Als mir „Amy und die geheime Bibliothek“ das erste Mal begegnete, war es bei mir Coverliebe auf den ersten Blick. In den Titel habe ich mich ebenfalls sofort verliebt und in den Klappentext auch. Bei so viel Liebe stellte sich mir dann auch gar nicht erst die Frage, ob ich das Buch lesen möchte. Ich ließ es nur zu gerne bei mir einziehen.
Nichts liebt die neunjährige Amy so sehr wie Bücher und das Lesen. Als sie eines Tages entdeckt, dass ihr Lieblingsbuch aus der Schulbibliothek verschwunden ist, ist sie geschockt. Und wütend! Angeblich sei das Buch nicht geeignet für Grundschüler. Hallo? Das stimmt nicht, das Buch ist so toll! Jeder sollte es sich aus der Bücherei ausleihen, lesen und lieben dürfen. Amys Lieblingsbuch soll leider nur eines von vielen Büchern soll, welches aus ihrer Schule verbannt werden wird. Immer mehr Bücher wandern auf die Bücherverbannungsliste. Amy beschließt kurzerhand, ihre eigene Bibliothek zu eröffnen: Die G.S.B.: Die Geheime Schließfach-Bibliothek! Hier verleiht Amy all die Bücher, die verboten wurden, was sich in der Schule unter den Schülern sehr schnell herumsprechen wird. Die G.S.B läuft richtig gut, die Frage ist aber nur, für wie lange. Für Amy und ihre Freunde steht fest: Sie wollen sich zur Wehr setzen, sie wollen der Bücherverbannung ein Ende bereiten! Ob ihnen das wohl gelingen wird?
Ach Leute, ich habe gerade ein neues Herzensbuch von mir beendet. Bei „Amy und die geheime Bibliothek“ kann man bei mir wirklich von ganz großer Liebe sprechen. Nach Cover, Titel und Klappentext habe ich mich nun auch noch in die Geschichte verliebt. Ich hoffe nun sehr, dass ich in meiner Rezension deutlich machen kann, wie großartig ich dieses Buch finde.
Alan Gratz ist hier ein ganz besonderes Buch gelungen, ein Buch, welches in meinen Augen für jeden Büchermenschen ein großes Muss ist, egal ob Groß oder Klein. „Amy und die geheime Bibliothek“ mag ein Kinderbuch sein, es ist aber meiner Meinung nach auch für Erwachsene absolut lesenswert.
Ich komme einfach mal zuerst zu dem Punkt, der bei mir dazu geführt hat, dass ich beim Lesen immer wieder eine angenehme Gänsehaut bekommen und ständig in Kindheitserinnerungen geschwelgt habe. Es werden im Verlaufe des Buches eine Menge Kinderbuchtitel genannt und viele davon kenne ich selbst nur zu gut: Harry Potter, Die Gespensterjäger, Narnia, Harriet – Spionage aller Art, Das magische Baumhaus und, und, und...ich weiß ja nicht wie es bei euch ist, aber ich liebe das so sehr, wenn in einem Buch Bücher genannt werden, die ich selbst gut kenne und liebe. In „Amy und die geheime Bibliothek“ folgte wirklich einem mir bekannten Titel dem nächsten, sodass ich beim Lesen ständig denken musste: Hach ja, das Buch ist toll!..Oh, und das auch!...Und hey, das kenne ich ja auch, das fand ich auch so klasse! :D
Natürlich fallen auch Titel, die mir bisher total unbekannt waren. Da ist jetzt meine Neugier geweckt, die Buchtitel muss ich unbedingt noch recherchieren. Tja, ich glaube, „Amy und die geheime Bibliothek“ wird noch dazu führen, dass meine Wunschliste um so einige Bücher erweitert werden wird. Finde ich aber super. Bücher kann man erstens nie genug haben und zweitens ist Lesen einfach etwas Wundervolles. Ich hoffe sehr, dass es vielen hier so ergehen wird wie mir, vor allem Kindern.
Was mich ebenfalls hellauf begeistern konnte, sind die Charaktere. Ganz besonders gerne mochte ich die Protagonistin Amy. Sie ist so ein liebes, neugieriges, mutiges und cleveres junges Mädchen. Bei ihr kann man gar nicht anders, man muss sie sofort ins Herz schließen. Da Amy und ich eine große Gemeinsamkeit haben, nämlich die Bücherliebe, konnte ich mich, obwohl ich einige Jährchen älter bin als sie, wunderbar mit ihr identifizieren und ohne Probleme in sie hineinversetzen.
