Überzeugt mit überraschenden Zutaten
Genauso wie Luc sich freut - das Kribbeln spürt - wenn er einen neuen Fall bekommt, so geht es auch mir, wenn ich einen neuen "Luc Verlain"-Krimi in der Hand halte.
Dieses Mal, passend zum fast zeitgleich ...
Genauso wie Luc sich freut - das Kribbeln spürt - wenn er einen neuen Fall bekommt, so geht es auch mir, wenn ich einen neuen "Luc Verlain"-Krimi in der Hand halte.
Dieses Mal, passend zum fast zeitgleich erschienenen (viel mehr als ein) Kochbuch "Chez Luc", dreht sich alles ums Thema Kulinarik. Ein Restaurantkritiker wird in einem Drei-Sterne-Restaurant vergiftet. Sofort wird vermutet, dass die eben genossene Foi Gras Schuld ist - der Entenzüchter, ein Sohn des Sternekochs, wird nämlich bedroht.
Luc beendet seinen Vaterschafturlaub vorzeitig, mit diesem Kribbeln eines neuen Falles in den Fingern und auch Anouk lässt sich den Fall nicht entgehen. Zum ersten Mal ermitteln sie als ganze Familie gemeinsam.
Schnell steht fest, dass die Vergiftungs-Sache viel komplizierter ist als gedacht, weil sich der zweite Sohn des Sternekoch verdächtig macht. Aber auch die angestellten Köche, allen voran der Sous-Chef oder die neueste Köchin im Team, könnten ihre Finger irgendwie mit im Spiel haben.
Alexander Oetker lässt die Polizeibrigade genau ermitteln und lässt sie mal hier, mal da vorwärts kommen oder stecken bleiben. Sorgt mit Aubry, den er wieder mitmischen lässt, für genügend Pfeffer. Hugo wäre dieses Mal der Zucker und die kleine Aurélie das Sahnehäubchen.
Wie es ein Chefredakteur Luc und Anouk vermittelt, sollte jedes Gericht für eine versteckte Geschmacks-Überraschung sorgen, mit der man nicht rechnet - übertragen auf Kriminalromane sollte ein guter Krimiautor dasselbe mit seinen Fällen machen. Somit könnte sich Oetker in die Riege der Drei-Sterne-Köche einordnen, denn genau das macht auch Oetker mit seinen Fällen: immer noch eine Überraschung einbauen, die man nicht vorhergesehen hatte. Der Fall ist spannend und interessant und mit dieser Spezialzutat gefüllt, deshalb gibt es von mir fünf Sterne für "Sternenmeer".
Und weil bald Weihnachten ist (an anderen Zeitpunkten im Jahr gibt es ja noch Geburtstage, Beförderungen, Genesungen, Pensionierungen und vieles mehr zu feiern): Am besten man verschenkt das Kochbuch "Chez Luc" nicht alleine, sondern in Kombination mit "Sternenmeer" - oder umgekehrt. Beim sechsten Fall bekommt man auf jeden Fall Hunger und beim Kochbuch Lust auf Luc's Fälle.
Fazit: Um im Küchenjargon zu bleiben: "Sternenmeer" überzeugt mit bestens dosierte Gewürzen und überraschenden Zutaten. Im Gegensatz zur Sterneküche aber erschwinglich für jede/n!
5 Punkte.