Cover-Bild Die großen Vier
14,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Atlantik Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Cosy Mystery
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 224
  • Ersterscheinung: 04.09.2015
  • ISBN: 9783455650532
Agatha Christie

Die großen Vier

Ein Fall für Poirot
Giovanni Bandini (Übersetzer)

Ein Unbekannter taucht bei Poirot auf und bricht vor ihm zusammen. Wer ist der Mann? Und was hat es mit "den großen Vier" auf sich, von denen er murmelt? In einem ihrer schwierigsten Fälle geraten der Meisterdetektiv und sein Kollege Hastings in Lebensgefahr, während sie versuchen, die Machenschaften einer internationalen Verbrecherorganisation aufzudecken.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.09.2021

Poirots ist gefordert

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Poirot bekommt es diesmal mit einem, sagen wir mal, fast ebenbürtigen Gegner zu tun. Die großen Vier wollen die Weltherrschaft übernehmen. Besonderes Augenmerk haben sie dabei auf das britische Empire ...

Poirot bekommt es diesmal mit einem, sagen wir mal, fast ebenbürtigen Gegner zu tun. Die großen Vier wollen die Weltherrschaft übernehmen. Besonderes Augenmerk haben sie dabei auf das britische Empire gelegt, das sie mittels Sabotageakte und internationalen Verwicklungen zum Umsturz bringen wollen. Der Kopf der Bande, der Chinese Li Chang Yen, scheint Poirot dabei immer einen Schritt voraus zu sein und kann so mehrere wichtige Zeugen ermorden.
Aber auch Poirot und Hastings werden bei ihren Nachforschungen, bei denen sie zwischen verschiedenen inländischen Tatorten sogar bis auf den Kontinent reisen müssen, immer wieder in tödliche Fallen gelockt, denen sie dank der „kleinen grauen Zellen“ Poirots noch entkommen können. Das Finale in den norditalienischen Dolomiten bildet den fulminanten Abschluss dieses wirklich gelungenen Poirot-Krimis.
Auch in diesem Krimi wird wieder die Überlegenheit Poirots sowohl zu Hastings als auch zu der Verbrecherbande in den Fokus gerückt. Aber die Art Poirots, wie er über den Dingen steht erwartet man ja als LeserIn mittlerweile. Also mir hat auch dieser Poirot wieder gefallen und deshalb vergebe ich 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 28.07.2019

Ein schwacher Poirot-Krimi

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Die Welt wird von einem neuen Verbrechersyndikat terrorisiert: Die großen Vier sind für unzählige Diebstähle, Anschläge und Morde verantwortlich. Nur Poirot kann sie aufhalten – oder steht der von sich ...

Die Welt wird von einem neuen Verbrechersyndikat terrorisiert: Die großen Vier sind für unzählige Diebstähle, Anschläge und Morde verantwortlich. Nur Poirot kann sie aufhalten – oder steht der von sich selbst überzeugte Belgier seinem Meister gegenüber? Colonel Hastings tut alles, um seinen Freund zu schützen, doch auch er weiß nicht mehr, wem er noch trauen kann.

Poirot gegen ein allmächtiges Verbrechersyndikat überzeugte mich nicht. Di Charaktere sind so überzeugend wie immer gezeichnet, aber der Fall, in den sie gesetzt wurden ist zu groß. Sie scheinen ziel- und haltlos darin herumzukollern. Einzelereignisse stoppeln sich zu einer ausufernden Verschwörung zusammen, die ich nur wenig nachvollziehen konnte.

In meinen Augen ist die Geschichte zwar groß aufgebaut mit großartigen Charakteren, aber mir fehlt zu viel. Zu groß für ein Poirot-Konzept. Zu viel Leerraum, den auszufüllen, den Rahmen des Buches wohl auch gesprengt hätte. Der sich immer um-und-umwendende Schluss hat mir dann den Rest gegeben. Der schwächste Poirot, den ich bisher gelesen habe. 3 ½ Sterne, da ich Christies Schreibstil und Charaktere trotz allem mag.

Veröffentlicht am 25.03.2018

Eher kein Agatha Christie für Einsteiger aufgrund der Entstehungsgeschichte

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O: The Big Four. Der siebte Roman von Agatha Christie, dabei
der vierte Roman mit Poirot,
der dritte mit seinem Helfer Arthur Hastings,
der zweite mit Inspektor Japp

Darüber hinaus sind noch zwei Anthologien ...