Bei was ich großes Mitleid mit ihr empfunden habe, außer bei dem Thema Bücherverbannung: Die Familiensituation. Amy hat es wahrlich nicht leicht zu Hause. Gegenüber ihren zwei kleinen Schwestern muss sie ständig zurückstecken und sehr viel Ungerechtigkeit erfahren. Okay, wir erfahren alles aus ihrer Sicht, wodurch wir ihre Situation sehr krass erleben. Amy aber wird wirklich ungerecht behandelt. Ich habe da beim Lesen stellenweise eine richtige Wut auf Amys Eltern empfunden, weil ich das Ganze einfach so ungerecht fand! Und Amys kleine Schwestern sind, sorry, die totalen Nervensägen. Über die beiden habe ich mich ziemlich oft richtig aufgeregt.
Wen ich deutlich lieber mochte, waren Amys beste Freunde Danny und Rebecca. Die beiden waren mir richtig sympathisch. Sie sind nicht ganz so große Bücherwürmer wie Amy, lieben das Lesen aber auch sehr. Zu dritt versuchen die Kinder, dieser unsinnigen Bücherverbannung ein Ende zu bereiten und werden bei diesem Vorhaben sogar noch von so einigen Mitschülern unterstützt werden.
Bücher verbannen, ich glaube, da wird doch so gut wie jedem Buchliebhaber das Herz stehen bleiben, oder? Nicht mehr selbst entscheiden dürfen, welche Bücher man lesen möchte, also, für mich hört sich das nach Horror pur an.
Genauso so denkt und fühlt auch Amy. Sie gründet daher ihre eigene Bibliothek in ihrem Schließfach. Ja, Amy hat wirklich Köpfchen und, wofür man sie nur bewundern kann: Sie lässt sich nicht alles gefallen, nimmt nicht alles als gegeben hin, schon gar nicht so verrückte Regelungen wie das Bücher verbannen. Nein, Amy zeigt Widerstand, sie ist bereit, für ihre geliebten Bücher zu kämpfen und nimmt bei diesem Vorhaben auch Ärger in Kauf.
Ich habe Amy und ihre Freunde nur zu gerne bei ihrem Kampf um die Schulbibliotheksbücher begleitet. Ich habe mitgefiebert, mitgebibbert, ich habe Zorn, Trauer und Freude empfunden. Mein Lesespaß war hier einfach nur perfekt, ich liebe dieses Buch!
Was die ganze Thematik, mit der sich die Geschichte beschäftigt, nur noch schlimmer macht (Bücher verbannen ist einfach nur schrecklich!): Der Autor hat sich das nicht ausgedacht. Leider nicht. In den USA kommt es in vielen Schulbibliotheken verstärkt zu Bücherverboten. Stellt euch vor, in einigen Schulen ist sogar Harry Potter verboten! Alan Gratz möchte mit seinem Buch aufzeigen, wie irrsinnig und falsch diese Bücherverbannungen sind. Jeder sollte das Recht haben, frei entscheiden zu können, welche Bücher er oder sie lesen möchte! Hoffentlich wird Amys Geschichte dazu beitragen, dass solche furchtbaren Aktionen ein Ende finden werden.
Ich kann euch das Buch so sehr ans Herz legen! Es ist spannend - Langeweile kommt hier definitiv an keiner Stelle auf – es ist einfühlsam, warmherzig, stellenweise auch sehr witzig, es regt zum Nachdenken an und es schenkt einem einfach die allerschönsten Lesestunden. Ich bin hier nur so durch die Seiten geflogen, sage ich euch. Die Story ist so mitreißend, der Schreibstil so toll und locker-leicht und die Kapitel sind angenehm kurz. Ich habe keinerlei negativen Kritikpunkte an das Buch. Bei „Amy und die geheime Bibliothek“ kann man bei mir wirklich von einem absoluten Herzensbuch sprechen.
Fazit: „Amy und die geheime Bibliothek“ ist eine einzige Liebeserklärung an die Bücher und das Lesen! Hier wird garantiert jedem Buchliebhaber beim Durchschmökern das Herz aufgehen. Ein aufgeregtes Bauchkribbeln, angenehme Rückenschauer, breite Schmunzler, eine vor Wut gefurchte Stirn, ein vor Empörung offenstehender Mund – all das werdet ihr hier beim Lesen durchleben, garantiert! Alan Gratz ist mit „Amy und die geheime Bibliothek“ ein ganz besonderes Buch gelungen, das die Geschichte über ein außergewöhnliches Mädchen erzählt, welches bereit ist für ihre geliebten Bücher zu kämpfen und bei ihrem großen Vorhaben über sich selbst hinauswachsen wird. Ich kann das Buch jedem sehr ans Herz legen, ich liebe es und vergebe nur zu gerne volle 5 von 5 Sternen!