Klappentext:
"Annas Leben ist geprägt durch Magersucht, Missbrauch und Gewalt. Ganz allein kämpft sie gegen ihre Dämonen und lässt niemanden an sich heran – bis sie auf Karim trifft.
Ihm gelingt das, was sonst kein anderer schafft: Er erhält einen Blick hinter Annas Maske und verliebt sich in sie.
Durch diese Begegnung verändert sich ihr Leben schlagartig und es beginnt ein Kampf um Liebe, Vertrauen und Gerechtigkeit."
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Dies ist mein erstes Buch der Autorin Anastasia Donavan, welches mir freundlicherweise zu Rezensionszwecken zur Verfügung gestellt wurde. :)
Auch nach langem Überlegen fällt es mir schwer dieses Werk in die passenden Worte zu fassen, da es mich einerseits nicht komplett überzeugen konnte, andererseits aber dennoch sehr zum Nachdenken angeregt hat.
Anfangs fühlte ich mich sehr in diese Kulisse hineingeschmissen. Diese war geprägt von Gewalt und Missbrauch, aber auch die Thematisierung von Rassismus, Drogen & Magersucht haben mich anfangs recht geschockt zurückgelassen.
Es las sich in meinen Augen, als wenn die Autorin alles Negative in diese Geschichte packen wollte, passend dazu als Brennpunkt die Brennpunktviertel der Großstadt Köln gewählt und gespickt mit dubiosen Aufträgen die für den "Big Boss" mafiagleich von den "Blacks" erledigt werden sollten.
Ich fand es befremdlich in diese Welt einzutauchen zwischen den Revierkämpfen von HK (Hitlers Kinder) und den Blacks (einer arabisch-südländisch angehauchten Gang).
Das ganze Buch ist geprägt von dieser düsteren, gewaltbereiten Stimmung.
Doch mit Anna taucht eine Protagonistin auf, die in meinen Augen einen Gegenpol darstellt, trotz ihrer eigenen Dämonen, die sie täglich verfolgen.
Zu Hause konfrontiert mit einem übergriffigem Stiefvater und einer Mutter, die mehr ihrem neunen Partner glaubt als ihrer eigenen Tochter.
Der einzige Weg aus dieser Hilflosigkeit & Ohnmacht sieht Anna dabei in ihrer Verbündeten, der Magersucht, mit der sie augenscheinlich die Kontrolle über ihren Körper behält, aber langsam schwindet.
Aus Angst und Scham ist der Weg zur Polizei keine Option.
Äusserlich stark & taff begegnet sie Karim, den Anführer der "Blacks", der sich unerwartet in sie verliebt und hinter ihre Maske blickt, die sie so krampfhaft versucht aufrecht zu halten.
Doch die Probleme der Jugendlichen aus dem Viertel Kölns sind komplex und nicht so einfach und ohne Folgen aus der Welt zu schaffen...
Der erste Gedanke, der mir nach ca. einem Viertel der Geschichte kam, war, dass mich der Schreibstil bzw. das gesamte "Paket" an eine deutsche Filmproduktion erinnert, die leider doch meist weit hinter einer Amerikanischen hinterherhinkt. :(
Das Buch kam mir so unrund vor, ohne dass ich genau sagen kann, was mich explizit störte.
Gottseidank schwächte dieser Effekt im Laufe des Buches ab, dennoch konnte mich die Geschichte nicht vollends mitreißen.
Zudem hatte ich durch das Cover irgendwie ganz andere Erwartungen an die Story.
Aber vielleicht habe ich auch einfach zuviele amerikanische Romane gelesen. ;)
Fazit:
Eine Autorin, welche ernste Themen wie Missbrauch & Gewalt aufgreift und die Problematik authentisch & ungeschönt in einem Buch verpackt.
Die Liebesgeschichte der beiden Protagonisten nehmen der Geschichte die Härte ohne den Fokus auf das Wesentliche zu verlieren.
Trotz kleiner Schwächen durchaus empfehlenswert!