Wunderbare Familiengeschichte
Malerisch liegt die kleine Bäckerei der Familie Lindholm in Arild am Rande des Kullabergs. Doch leider sieht es nur von außen rosig aus, denn im Jahr 1936 herrschen auch in Schweden schwierige Zeiten. ...
Malerisch liegt die kleine Bäckerei der Familie Lindholm in Arild am Rande des Kullabergs. Doch leider sieht es nur von außen rosig aus, denn im Jahr 1936 herrschen auch in Schweden schwierige Zeiten. Um das wirtschaftliche Überleben ihrer Bäckerei zu sichern kommt eine der älteren Lindholm-Schwestern – Ingrid – auf die Idee, zusätzlich zur Bäckerei ein angrenzendes Gartencafé zu eröffnen. Im Mittelpunkt sollen die alten Familienrezepte stehen, die einem schon beim Lesen das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen.
Die Umsetzung ihrer Pläne erfordert von allen Familienmitgliedern eine gewisse Um- bzw. Neuorientierung. Während die beiden jüngsten Schwestern, die Zwillinge Ebba und Ulla, noch zu Schule gehen und der Vater viele hundert Kilometer entfernt am anderen Ende Schwedens arbeitet, bleibt die Hauptarbeit an Hannah, Ingrid und Matilda sowie deren Mutter und Großmutter hängen.
Während nach und nach jeder seinen neuen Platz findet und das Gartencafé Gestalt annimmt, zeigt sich, wie eng verbunden die Schwestern trotz aller Unterschiede sind. Trotzdem wird ihr Zusammenhalt und auch das Bestehen ihres neuen Cafés „Söta Himlen“ auf eine harte Probe gestellt.
Die älteste der Schwestern, Hannah, lernt den deutschen Karl kennen, der sie mit nach Berlin nehmen möchte. Dies trifft innerhalb der Familie auf wenig Gegenliebe, insbesondere der Großvater ist nicht gut auf die Deutschen zu sprechen und die Entwicklungen in Deutschland und Europa bleiben auch in dem kleinen Fischerort Arild nicht unbemerkt. Zudem ist Hannah eine begnadete Bäckerin, die dem Café und der Bäckerei schmerzlich fehlen würde.
Auch Ingrids Liebes- und Privatleben ist nicht einfach und Matilda hat für die Zukunft ganz andere Pläne. Während sie bislang in Mölle in einem Hotel arbeitet, möchte sie am liebsten Schauspielerin werden und ihr kleines, beschauliches Leben hinter sich lassen.
So unterschiedlich die Schwestern auch sind, ich mochte sie alle fünf, und es war wunderschön zu lesen, wie sie füreinander einstehen und sich gegenseitig helfen. Mein heimlicher Star war allerdings ihr Großvater.
„Der süße Himmel der Schwestern Lindholm“ ist nicht die erste Familiengeschichte, die ich von Andrea Russo gelesen habe, aber während alle anderen bislang in der Gegenwart spielten mit größeren und kleineren Rückblicken in die Vergangenheit, so ist es dieses Mal umgekehrt. Das Buch spielt in der Vergangenheit, im Prolog befinden wir uns allerdings im Jahr 2020, wo Britt in der inzwischen dritten Generation den Söta Himlen betreibt. Eines Tages meldet sich die deutsche Julia, die ein handgeschriebenes Rezeptbuch mit den Familienrezepten der Familie Lindholm besitzt…
Andrea Russo erzählt die Geschichte der Lindholm-Schwestern in gewohnt wunderbarem Stil. Während des Lesens fühlt man sich ganz so, als wäre man ein Teil der Familie und zum Glück wird es einen zweiten Teil und somit auch ein Wiedersehen mit allen geben. Ich freue mich sehr darauf.