O: The Big Four. Der siebte Roman von Agatha Christie, dabei
der vierte Roman mit Poirot,
der dritte mit seinem Helfer Arthur Hastings,
der zweite mit Inspektor Japp

Darüber hinaus sind noch zwei Anthologien der Autorin zu vermerken, eine mit Lyrik, eine mit Hercule-Poirot-Kurzgeschichten (die vorher einzeln in 1923 im Magazin Sketch veröffentlicht worden waren - die Relevanz erklärt sich noch anhand einer weiteren derartigen Anthologie)
• „The Mysterious Affair at Styles“ 1920 / „Das fehlende Glied in der Kette“ D 1929 mit Poirot (1), Hastings (1) Japp (1)
• „The Secret Adversary“ 1922/ "Ein gefährlicher Gegner" D 1932 mit den Beresfords (1)
• “The Murder on the Links” 1923/ “Mord auf dem Golfplatz” D 1927 mit Poirot (2) Hastings (2)
Dazwischen
o 1924: Lyriksammlung: „The Road of Dreams”
o Short Stories: Poirot investigates 1924 /“ Poirot rechnet ab“ Poirot
o Achtung: einzeln veröffentlichte Kurzgeschichten gab es später erst als Anthologie – vgl. Trivia, wichtig ist hier „Double Sin“ 1928/“Die Doppelsünde“
• “The Man in the Brown Suit” 1924/ “Der Mann im braunen Anzug” D 1963mit Anne Beddingfeld Colonel Race (1)
• „The Secret of Chimneys“ 1925 / „Die Memoiren des Grafen“ D 1929 mit Anthony Cade Eileen „Bundle“ Brent (1) Superintendent Battle (1)
• „The Murder of Roger Ackroyd“ 1926/ „Alibi“ bzw. „Roger Ackroyd und sein Mörder“ D 1928 mit Poirot (3)
• „The Big Four“ 1927 / „Die großen Vier“ D 1963 mit Poirot (4) Hastings (3) Inspektor Japp (2)

Meine Ausgabe ist vom Scherz Verlag, 11. Auflage 1984 in der Übersetzung von Hans Mehl – es gibt von 2015 eine Neuübersetzung von Giovanni Bandini, Hamburg: Atlantik. Nö, ich kaufe mir dann lieber die Facsimile-Ausgabe.

Hastings ist nach 18 Monaten in Argentinien auf Besuch in Europa – und will den Meisterdetektiv Hercule Poirot überraschen im früheren gemeinsamen Wohnsitz (wir erinnern uns: in „Das fehlende Glied in der Kette“ hatte Hastings seine große Liebe getroffen und mit ihr ausgewandert). Poirot nun hockt auf gepackten Koffern und war gerade drauf und dran, seinerseits Hastings einen Überraschungsbesuch abzustatten – mit einem derart üppig entlohnten Auftrag des US-Millionärs Ryland, dass er selbst eine Seereise nicht ablehnen konnten (für Neulinge: Poirot hat eine Phobie vor der Seekrankheit). Doch plötzlich bemerken die Freunde ein Geräusch in Poirots Schlafzimmer, ein fremder Mann! Bald gibt es die erste Leiche, eine zweite folgt, Poirot und Hastings sind fortan auf einer wilden Jagd nach der Verbrecherorganisation „die Großen Vier“, wobei nicht immer klar ist, wer Jäger ist und wer Gejagter.

Der Roman wartet auf mit einem Hastings undercover, einem hübschen Mädchen mit kastanienbraunem Haar (armer Hastings – er hat da gewisse Neigungen), einem dreifachen Bluff in einem Steinbruch, einem Läufer als Mordwerkzeug, diversen Mordanschlägen, …ziemlich viel. Allerdings fand ich bei meinem Re-Read nach langer Zeit auch diverse Logiklücken und Stolpersteine: was passierte mit der gefesselten und geknebelten Dame im begehbaren Safe in Paris? Hat Poirot sie verhungern lassen – doch sie taucht später wieder auf, wie das? Dazu gibt es etwas viele Personen, die man austauschen kann, weil ihre Verwandten sie lange nicht gesehen haben. Und der nicht wirklich lange verheiratete Hastings, der seine Frau innig liebt, ist nach seiner Ankunft im Juli nach einem Jahr immer noch bei Poirot, obwohl sich so viel dann doch nicht wirklich ereignet beziehungsweise immer mit sehr großen Pausen.

