Eine Geschichte über Freundschaft, Familie, Tod, Identitätssuche etc.
„Und dazwischen irgendwo wir“ von Amani Padda erzählt die Geschichte von Vincent und Macey, die einst beste Freunde waren, sich aber fünf Jahre lang aus dem Weg gegangen sind. Als Vincents Mutter spurlos ...
„Und dazwischen irgendwo wir“ von Amani Padda erzählt die Geschichte von Vincent und Macey, die einst beste Freunde waren, sich aber fünf Jahre lang aus dem Weg gegangen sind. Als Vincents Mutter spurlos verschwindet und er rätselhafte E-Mails von einem anonymen Autor erhält, beginnen die beiden, nicht nur nach der Wahrheit, sondern auch nach ihrer verlorenen Freundschaft zu suchen.
Der Schreibstil der Autorin hat mir sehr gut gefallen – er ist leicht und flüssig, was das Lesen angenehm macht. Besonders die wechselnden Erzählerperspektiven von Vincent und Macey fand ich gelungen, da sie einen tiefen Einblick in die Gedanken und Gefühle beider Protagonisten ermöglichen. Anfangs hatte ich jedoch Schwierigkeiten, die vielen Charaktere auseinanderzuhalten, was durch die hilfreiche Darstellung der Figuren auf der Innenseite des Buchcovers deutlich erleichtert wurde.
Macey und Vincent sind interessante Charaktere mit konträren Lebensansichten, was ihre Dynamik spannend macht. Während Macey durch ihre Familie tief verwurzelt ist und sich durch hartes Lernen eine bessere Zukunft erarbeiten will, fühlt sich Vincent oft verloren und weiß nicht, wohin sein Leben ihn führen soll. Diese Gegensätze sorgen für Konflikte, aber auch für Momente, in denen sie sich ergänzen.
Die Nebencharaktere sind ebenfalls gut gelungen – sie sind alle sehr unterschiedlich, was die Geschichte abwechslungsreich macht. Themen wie Familie, Freundschaft, Tod und unterschiedliche Sexualitäten werden sensibel behandelt, was dem Buch Tiefe verleiht. Dabei werden einige bekannte Jugendbuch-Tropes aufgegriffen, wie etwa die Suche nach Identität und der Umgang mit Verlust, was dem Buch eine gewisse Vertrautheit gibt.
Leider gab es auch einige Stellen, die ich als zu langatmig empfand. Manche Passagen hätten meiner Meinung nach gekürzt werden können, um die Spannung aufrechtzuerhalten. Insgesamt bietet „Und dazwischen irgendwo“ jedoch eine schöne Geschichte über Familie, Freundschaft und das Erwachsenwerden, die vor allem jüngere Leser ansprechen dürfte. Trotz der Schwächen hat mich das Buch unterhalten, auch wenn es mich nicht vollends überzeugen konnte.