.
Die Geschichte ist zum größten Teil Buch mit vielen witzigen Zeichnungen. Manchmal werden Szenen aber auch über mehrere Seiten hinweg ganz im Comicformat erzählt. Diese Mischung ist wahrlich perfekt gelungen und bietet dem Leser ein herrlich abwechslungsreiches Leseerlebnis. Hier wird garantiert jeder noch so große Lesemuffel Spaß am Lesen haben.
Neben der wundervollen Aufmachung konnte mich natürlich auch die Story hellauf begeistern. Das Buch hat mich bestens unterhalten, es steckt voller kreativer und fantasievoller Ideen, die mich ständig sehr ins Schmunzeln und Grinsen gebracht haben. So haben mir König Guus Erfindungen wie die Stinktier-Knaller sehr gut gefallen oder die raffinierten Pläne, die sie sich ausdenkt, um solchen Widersachern wie dem gemeinen Monty und seiner Bande eins auszuwischen.
Auch die Charaktere haben mir auf Anhieb richtig gut gefallen. Den Protagonisten Ben muss man einfach gern haben. Ich konnte mich, obwohl ich viel älter bin als er, bestens in ihn hineinversetzen. Kinder, Jungen wie Mädchen, wird dies vermutlich nur noch besser gelingen und sie werden sich sehr gut mit Ben identifizieren können.
Mein Lieblingscharakter war Guu. Oh, Verzeihung, ich meinte natürlich König Guu. Obwohl Guu ein Mädchen ist, hat sie sich selbst den Titel König gegeben und, das wohl ungewöhnlichste an ihr, sie trägt einen sehr eindrucksvollen Bart. Wobei – auch ihr Verhalten, nein, eigentlich alles an ihr ist außergewöhnlich. Sie lebt inmitten eines Waldes, in einem riesengroßen und mega coolen Baumhaus. Ich bin ja nun kein Kind mehr, aber selbst ich habe große Augen bekommen, als ich die Zeichnungen zu diesem tollen Ort gesehen habe. Kinder werden hier ganz begeistert sein.
Zusammen mit Ben und Guu (und natürlich dem Wombat Herbert) erleben wir hier ein spannendes und herrlich fantasievolles Abenteuer inmitten einer tollen Kulisse.
Was das Buch in meinen Augen noch perfekter macht, ist, dass die Geschichte wichtige Themen und Werte enthält. Mobbing an erster Stelle, aber auch Zusammenhalt und Freundschaft stehen hier sehr im Vordergrund.
Das Buch eignet sich prima zum Selberlesen und sollte Kindern ab etwa 7 oder 8 Jahren keine Schwierigkeiten bereiten. Auch zum Vorlesen bietet sich „König Guu“ sehr gut an. Dieses Buch ist wirklich ein Buch für die ganze Familie und ich hoffe sehr, dass wir noch weitere, so schöne Geschichten von König Guu, dem Mädchen mit dem Bart, und Ben zu lesen bekommen werden!
Fazit: Eine geniale Mischung aus Comic und Buch, die eine wunderbar fantasievolle und herrlich humorvolle Geschichte erzählt. Adam Stowers Ideen kann man nur als außergewöhnlich und zum Teil auch ziemlich skurril bezeichnen. Hier ist das Lesen die reinste Freude und besonders Kinder werden hellauf begeistert von König Guus Abenteuern sein. Mein Lesespaß war hier perfekt und ich vergebe sehr gerne volle 5 von 5 Sternen!