Das hier wurde lange davor geschrieben, aber irgendwie erinnert der Grund-Plot sehr an Blofield bei James Bond. Es gibt keinen üblichen Whodunnit, dafür die große Weltverschwörung mit Mitverantwortung selbst für Trotzki und Lenin und dem Bau irgendeines Radium-Energie-Strahlen-Zerstörungs-Dings, dazu eine geheime Kommandozentrale in einem Berg (ernsthaft, da haben Fleming und die Filmemacher recht viel geklaut, wenn ich das zeitlich richtig einordne). Ja, ich weiß – aber, ernsthaft – bei James Bond hat sich das auch wirklich jeder angesehen – und das hier ist von 1927, also bitte ich um Nachsicht. Wobei, wir haben März 2018, ein Giftanschlag in London, ein Beteiligter ist aus Russland – vielleicht möchte man es sich einfach nicht vorstellen.

Nun ja – KEINE Empfehlung für Christie-Einsteiger, sie scheint es selbst nicht so gemocht zu haben. Wikipedia hilft aus: Der Roman wurde kompiliert aus zwölf zuvor erschienenen Kurzgeschichten. Mrs. Christie brauchte 1926 Geld, weil Mr. Christie erst sehr viel Golf spielte mit seiner Golfpartnerin, dann wohl nur noch mit ihr (diese Ehe hielt dann bis zu seinem Lebensende). Dazu war Agatha Christies Mutter gestorben. Und die Autorin konnte in dieser Situation nicht schreiben – interessanterweise kam der Vorschlag gerade vom Bruder ihres Noch-Mannes, von Campbell Christie, der auch die Einzelgeschichten mit „zusammenformte“. Ich fasse zusammen nach Wikipedia:
Erste Veröffentlichung der Kurzgeschichten
Alle Kurzgeschichten, aus denen The Big Four zusammengestellt ist, wurden zuerst 1924 im The Sketch Magazine mit dem Untertitel The Man who was No. 4 (Der Mann der Nr. 4) wie folgt (ohne Illustrationen) veröffentlicht:
• The Unexpected Guest (Ein unerwarteter Gast): 2. Januar 1924, Ausgabe 1614. Grundlage für Kapitel 1 und 2: - The Unexpected Guest / The Man from the Asylum (Ein unerwarteter Gast / Der Mann aus dem Asyl).
• The Adventure of the Dartmoor Bungalow (Das Abenteuer des Dartmoor Bungalow): 9. Januar 1924, Ausgabe 1615. Grundlage für Kapitel 3 und 4: We hear more about Li Chang Yen / The Importance of a Leg of Mutton (Wir hören mehr über Li Chang Yen / Die Bedeutung der Hammelkeule).
• The Lady on the Stairs (Die Frau auf der Treppe): 16. Januar 1924, Ausgabe 1616. Grundlage für Kapitel 5 und 6: Disappearance of a Scientist / The Woman on the Stairs (Das Verschwinden des Wissenschaftlers / Die Frau auf der Treppe).
• The Radium Thieves (Der Raub des Radiums): 23. Januar 1924, Ausgabe 1617. Grundlage für Kapitel 7 mit demselben Titel.
• In the House of the Enemy (Im Haus des Feindes): 30. Januar 1924, Ausgabe 1618. Grundlage für Kapitel 8 mit demselben Titel.
• The Yellow Jasmine Mystery (Das Geheimnis des gelben Jasmins): 6. Februar 1924, Ausgabe 1619. Grundlage für Kapitel 9 und 10: The Yellow Jasmine Mystery / We investigate at Croftlands (Das Geheimnis des gelben Jasmins / Wir ermitteln auf einem kleinen Bauernhof).
• The Chess Problem (Das Schachproblem): 13. Februar 1924, Ausgabe 1620. Grundlage für Kapitel 11 mit dem leicht veränderten Titel A Chess Problem (Ein Schachproblem).
• The Baited Trap (Eine Falle mit einem Köder): 20. Februar 1924, Ausgabe 1621. Grundlage für Kapitel 12 und 13: The Baited Trap / A Mouse walks in (Eine Falle mit einem Köder / Die Maus tappt hinein).
• The Adventure of the Peroxide Blond (Das Abenteuer der Wasserstoffblondine): 27. Februar 1924, Ausgabe 1622. Sie bildet die Grundlage für Kapitel 14 mit dem leicht veränderten Titel The Peroxide Blond (Die Wasserstoffblondine).
• The Terrible Catastrophe (Eine schreckliche Katastrophe): 5. März 1924, Ausgabe 1623. Sie bildet die Grundlage für Kapitel 15 mit dem gleichen Titel.
• The Dying Chinaman (Der sterbende Chinese): 12. März 1924, Ausgabe 1624. Sie bildet die Grundlage für Kapitel 16 mit dem gleichen Titel.
• The Crag in the Dolomites (Der Kletterfelsen in den Dolomiten): 19. März 1924, Ausgabe 1625. Sie bildet die Grundlage für Kapitel 17 und 18: Number Four wins the trick / In the Felsenlabyrinth (Nummer Vier gewinnt einen Trick / Im Felsenlabyrinth). Diese Geschichte war auch die letzte Poirot Geschichte die Christie für das Sketch Magazine schrieb.


