Nicht so gut wie Band 1
Nach dem atemberaubenden ersten Band konnte ich es kaum erwarten, zu wissen, wie es mit Amani und den anderen Rebellen weiter geht. Was mit Tamid, ihren Kindheitsfreund ist; wie der Alltag der Rebellen ...
Nach dem atemberaubenden ersten Band konnte ich es kaum erwarten, zu wissen, wie es mit Amani und den anderen Rebellen weiter geht. Was mit Tamid, ihren Kindheitsfreund ist; wie der Alltag der Rebellen aussieht; ob sie sich in der Zeit verändert hat, in der wir seit dem ersten Band nichts mehr von ihr gehört haben. Doch es soll alles anders kommen, denn sie wird verraten und an den Sultan verkauft, der um ihre Demdji-Kräfte weiß und sie sich zu Nutze machen möchte. Amani versucht das Beste daraus zu machen und ihn - gewieft wie der Blauäugige Bandit nun mal ist - zu unterwandern. Dabei taucht sie jedoch in Intrigen und Politik des Sultan hinein.
Zuvor hatte ich den ersten Band noch einmal gelesen, um wieder leichter in die Geschichte reinzukommen. Dennoch fiel es mir überraschend schwer, wieder einzutauchen. Generell waren die ersten 100-200 Seiten eher mühselig für mich und ich habe mich sehr schwer getan. Es gab viele neue Namen im Laufe der Geschichte, die die bereits zahlreichen Figuren erweiterten. Viele waren sich ähnlich und so fiel es mir sehr schwer, mir die einzelnen Charaktere einzuprägen, zuzuordnen und generell ein Bild von ihnen zu bekommen. Die bereits bekannten Figuren, die eine wichtige Rolle im ersten Band gespielt haben jedoch, konnte ich super zuordnen und wieder willkommen heißen.
Im Mittelteil gab es viele gute Stellen, die mir wieder Lesefreude gebracht haben. Ich war wieder abgetaucht und kam mit den Geschehen leicht mit. Schnell waren die anfänglichen Schwierigkeiten vergessen und es war sogar überraschend gut. Dennoch gab es weniger Ortswechsel, was mir am ersten Band so gut gefallen hatte und für Action gesorgt hat. Hierbei handelt das Buch hauptsächlich in dem Harem des Sultans, wo Kongruenz und Intrigen groß geschrieben werden. Gleichzeitig erfährt man dadurch mehr über Jin, Ahmeds und anderen Prinzens Vergangenheit. Das Harem ist grausam und jede Frau muss sich darüber Gedanken machen, ob sie noch die nächsten Tage da ist oder den Missfallen des Herrschers erregt hat und sich bald auf dem Grund des Meeres wiederfinden muss. Die damit verbundene Politik, die im Palast herrscht, war für mich weniger interessant als die Umstände, unter denen Jins und Ahmed Mütter und andere Frauen dort leben mussten.
Nach dem hoffnungsvollen Hoch des Buches folgte auch zum Ende wieder ein Tief, da die Handlungen mich nicht wirklich fesseln konnten. Das Ende an sich jedoch ließ mich neugierig und sprachlos zurück, da die Vorlage für das hoffentlich packende Finale gelegt ist, welches bald erscheinen mag.
Dieses Buch hatte für mich zwei Extreme - Zum einen waren manche Passagen unfassbar spannend und ich habe sie wirklich gerne verschlungen; andererseits gab es auch viele Stellen, die mich nicht wirklich packen konnten und mich auch manchmal sogar verwirrt haben wegen den vielen Figuren mit ähnlichen, fremden Namen. Dennoch bin ich optimistisch und vermute, dass all dies für Vorbereitung auf das große Finale gut ist, welches mich hoffentlich mehr überzeugen kann. Ich habe den ersten Band geliebt und viele Charaktere des ersten Bandes sind mir ans Herz gewachsen, daher tut es mir schon fast seelisch weh, nur drei Sterne vergeben zu können - Aber ich möchte ja meinen Bloggercodex wahren und ehrlich sein.