Mein erstes Buch von Annabelle Stehl.
Ich bin, nachdem ich der Autorin auch auf Instagram etc. folge mit einigermaßen hohen Erwartungen an das Buch herangegangen. In der ersten Hälfte des Buches wurden diese auch vollkommen erfüllt.
Es geht ...
Ich bin, nachdem ich der Autorin auch auf Instagram etc. folge mit einigermaßen hohen Erwartungen an das Buch herangegangen. In der ersten Hälfte des Buches wurden diese auch vollkommen erfüllt.
Es geht um eine junge Frau namens Lia, die kurzentschlossen ihre Taschen packt und nach Berlin aufbricht, um ihrer aktuellen Lebenssituation, mit der sie sehr stark hadert, den Rücken zu kehren. Dort angekommen lernt sie eine Freundesgruppe kennen, mit der sie sich sehr gut versteht. Unter ihnen ist auch Noah, dem sie im Verlauf des Buches immer näher kommt, der aber aktuell selbst mit seinem Leben und insbesondere seiner Familie zu kämpfen hat.
Soweit so gut! Der Einstieg in die Geschichte hat mich total abgeholt und ich war super neugierig, was es mit Lias Vergangenheit an der Uni auf sich hat und warum sie so Hals über Kopf ihre Heimat verlassen hat. Es gab immer wieder kleine Hinweise und man konnte sich gut auf die Geschichte einlassen. Auch Noah war für mich ein spannender Charakter. Warum setzt er sich so für seinen Bruder ein und schafft er es Lia ihr Geheimnis zu entlocken? Auch die Annäherung der Beiden war für mich total schön beschrieben und ich konnte die Emotionen total mitfühlen.
Die zweite Hälfte des Buches war für mich dann allerdings eher eine Enttäuschung.
Wirkten in der ersten Hälfte des Buches die Handlungen der Hauptcharaktere noch nachvollziehbar und logisch so änderte sich dies in der zweiten Hälfte schnell. Ständig entstanden unnötige Dramen, weil einer der beiden völlig unverhältnismäßig reagierte und es kam zu einem hin und her zwischen den Beiden. Auch die Auflösungen der Geheimnisse von Lia und Noahs Schwester wirkten sehr konstruiert und in Teilen unrealistisch. Versteht mich nicht falsch, ich will die Themen, die dort angeschnitten werden nicht kleinreden und ich finde es unfassbar wichtig, dass solche Themen in Büchern behandelt werden, aber hier passt es einfach nicht alles schlüssig zusammen. Am meisten gestört haben mich dabei zwei Dinge. Zum einen die Sexszene, die zu einem völlig unmöglichen Zeitpunkt stattfand und in meinen Augen dort absolut unnötig und zu einem späteren Zeitpunkt viel sinnvoller gewesen wäre. Zum anderen die Eltern von Noah, die, auch wenn sich am Ende alles in Wohlgefallen auflöst, den Familienbetrieb in jeglicher Art und Weise über ihre Kinder stellen. Und mit einem kurzen Entschuldigung, wie sie hier am Ende des Buches angeführt wird, ist es da meiner Meinung nach bei weitem nicht getan. Darüber habe ich mich so geärgert, dass die erste wirklich gute Hälfte des Buches für mich persönlich in den Hintergrund getreten ist.
Dennoch werde ich die Reihe weiterlesen, da ich große Hoffnungen darauf setze, dass es daran lag, dass es sich um das erste Werk der Autorin handelte!