Cover-Bild Spätsommerfreundinnen
10,99
inkl. MwSt
  • Verlag: MIRA Taschenbuch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 320
  • Ersterscheinung: 03.09.2018
  • ISBN: 9783956498480
Andrea Russo, Anne Barns

Spätsommerfreundinnen

Roman
Bestsellerautorin Anne Barns schreibt jetzt unter ihrem wirklichen Namen.

Den alten Gasthof in ihrem Heimatort übernehmen und nur noch tun, was sie liebt: kochen und backen. In ihrer Jugend war das Jettes Traum. Aber dann hat sie studiert und ist in die Stadt gezogen, hat geheiratet und ihre wunderbare, inzwischen erwachsene Tochter bekommen. Als Jette jetzt erfährt, dass der Wirt des Gasthauses gestorben ist, fährt sie zum ersten Mal nach langer Zeit wieder in den Ort in der Heide, um Abschied zu nehmen. Und plötzlich kehren all die Erinnerungen an damals zurück - und mit ihnen Gefühle, die Jette längst vergessen hatte.

"Ab auf die Couch und einfach diesen schönen und warmherzigen Roman in Ruhe genießen." Mainhattan Kurier

"Der Roman über alte Freundschaften ist warmherzig, humorvoll und unheimlich natürlich, mit sympathischen Charakteren, in die man sich schnell hineinversetzen kann. Perfekt zum Abschalten und Träumen." Fränkische Nachrichten

"Das Buch möchte man nicht mehr weglegen. Eintauchen in eine andere Welt und den Alltag vergessen: So müssen Bücher sein." Ludwigsburger Wochenblatt

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.09.2018

Es ist nie zu spät, um nochmal neu durchzustarten!

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Inhalt:
Jette steht kurz vor ihrem 50. Geburtstag, als sich ihr Mann wegen einer anderen Frau von ihr scheiden lässt. So lebt sie mit ihrer 21jährigen Tochter Jule gemeinsam im Ruhrgebiet und muss ihr ...

Inhalt:
Jette steht kurz vor ihrem 50. Geburtstag, als sich ihr Mann wegen einer anderen Frau von ihr scheiden lässt. So lebt sie mit ihrer 21jährigen Tochter Jule gemeinsam im Ruhrgebiet und muss ihr Leben neu sortieren. Zum Trost hat sie mit ihrer besten Freundin Eva einen kleinen Urlaub auf Sylt geplant. Dann trifft jedoch die Nachricht ein, dass ein väterlicher Freund aus ihrer Heimat gestorben ist. Die schönen Erinnerungen ihrer Kindheit holen Jette ein und sie beschließt zur Beerdigung von Thies in ihre Heimat in die Lüneburger Heide zu fahren. Dann kommt alles anders als geplant…..
Meine Meinung:
Ich liebe die Romane und den Schreibstil von Andrea Russo. Und so ging ich voller Vorfreude und mit hohen Erwartungen an diesen Roman. Und auch diesmal hat es die Autorin geschafft, mein Herz zu berühren. Das Buch ist wieder wunderschön geschrieben. Die vielen kurzen Kapitel kommen meiner Vorliebe sehr entgegen. Der Schreibstil ist einfach wieder wunderbar zu lesen. Eine gute Mischung von Gefühl, Romantik, Humor, Spannung und Tiefgang ist hier enthalten. Ich könnte wieder etliche Stellen zitieren, die mich zum Schmunzeln oder Lachen gebracht haben. Aber mindestens genauso viele wunderbare Stellen stehen dem entgegen, die einem zum Nachdenken bringen und in denen viel Wahrheit und Tiefsinn enthalten ist.
Hinzu kommt, dass die Hauptprotagonistin in der Mitte des Lebens steht und ich mich sehr gut mit ihr identifizieren konnte. Dadurch ist die Handlung für mich sehr gut nachvollziehbar und absolut realitätsnah – sozusagen aus dem wahren Leben gegriffen.
Sehr schön fand ich es auch, dass aufgezeigt wurde, wie wichtig und hilfreich wahre Freundschaft ist. Ich finde jede Frau sollte in der Lebensmitte eine „Spätsommerfreundin“ haben.
Absolut witzig fand ich den ausgeklügelten Plan von Thies – ja für mich war es ein regelrecht genialer Schachzug. Diese Idee fand ich absolut originell.
Dieses Buch ist ein stimmiges Gesamtpaket: Ein wunderschöner Titel mit einem noch schöneren Cover, der dann auch noch passend dazu im Spätsommer erschienen ist. Ja und der Inhalt ist auch einfach total schön und lesenswert. Es passt hier einfach alles zusammen!

