Cover-Bild Liebestöter
Band 2 der Reihe "Die Rosenheim-Krimis"
(18)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
10,00
inkl. MwSt
  • Verlag: btb
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Weibliche Ermittler
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 512
  • Ersterscheinung: 14.09.2020
  • ISBN: 9783442717125
Alma Bayer

Liebestöter

Ein Rosenheim-Krimi
Sie ist eine Frau und sie ist erfolgreich. Zuviel für Rosenheims Männerwelt?

Vitus Pangratz, Kommissar AD, und seine Tochter Johanna "Jo" Coleman ermitteln in ihrem zweiten Fall: In der beschaulichen Rosenheimer Altstadt wird eine Coaching-Agentur für selbstbewusste und erfolgreiche Frauen eröffnet. Das gefällt nicht jedem. Als jedoch ein Mordanschlag auf die "Weiberheldin"-Inhaberin Marina Pfister verübt wird, stellt sich heraus, dass diese unter der Ladentheke auch noch ganz andere aufmunternde Dinge an die Frau brachte. Ein Grund, sie mundtot zu machen?

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.10.2020

Weiberheldinnen

0

Die Filmemacherin Jo Coleman steht vor der Wiederheirat mit ihrem Jack. Doch zunächst muss sie zurück nach Rosenheim, um ihrer besten Freundin Marina beizustehen. Auf Marina wurde ein Mordanschlag verübt. ...

Die Filmemacherin Jo Coleman steht vor der Wiederheirat mit ihrem Jack. Doch zunächst muss sie zurück nach Rosenheim, um ihrer besten Freundin Marina beizustehen. Auf Marina wurde ein Mordanschlag verübt. Mit ihrer Agentur will Marina den Frauen, den Weiberheldinnen, eine Anlaufstelle bieten. Denn wie eigentlich überall werden auch in Rosenheim noch viele Frauen in eine traditionelle Rolle gedrängt. Nicht wenige fühlen sich als Heimchen am Herd eher unwohl. Sie suchen Hilfe bei Marina, um aus ihrem Alltag auszubrechen. Allem Anschein nach hat dies jemandem nicht gefallen. Und nun liegt Marina im Koma und es steht nicht gut um sie.

Es ist die Zeit der Bierfeste in Rosenheim. Die Bewegung der Weiß-Blauen macht viel Wirbel und Bayern geht vor. Jo Coleman und ihr Vater Vitus Pangratz versuchen, die Hintergründe um den Anschlag aufzuklären. Vitus als Privatdetektiv und Kommissar a. D. ist natürlich prädestiniert die Ermittlungen in Angriff zu nehmen. Und am liebsten wäre es ihm, seine Tochter würde ganz in Rosenheim bleiben. Eine Entscheidung, die Jo noch nicht treffen möchte. Viel wichtiger ist ihre Freundin. Wer kann Marina nach dem Leben getrachtet haben. Verdächtige gibt es reichlich, denn mit ihrer Agentur ist Marina doch einigen Großkopferten auf die Füße getreten.

Mit ihrem zweiten Auftritt lassen sich sich Jo und ihr Vater manchmal etwas sehr von ihren Liebeleien ablenken. Da eigenartigerweise auch die Polizei nicht viel ermittelt, dümpeln die Nachforschungen eine Weile eher vor sich hin, wofür es am Schluss so rasant geht, dass man genau lesen muss, um alles mitzukriegen. Natürlich haben es Vitus und Jo nicht immer leicht gehabt, aber die Weiberheldinnen bilden doch ein gutes Beispiel in Sachen, packen wir es an. Während der Lektüre fragt man sich, welche altertümlichen Sitten im schönen Rosenheim, das man leider noch nicht besucht hat, herrschen. Doch es ist wohl nicht nur dort so, dass die Gleichberechtigung nicht den gebührenden Rang erhält. Da würde man sich überall bunte Abteilungen von Heldinnen und Helden wünschen. Für Jo und Vitus bleiben noch genug Entscheidungen zu treffen, nach denen sie optimistischer in die Zukunft blicken können.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.05.2021

Für Bayern-Fans

0

Kurz zur Handlung:
Marina Pfister, Eigentümerin einer Coaching-Agentur, wird in ihren Geschäftsräumen in der Rosenheimer Altstadt mehr tot als lebendig aufgefunden. Rasch wird klar, das es nicht an Motiven ...

Kurz zur Handlung:
Marina Pfister, Eigentümerin einer Coaching-Agentur, wird in ihren Geschäftsräumen in der Rosenheimer Altstadt mehr tot als lebendig aufgefunden. Rasch wird klar, das es nicht an Motiven und Verdächtigen mangelt, was die Ermittlungsarbeit für Kommissar Hopfinger nicht leichter macht.