Trivia:
Nicht wichtig für das Verständnis der Handlung, jedoch interessant für die Chronologie ist das Auftauchen zweier Personen im Roman:
Joseph Aarons, Theateragent. Er taucht nach dem Debüt “The Murder on the Links”/ “Mord auf dem Golfplatz” hier zum zweiten Male auf und tritt auch später in Erscheinung – so in der Kurzgeschichte von 1928 “Double Sin”/”Die Doppelsünde”, veröffentlicht in Poirot's Early Cases 1974/Poirots erste Fälle sowie in “The Mystery of the Blue Train 1928 /“Der blaue Express“ D 1930

Vera Rossakoff: Wie Joseph Aarons taucht auch sie in der Kurzgeschichte von 1928 auf “Double Sin”/”Die Doppelsünde”, veröffentlicht in Poirot's Early Cases 1974/Poirots erste Fälle. Mit ihr wird der Vergleich zu Conan Doyle rund: so ist Watson für Sherlock Holmes, was Hastings für Poirot ist, und ebenso ist Vera Rossakoff für Poirot, was Irene Adler für Holmes ist - wir wissen ja, wohin die bösen Mädchen kommen, während die guten nur den Himmel zur Auswahl haben... Vera wird ein drittes und letztes Mal in Erscheinung treten in The Capture of Cerberus (in the Labours of Hercules) Sie benutzt dort wie in diesem Roman das Pseudonym Inez Véroneau.

Man ist viel unterwegs im Buch (weite Reisen sind nicht ungewöhnlich in AC’s Romanen, aber es gibt eher selten so viele – wohl geschuldet der ursprünglichen Veröffentlichungsform als einzelne Kurzgeschichten, ebenso wie die hohe Personenanzahl):
Von Poirots Appartment in London, Farraway Street, 14, fast nach Southampton und zurück, dann irgendwohin in Devon, nahe Dartmoor. Darauf nach Surrey, ins Dorf Chobham, nach Paris, Passy, ins fiktive britische Hatton Chase, dann Market Hanford, Worcestershire, wieder London, dort in Londons Chinatown. Dazu ein Restaurant in Soho, dann nach Belgien. Zwei Schiffsreisen. Dann von London nach Paris und zuletzt ins italienische Südtirol.