Veröffentlicht am 10.09.2018

Irgendwie fängt irgendwann irgendwo die Zukunft an

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Jette steht kurz vor ihrem 49. Geburtstag und ist etwas unzufrieden mit ihrem Aussehen. Aber „Fünfzig ist das neue Dreißig. Na ja, das war vielleicht ein wenig übertrieben. Aber vierzig würde passen.“ ...

Jette steht kurz vor ihrem 49. Geburtstag und ist etwas unzufrieden mit ihrem Aussehen. Aber „Fünfzig ist das neue Dreißig. Na ja, das war vielleicht ein wenig übertrieben. Aber vierzig würde passen.“ (S. 9) meint ihre Tochter Jule. Außerdem ist sie frisch geschieden und quasi auf dem Weg in den Wellnessurlaub mit ihrer besten Freundin Eva, als sie erfährt, dass ein alter Freund ihrer Mutter gestorben ist. Statt nach Sylt geht es also zur Beerdigung nach Lünzen in der Lüneburger Heide (ihrem Geburtsort), wo ihr sofort in ihre Jugendliebe Jan über den Weg läuft. Zudem erfährt sie, dass sie das Lokal des Verstorbenen übernehmen könnte – davon hat sie früher immer geträumt ...

Seit ihrer Schulzeit war Jette nicht mehr in Lünzen, trotzdem ist das Heimatgefühl sofort wieder da. Der Ort ist recht klein, man kennt sich und es gibt keine Geheimnisse – theoretisch. Aber dann lässt die Schwester des Verstorbenen auf der Beerdigung eine Bombe platzen. Und das bleibt nicht die einzige Überraschung.
Außerdem funkt es zwischen Jette und Jan sofort wieder. Aber was will er von ihr? Eine Affäre? Eine zweite Chance? Will sie die alte Liebe wieder aufwärmen? Liebe macht verletzlich.“ (S. 22) Sie hält ihn vorerst auf Abstand, auch wenn ihr das nicht immer leichtfällt.

In „Spätsommerfreundinnen“ lässt Andrea Russo die Frauen ihrer (und fast schon meiner) Generation zu Wort kommen. Eine Altersklasse, in der man sich noch nicht richtig alt fühlt, aber eben auch nicht mehr jung. Keine 20- oder 30jährigen auf der Suche nach der großen Liebe, sondern gestandenen Frauen mitten im Leben und in Umbruchsituationen. Jette und ihre Freundinnen resümieren ungeschönt über Wechseljahre und eingeschlafene Beziehungen, sich verändernde Körper und Gelüste.

Einmal angefangen, konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen und habe (wieder mal) bis nach Mitternacht gelesen, weil ich unbedingt wissen wollte, wie es weitergeht. Die Geschichte ist sehr spannend und voller unvorhersehbarer Wendungen. Und ziemlich lustig, weil Jette gern mal in das eine oder andere Fettnäpfchen tappt.

Besonders gefallen haben mir der Zusammenhalt der Frauen und die verschiedenen Arten ihrer Beziehungen. Jette und Uta haben 30 Jahre nichts voneinander gehört und sind sich fremd geworden. Jetzt sprechen sie sich aus und merken, was sie eigentlich verpasst haben.
Eva und Jette hingegen sind sich ebenbürtig und beste Freundinnen, Ratgeber für alle Lebenslagen. Sie haben sich gegenseitig durch die schlimmsten Krisen geholfen – so etwas schweißt natürlich zusammen.
Und Jette und Tochter Jule sind die „Girlmore Girls von Oberhausen“.

Andrea Russo macht mit diesem Buch aber auch Lust auf die Lüneburger Heide und Buchweizentorte .

Zum Schluss gibt’s mein Lieblingszitat: „Liebe ist der Entschluss, das Ganze eines Menschen zu bejahen, die Einzelheiten mögen sein, wie sie wollen.“ (S. 190)

Veröffentlicht am 08.09.2018

Eun Buch voller Wärme, Zuversicht und dem Mut, noch einmal alles auf eine Karte zusetzen

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Wie war das gleich nochmal - alle sieben Jahre ändert sich etwas im Leben. So denkt auch Jette, als sie den Gerichtssaal als geschiedene Frau verlässt und überlegt, wie sie nun ihr Leben als Single gestaltet. ...

