Genial! Spannend, durchdacht und zu empfehlen.
Mein Eindruck:
Ich muss gestehen, ich weiß gar nicht mehr wo ich das Buch als erstes entdeckt habe, aber als es bei mir ankam, konnte ich es kaum erwarten, damit zu starten.
Alicia ist Malerin, hat eine ...
Mein Eindruck:
Ich muss gestehen, ich weiß gar nicht mehr wo ich das Buch als erstes entdeckt habe, aber als es bei mir ankam, konnte ich es kaum erwarten, damit zu starten.
Alicia ist Malerin, hat eine nicht so ganz unbeschwerte Kindheit hinter sich, ist verheiratet und eher unscheinbar. Bis man sie mit einem Gewehr in der Hand in ihrem Haus vorfindet. Vor ihrem toten Mann, den sie anscheinend erschossen hat. Aber hat sie das?
Was kann ich über das Buch sagen? Hm… Für jene, die nicht gerne längere Texte lesen, kann ich kurz und knapp sagen: Lest es! Es ist einfach genial!
Warum? Dann lest jetzt weiter!
Der Einstieg in das Buch fiel mir durch den leichten und flüssigen Schreibstil ziemlich leicht. Durch die Seiten bin ich quasi geflogen und da der Autor eine richtig gute bildliche Darstellung drauf hat, konnte ich mir jedes noch so winzige Detail sehr gut vorstellen. Egal ob es die Szene mit Theo auf dem Dach, der Mord oder die Geschehnisse in der Klinik waren. Ich war sozusagen immer live dabei. Ich sag nur eins: Kopfkino!
Wer erwartet, dass das Buch aus Alicias Sicht geschrieben ist, den muss ich leider enttäuschen. Denn das Buch ist aus der Sicht des Therapeuten Theo Faber geschrieben. Ein sehr guter Schachzug des Autors, wie ich finde. Außerdem ist es in 5 Teile aufgeteilt und zwischendurch liest man immer mal wieder die Tagebucheinträge von Alicia. Diese sind in einer kursiven Schrift gedruckt und sind damit leicht erkennbar. Die Tagebucheinträge lassen erkennen, wie es Alicia geht und man bekommt einen Einblick in ihre Psyche und in ihr Leben.
Alex Michaelides sorgt während des Lesens für Spannung und lässt den Leser die ganze Zeit rätseln, wer denn nun wirklich der Mörder ist und wer damit evtl. zu tun hatte. Wenn es überhaupt einen Mittäter gibt… Kaum hatte ich meine Theorie, kam der Autor wieder mit einer Wendung und ich durfte von neuem anfangen. Das hat mir sehr gut gefallen, denn nichts begeistert mich mehr, als mit unvorhergesehenen Wendungen überrascht zu werden.
Nun ein minimaler Kritikpunkt: So gut das Buch auch war, muss ich zugeben, dass für mich erst beim zweiten Drittel der wirkliche Psychothriller ersichtlich wurde. Das heißt aber nicht, dass das Buch vorher nicht spannend war. Wie gesagt, die Spannung hielt sich, für mich, von Anfang an und endete mit der letzten Seite des Buches. Nur dieser kleine zusätzlicher Kick, den ich so in Psychothrillern liebe, hat mir am Anfang doch etwas gefehlt.
Und… Oh mein Gott, was für ein Ende! Mit so einem überraschenden Ende hätte ich nicht im Leben gerechnet. Nachdem ich das Buch beendet und zugeklappt habe, dachte ich nur eins: Was für eine krasse Story!!! Ich will mehr!! Daher hoffe ich, dass der Autor weiter schreibt und ich demnächst mehr von ihm lesen kann.
Wenn mir ein Buch so sehr gefallen hat, ist es auch eindeutig, dass mir die Ausarbeitung der Charaktere auch zugesagt hat. Ja, hat sie. Sie sind durchdacht, authentisch und überzeugend.
Man könnte meinen, Alicia wäre schwach, aber ich empfand Alicia trotz allem als starken Charakter, der mir allerdings auch ein wenig Angst einflößte. War sie wirklich so unberechenbar? Psychotisch? Oder steckt da mehr dahinter?
Fazit:
Ein wirklich gut gelungenes Debüt, das mit Spannung, überraschenden Wendungen und einem genialen Ende trumpfen kann. Mir hat zwar ein wenig der Kick gefehlt, aber das macht die gute Story mit dem Ende wieder gut und fällt hier bei mir nicht ins Gewicht. Daher absolut empfehlenswert.