Zeitgeist:
Wieder bekommt man bei Schock einen Brandy, bei schwereren Fällen spritzt der Hausarzt Strychnin. Hält der Zug auf freier Strecke, können Passagiere munter herausklettern und die Reise unterbrechen (zweimal). Selbst ein versoffener Ex-Seemann kann sich einen Diener leisten (Whalley), einem des Mordes verdächtigen Chinesen kann die Polizei heidnische Rachgier unterstellen und überhaupt hat der gute Hastings, der hier als Ich-Erzähler der Geschichte fungiert, so seine Vorbehalte, gegenüber Asiaten, Slawen, Künstlern,…

Man merkt die Brüche zwischen den Einzelteilen der Handlung – das geht, wenn dazwischen die Woche bis zu nächsten Ausgabe von Sketch liegt, im Buch wirkt es als seltsam abrupte Handlungsstränge mit extrem vielen Personen. Dazu die reichlich überdrehte Verschwörungsgeschichte – im Film kaufe ich so etwas tatsächlich immer leichter. Dennoch gefällt mir das Konstrukt besser als die „echten“ Kurzgeschichtensammlungen wie „Poirot investigates“/ „Poirot rechnet ab“.

3 1/2 Sterne - ich mag nicht aufrunden.

Veröffentlicht am 09.06.2019

Anstrengend

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In diesem Roman geht die Autorin mit ihrem Helden Hercule Poirot mal etwas andere, wie ich finde gewöhnungsbedürftige Wege. Es geht hier nicht um die klassische Jagd nach einem Mörder, sondern um den Kampf ...

In diesem Roman geht die Autorin mit ihrem Helden Hercule Poirot mal etwas andere, wie ich finde gewöhnungsbedürftige Wege. Es geht hier nicht um die klassische Jagd nach einem Mörder, sondern um den Kampf gegen ein weltweit operierendes Verbrechersyndikat, das aus dem Untergrund heraus nichts geringeres als die Weltherrschaft anstrebt. Was genau die Intention der Autorin zu diesem Roman war, bleibt mir verborgen, ich kann allerdings nachvollziehen, dass das Buch nicht zu ihren persönlichen Lieblingen gezählt hat.


Hercule Poirot tanzt hier nicht leichtfüßig durch die Geschichte, er kann nur wenig durch seine kleinen, grauen Zellen überzeugen. Er tut sich meist ebenso schwer wie der Leser. Die Geschichte ist verworren und unübersichtlich, die Hintergründe scheinen weit hergeholt und stecken voller Klischees. Das Geschehen zieht sich über einen ungewöhnlich langen Zeitraum. Erklärt wird dies durch die Tatsache, dass der Roman ursprünglich aus mehreren Kurzgeschichten bestand.

Poirot und sein guter Freund Hastings quälen sich durch den Fall. Nach kleinen Erfolgen gibt es immer wieder Rückschläge. Poirot scheint tatsächlich seinen Meister gefunden zu haben, er arbeitet verbissen an der Aufdeckung der Drahtzieher. Ähnlich wie bei Sherlock Holmes und Moriaty wird eine Art Erzfeind kreiert, der Poirot immer einen Schritt voraus ist. Natürlich lässt die Autorin ihren Helden am Ende, wenn auch etwas haarsträubend und auf für Poirot gänzlich untypische Art, triumphieren, aber selbst bei eingefleischten Fans hinterlässt das Buch am Ende allgemeines Stirnrunzeln.

In diesem Fall ziehe ich die Verfilmung eindeutig vor, obwohl auch diese etwas langatmig ist.

Veröffentlicht am 26.05.2019

Nicht das Beste von Agatha Christie

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Ich liebe die Krimis von Agatha Christie. Sehr klug konstruiert, spannende und unerwartete Auflösungen und auch teils sehr witzig. Da sei ihr dieser Versuch, denn mehr als ein Versuch ist es nicht, einen ...

Ich liebe die Krimis von Agatha Christie. Sehr klug konstruiert, spannende und unerwartete Auflösungen und auch teils sehr witzig. Da sei ihr dieser Versuch, denn mehr als ein Versuch ist es nicht, einen Thriller zu schreiben, verziehen. Hercule Poirot ist halt kein James Bond, obwohl die Autorin sich alle Mühe macht, ihren Meisterdetektiv so darzustellen.

Was dabei herauskommt, wenn sie schreiben musste, obwohl sie nicht wollte, liegt hier vor. Daß sie das selber zugegeben hat, ist ihr hoch anzurechnen: In "Die großen Vier" verbindet sie mehrere Kurzgeschichten zu einem unsinnigen, teilweise auch unlogischen Ganzen. Nur zu empfehlen für die, die sonst schon alles von ihr kennen, um die Wissenslücke zu schließen.