Wie war das gleich nochmal - alle sieben Jahre ändert sich etwas im Leben. So denkt auch Jette, als sie den Gerichtssaal als geschiedene Frau verlässt und überlegt, wie sie nun ihr Leben als Single gestaltet. Da gibt ihr das Schicksal einen Wink - sie soll einen alten Gasthof in ihrer Heimat in der Lüneburger Heide übernehmen und endlich das tun, was sie sich als junge Frau erträumt ha - Kochen und Backen und ihren Traum leben.
Jette ist hin und her gerissen, schwelgt in Erinnerungen und plötzlich sind da Gefühle für eine längst vergessen geglaubte Liebe....

Sie. Kann. Es Einfach - Andrea Russo ist für mich die Königin der guten Unterhaltung und zeigt mit "Spätsommerfreundinnen", dass auch Frauen, die längst den Prinzessinnenkleidern entwachsen sind und und sich im Königinnenalter befinden, ihre Reize haben und sich hervorragend als Protagonisten für einen warmherzigen, gefühlvollen Roman eigenen.
Dabei gelingt es ihr, Jette so lebhaft zu gestalten, dass ich das Gefühl habe, Jette zu sein und mit ihr durchs Wohnzimmer zu tanzen, die Songs ihrer Playlist zu grölen und mit all den Entscheidungen konfrontiert zu sein, die Jette im Verlauf des Buches treffen muss.
Das Setting ist zauberhaft gestaltet, entführt in die wunderschöne Heidelandschaft und lädt zum Träumen und Verweilen ein.
Dabei liest sich die Entwicklung von Jette von einer doch eher zweifelnden Frau in den besten Jahren hin zur Macherin, die die Ärmel hochkrempelt einfach von der Hand weg und begeistert mich von der ersten Seite an.
Die Geschichte ist dabei so glaubwürdig und lebensnah, als würde sie in jedem Augenblick mir selbst genau so passieren und das ist es, was ich am Schreibstil der Autorin so mag. Es ist alles echt, ehrlich und absolut authentisch und ich wage zu behaupten, dass diesmal unheimlich viel von Andrea in Jette zu finden ist.
Auch wird hier sehr schön der Titel verinnerlicht - Jette hat das Glück, echte Herzensmenschen als Freundinnen im Spätsommer ihres Lebens zu haben, die mit ihr durch dick und dünn gehen. Die Liebe darf natürlich auch nicht zu kurz kommen und wird hier wunderschön die Geschichte mit eingestreut. Liebevoll und bis ins kleinste Detail ist das Buch ausgearbeitet, überzeugt mit Wortwitz, Charme und (Heide-)Romantik, aber auch die für Andrea Russo typischen Leckereien sind im Buch zu finden und für den Leser, dank der beigefügten Rezepte, auch leicht nachzumachen. So bleibt immer ein Stück vom Glück bei mir Zuhause und deshalb liebe ich die Bücher von Andrea Russo - sie schenkt mir wundervolle Lesemomente, lässt mich hier auf Pistazienwölckchen schweben und begeistert mal wieder mit einer wundervollen warmherzigen Geschichte.

Veröffentlicht am 03.09.2018

Grün ist die Heide...

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"Wie heisst es so schön? Alle sieben Jahre ändert sich der Mensch." (Jette)

Viele Leserinnen schwärmen von den Wohlfühl-Romanen der Bestseller-Autorin Anne Barns. Nun hat sie das neue Buch "Spätsommerfreundinnen" ...

"Wie heisst es so schön? Alle sieben Jahre ändert sich der Mensch." (Jette)

Viele Leserinnen schwärmen von den Wohlfühl-Romanen der Bestseller-Autorin Anne Barns. Nun hat sie das neue Buch "Spätsommerfreundinnen" veröffentlicht, das unter ihrem echten Namen Andrea Russo erscheint und sich an eine etwas andere Zielgruppe richtet.

