Ermittler Emmerich läuft zur Hochform auf
Der angeschlagene Ermittler Emmerich muss eine mysteriöse Mordserie in Wien anfangs der 1920er Jahre aufklären. Wien ist heruntergekommen, die Nahrungsmittel sind knapp und der Bevölkerung geht es schlecht. ...
Der angeschlagene Ermittler Emmerich muss eine mysteriöse Mordserie in Wien anfangs der 1920er Jahre aufklären. Wien ist heruntergekommen, die Nahrungsmittel sind knapp und der Bevölkerung geht es schlecht. Europa ist immer noch durch die Folgen des ersten Weltkriegs destabilisiert, gesellschaftlich und politisch. Die Monarchien in Deutschland und Österreich sind zusammengebrochen. Emmerich selbst leidet unter einer Kriegsverletzung am Knie und wohnt in einem Männerheim als Übergangslösung. Zusammen mit dem erst zwanzig Jahren alten Winter ermittelt er in Wiens Unter- und Halbwelt. Winter selbst ist ein Adeliger, dem der Titel weggenommen wurde, sehr gebildet, aber völlig behütet aufgewachsen. Emmerich mag den Jungen, und zusammen sind sie zwar ein unschlagbares, wenn auch etwas seltsames Team.
Mir hat die Stimmung in Wien, wie sie in diesem Krimi geschildert wird, sehr gut gefallen. Man bekommt so Einblicke in einen Teil der Geschichte von Wien, die so - aus gut nachvollziehbaren Gründen- in Museen und den Geschichtsbüchern nur kurz gestreift werden. Und da ich ein Wien-Fan bin, ließ ich mich gerne in diese Geschichte entführen. Der Plot ist gut aufgebaut und der Krimi solide geschustert. Da gibt es nichts auszusetzen.
Fazit: Klare Leseempfehlung für Wien-Fans, die keine Angst vor den Abgründen der Geschichte haben.