„Von der Nacht verzaubert“ ist der Auftakt der Revenant-Trilogie. Da ich mir vor dem lesen weder den Klappentext noch die Inhaltsbeschreibung durchgelesen habe, ging ich völlig ohne Plan und ohne Erwartungen an das Buch.
Dementsprechend hat es auch etwas gedauert, bis ich Bescheid wusste, worum es denn jetzt überhaupt geht. Doch dann war ich sofort gefesselt, die Thematik rund um die Revenants hat mich sehr fasziniert und ist mir auch in dieser Form in noch keinem anderen Buch begegnet.
Es wurde also sehr spannend. Man war sich nie wirklich sicher, wer jetzt gut oder böse ist – wer Geheimnisse hat und ein paar ordentliche Action Szenen waren auch dabei!
Erzählt wird die Geschichte aus der Perspektive von Kate. Kate die gerade ihre Eltern verloren hat und dann mit ihrer Schwester zu ihren Großeltern nach Paris zieht. Sie war mir von Anfang an sehr sympathisch und ich konnte mich gut mir ihr identifizieren. Das ging aber leider ab dem Moment verloren, als sie Vincent trifft – danach waren ihre Handlungen für mich kaum noch nachvollziehbar.
Ihre Schwester ist da das genaue Gegenteil, der Partyfreak mit null Hirn. Sorry, aber was die da alles abgezogen hat, ist ja nicht mehr normal. Aber zum Ende hin fand ich sie dann doch ganz ok. Man darf die Hoffnung ja nie aufgeben.
Mit Vincent konnte ich mich bis zum Schluss eher mäßig anfreunden. Seine Abhängigkeit Kate gegenüber und auch seine „romantische“ Ader haben mich eher gegruselt als zum schwärmen gebracht. Edward Cullen 2.0 sozusagen…
Und damit kommen wir auch schon zum größten Negativpunkt der Geschichte: KITSCH! KITSCH! KITSCH!
Zwischendurch musste ich wirklich kämpfen. Ich habe nichts gegen Romantik, absolut nicht. Ich finde das oftmals sogar richtig schön. Aber mit Romantik hatte das hier leider nicht mehr viel zu tun, da wurde das volle Programm abgezogen, das es nur so vor Kitsch triefte.
Ich wünschte, die Autorin hätte nicht so dick aufgetragen und ein bisschen den Ball flach gehalten, denn so war es für mich leider überhaupt nicht schön und damit meine ich vor allem das Ende, welches mich etwas verstört zurückließ.
Da der Rest aber super spannend war und somit eine gute Mischung entstanden ist, kann ich nochmal darüber hinwegsehen und freue mich auf Band 2 und 3, da ich super gerne wissen möchte wie es weitergeht. Aber erst einmal brauche ich eine Pause von Vincent. :D
Fazit:
Ein solider Trilogie-Auftakt der, meiner Meinung nach, noch nicht sein ganzes Potential ausgeschöpft hat. Die Thematik hat mir richtig gut gefallen, das Setting ist der Hammer, der Kitsch eher weniger. Trotzdem war es eine spannende Geschichte und ich hoffe das Band 2 noch besser wird. Wer aber absolut nichts mit übermäßiger Romantik anfangen kann, sollte sich wohl doch besser einem anderen Buch widmen. ;) ► 3.5 Sterne.