Im Mittelpunkt steht die 49-jährige Jette, die ihren bisherigen Werdegang nach ihrer Scheidung kritisch überdenkt. Den alten Gasthof in ihrem Heimatort übernehmen und nur noch tun, was sie liebt: Kochen und Backen. In ihrer Jugend war das Jettes Traum. Aber dann hat sie studiert und ist in die Stadt gezogen, hat geheiratet und ihre wunderbare, inzwischen erwachsene Tochter bekommen. Als Jette jetzt erfährt, dass der Wirt des Gasthauses gestorben ist, fährt sie zum ersten Mal nach langer Zeit wieder in den Ort in der Heide, um Abschied zu nehmen. Und plötzlich kehren all die Erinnerungen an damals zurück und mit ihnen Gefühle, die Jette längst vergessen hatte.

Die meisten Bücher aus dem Mira Taschenbuch Verlag besitzen wunderschöne Cover, die ihren Inhalt auf eine subtile Weise spiegeln, und der neue Roman von Andrea Russo bildet keine Ausnahme. Von einem liebevoll gedeckten Tisch aus genießt man einen herrlichen Ausblick auf die blühende Heidelandschaft. Wenn man so will, spiegelt sich die ganze Magie der Heideblüte in den violetten Farbtönen. Der prägnante Titel bleibt im Gedächtnis haften und macht deutlich, dass Frauen in den allerbesten Jahren nicht verwelken, sondern aufblühen und ihr Leben in die eigenen Hände nehmen können.

Der Plot hat mich sofort angesprochen, und das Setting in einem kleinen Dorf in der Lüneburger Heide gut gewählt, weil dieses bekannte Naturschutzgebiet Gastlichkeit und Erholung im ländlichen Rahmen verbindet. Durch atmosphärisch dichte Beschreibungen kann man sich alle Schauplätze der Handlung plastisch vorstellen. Auch die Protagonisten sind sorgfältig ausgearbeitet worden und spiegeln mit ihren Ecken und Kanten das echte Leben wieder.

Dies gilt vor allem für Jette, mit der sich alle Leserinnen aufgrund der gewählten Ich-Perspektive leicht identifzieren können. Sie durchlebt das Auf und Ab der Wechseljahre, findet auf Umwegen zu sich selbst, nutzt die sich ihr bietenden Chancen und genießt den Spätsommer ihres Lebens, mit ihren guten Freundinnen und einem neuen Partner an ihrer Seite.

Andrea Russo hat die richtigen Zutaten für dieses Buch gewählt, und es hat mich (nicht zuletzt durch den locker-lakonischen Stil) in jedem Punkt überzeugt. Als begeisterte Hobby-Köchin habe ich mich über die köstlichen Rezepte im Anhang gefreut, die richtig Lust machen, sich an den heimischen Herd zu stellen. Gern vergebe ich fünf Sterne an ein hinreißendes Buch, das allen Frauen in den besten Jahren Mut machen will, ihren Träumen zu folgen und ihrem Leben eine ganz andere Richtung zu geben.

Veröffentlicht am 26.08.2018

Ein Testament bringt das Glück zurück

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Kurz vor ihrem 50. Geburtstag wird Jette von Ehemann Stefan geschieden, der sich bereits eine Neue geangelt hat. Sie lebt mit ihrer erwachsenen Tochter Julie zusammen in Oberhausen und arbeitet als Lehrerin. ...