Zu den Figuren:
Vitus Pangratz ist ein pensionierter Kommissar und singt gerne mal einen Elvis Song. Vor dem Tod seiner geliebten Frau hat er sogar Lieder selbst komponiert. Vitus ist ein vielschichtiger Charakter: Ruppig, direkt und wenn es darauf ankommt, erstaunlich feinfühlig. Bei ihm sitzt das Herz am rechten Fleck.

Seine Tochter Johanna Coleman (überwiegend Jo genannt) ist 39 Jahre alt und aus den USA zurück. Sie plant eine erneute Heirat ihres Ex-Mannes, der in Amerika lebt. Jo ist ein offener Charakter und für ihre Freunde da, was ich sehr an ihr schätze. Zusammen mit ihrem Vater begibt sie sich auf Detektivarbeit, was nicht risikolos bleibt.

Die Umsetzung:
Bayer schreibt flüssig, bildhaft und mit jeder Menge Humor. Der Spannungsbogen ist unterschwellig vorhanden, steigt aber erst gegen Ende ordentlich in die Höhe. Das Buch steckt voller Lokalkolorit, was mir prima gefällt. Die Geschichte wird aus verschiedenen Sichten in der 3. Person geschildert und teilt sich dabei in sehr kurze Kapitel auf. Dabei tauche ich auch in die Sichtweise des Täters ein, was ich total spannend finde. Leider gibt es einige Längen im Buch. Da hätte eine Straffung gutgetan.

Die Dialoge enthalten ordentlich bayerische Mundart mit passender Übersetzung, die ich nicht brauche, mich aber auch nicht stört. Tonaufnahmen von Marina Pfister, die sich der Täter immer wieder anhört, zeichnen kein schmeichelhaftes Bild von ihr und legen eine große Motivauswahl nahe.

Mein Fazit:
„Liebestöter“ ist ein Rosenheim-Krimi mit ordentlich bayerischem Charme und Humor. Ihm liegen eine angenehme Erzählstimme und unterhaltsame Charaktere zugrunde. Mir fehlt jedoch das Tempo in der Geschichte und ich hätte mir im Verlauf der Handlung mehr Spannungsspitzen gewünscht. Zusätzlich erschweren einige Längen das Lesen. Trotzdem ist der Krimi für alle Bayern-Fans empfehlenswert, denn im Buch schlägt das bayerische Herz in jeder Seite.

Von mir erhält „Liebestöter“ 3 bajuwarische Sterne von 5 und eine Leseempfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.01.2021

Für mich zu langsam, zu wenig Spannung

0

Rosenheim ist scheinbar ein guter Ort für Morde und Krimigeschichten. Auch Alma Bayer zieht es nach Rosenheim, besser gesagt, der Mörder sucht sich sein Opfer in Rosenheim. Im tiefsten Bayern gehen die ...

Rosenheim ist scheinbar ein guter Ort für Morde und Krimigeschichten. Auch Alma Bayer zieht es nach Rosenheim, besser gesagt, der Mörder sucht sich sein Opfer in Rosenheim. Im tiefsten Bayern gehen die Uhren anders. Zumindest wirkt es in diesem Regionalkrimi so. Die Gleichberechtigung ist noch weit weg, da hat noch alles seine "Ordnung". Aber es brodelt und Marina Pfister heizt die Stimmung mit ihrer Agentur Weiberheldin noch etwas an. Sie verdient gut daran, die Frauen mit abgedroschenen Kalendermotivationssprüchen auf Stimmung zu bringen. Den (Ehe-)Männer gefällt es weniger. Und dann passiert es...

Vitus und Johanna ermitteln. Langsam und ohne Hektik, aber immer noch aktiver als die örtliche Polizei dies tut. Und genau hier liegt das Problem. Es geht nur sehr langsam voran, obwohl doch alle wissen, wer es war. Ich korrigiere, der Leser weiß, wer es war, die Detektive und die Polizei nicht. Und so muss man mit den gemütlichen Personen durch das Buch schleichen und mal hier und da recherchieren und um die Ecke schauen.

Für mich, die gern dunkle, düstere und undurchsichtige Krimis möglichst mit einem politischen Hintergrund liest, war das Ermitteln bei Tageslicht ohne Spannung etwas gewöhnungsbedürftig. Auch die Behäbigkeit und doch recht einfach gestrickten Charaktere waren nicht zwingend meins. Es ist halt eher eine Geschichte mit bayrischen Flair und Mord, aber ein richtiger Krimi war es nicht. Dafür hätte mehr passieren müssen, mehr Spannung, mehr Verwicklungen und wesentlich mehr Tempo. Ich glaube, die Geschichte hätte gut gekürzt werden können. So hatte die Geschichte schon ein paar Längen, die die Leselust etwas gebremst haben.

Vielleicht beim nächsten Fall: In der Kürze liegt die Würze?