Kurz vor ihrem 50. Geburtstag wird Jette von Ehemann Stefan geschieden, der sich bereits eine Neue geangelt hat. Sie lebt mit ihrer erwachsenen Tochter Julie zusammen in Oberhausen und arbeitet als Lehrerin. Während ihre Eltern ihre goldene Hochzeit auf einer Kreuzfahrt feiern wollen, hat Jette eigentlich einen Kurzurlaub mit Freundin Eva auf Sylt geplant. Doch alles kommt anders, als Jette einen Brief aus Lünzen bekommt, dem kleinen Ort in der Lüneburger Heide, wo sie ihre Kindheit verbracht hat, bevor sie mit der Familie ins Ruhrgebiet zog. In dem Brief wird Jette mitgeteilt, dass Thies, der die Ortsgaststätte in Lünzen betrieb, gestorben ist. In Jette erwachen Erinnerungen an alte Freunde und Nachmittage in Thies‘ Küche, um Butterkuchen und allerlei andere Köstlichkeiten zuzubereiten. In Absprache mit Freundin Eva fährt Jette nach Lünzen zur Thies‘ Beerdigung und läuft nicht nur ihrer alten Freundin Uta, sondern auch ihrer alten Jugendliebe Jan über den Weg, den sie nie so richtig vergessen konnte. Jan ist mittlerweile ein anerkannter Sternekoch, während Uta als Hausfrau nicht gerade zufrieden ist. Zu allem Überfluss erfährt Jette, dass Thies sie in seinem Testament bedacht hat, doch auch Uta und Jan erben. Freundin Eva und auch Tochter Julie reisen als Verstärkung an, um Jette zu unterstützen. Allerdings kann nur ein Wettstreit entscheiden, wer Thies Erbe antritt…
Andrea Russo hat mit ihrem Buch „Spätsommerfreundinnen“ einen wunderschönen unterhaltsamen Roman vorgelegt über alte Lieben und Freundschaften, über schöne Erinnerungen, Gerüchte und leckere Köstlichkeiten. Der Schreibstil ist locker-flüssig und nimmt den Leser direkt mit an Jettes Seite, um mit ihr so einige Überraschungen zu erleben und dabei ihre Gefühls- und Gedankenwelt kennenzulernen, die der eigenen in manchen Dingen überraschenderweise so ähnlich ist. Das schweißt schnell zusammen und lässt Jette schon bald als alte Freundin erscheinen. Der Autorin gelingt es geradezu mühelos, Themen wie Wechseljahre, Scheidung, neue Lebensausrichtung, aber auch echte Freundschaften und gemeinschaftlichen Zusammenhalt in ihrer Geschichte unterzubringen. Besonders schön sind auch die eingestreuten Leckereien, die einem beim Lesen den Mund so richtig wässrig machen. Die Landschaftsbeschreibungen sind so farbenfroh, dass der Leser sich alles wunderbar vorstellen kann und selbst wünscht, die Lüneburger Heide und das buddhistische Kloster zu besuchen, klingt es doch geradezu malerisch und heimelig nach einem Wohlfühlort. Mit einigen geschickten Wendungen und Überraschungsmomenten hält die Autorin den Geist des Lesers auf Trapp, gibt es doch Überlegungen mal in die eine, mal in die andere Richtung, die möglich wären und lassen die Spannung zur Auflösung steigen.
Die Charaktere sind wunderbar gezeichnet und lassen beim Leser schnell das Gefühl aufkommen, die eine oder andere Person persönlich zu kennen. Durch ihre individuellen Eigenheiten wirken alle durchweg authentisch und sehr real. Jette ist eine patente Frau, die mitten im Leben steht. Sie ist freundlich, pragmatisch, träumt nach ihrer Scheidung aber doch noch insgeheim von einem neuen Glück. Sie liebt das Kochen und Backen und hätte früher sehr gern etwas in dieser Richtung gemacht. Aber dafür ist es doch nie zu spät, oder? Tochter Julie ist eine aufgeweckte junge Frau, die manche Dinge klarer sieht als ihre Mutter und ihr so eine große Hilfe ist, wenn es zu Entscheidungen kommt. Eva ist eine wunderbare Freundin, die genug Kaltschnäuzigkeit besitzt, Jettes Ehemann mit „Arschie“ dauerhaft einen neuen Namen zu geben. Sie ist flexibel und besitzt den nötigen Elan, um ihre Freundin gut zu beraten und sie bei allem zu unterstützen. Uta ist mit ihrem momentanen Leben nicht zufrieden. Sie hat sich alles etwas anders vorgestellt und hätte nun die große Chance, doch noch einmal etwas auf die Beine zu stellen. Ella ist die Schwester von Thies und wirkt manchmal wie die böse Hexe, dabei führt sie nur die Wünsche ihres Bruders aus und ist eigentlich ganz in Ordnung. Thies war ein Spaßvogel und ein Spieler, der einer guten Wette nicht wiederstehen konnte. Er ist der Strippenzieher im Hintergrund, der sich im Himmel das Fäustchen lacht, während sich die Dinge entwickeln. Jan ist ein netter Kerl, der schon viel erreicht hat, aber nun vielleicht den Jackpot knackt – in anderer Hinsicht, als sich vielleicht mancher denkt.
„Spätsommerfreundinnen“ ist ein wunderschönes Wohlfühlbuch, das man von der ersten Seite an nicht mehr aus der Hand legen möchte, so sehr wird man Teil des Geschehens und der Gemeinschaft. Nach der letzten Seite mag man gar nicht Abschied nehmen und hofft darauf, alle liebgewonnenen Protagonisten bald wiederzulesen. Absolute Leseempfehlung für eine Lektüre, dass neben einer tollen Geschichte so viel Normalität aussendet – wie im richtigen Leben eben. Toll gemacht!