Lustig, spannend, herzerwärmend schön - ein tolles Kinderbuch!
Von Andrea Schomburg kannte ich bereits „Die besten Tantenretter der Welt“ und da mir das Buch total gut gefallen hat, war meine Neugierde sofort geweckt als ich hörte, dass dieses Frühjahr ein neuer Titel ...
Von Andrea Schomburg kannte ich bereits „Die besten Tantenretter der Welt“ und da mir das Buch total gut gefallen hat, war meine Neugierde sofort geweckt als ich hörte, dass dieses Frühjahr ein neuer Titel von ihr im Hummelburg Verlag erscheinen wird. Cover und Klappentext überzeugten mich auf Anhieb, sodass für mich augenblicklich feststand: „So ein verflixtes Erbe“ möchte ich unbedingt lesen!
Der Opa der 12-jährigen Malina hatte schon immer jede Menge Überraschungen auf Lager und war stets für einen Scherz zu haben. Sogar nach seinem Tod überrumpelt er seine Familie mit einer seiner ungewöhnlichen Ideen: Das Testament, dass er hinterlassen hat, hat es wahrlich in sich. Malina, ihre Eltern und ihr kleiner Bruder Joschi erben seine alte Villa, allerdings bekommen sie das Haus nur, wenn sie es sich mit Tante Röschen und deren Sohn Alexander teilen. Was hat sich Opa dabei bloß gedacht? Aufgrund eines schlimmen Streits herrscht doch seit Jahren Funkstille zwischen Papa und Tante Röschen. Die beiden Familien beschließen dennoch, es zu versuchen. Man kann sich ja schließlich aus dem Weg gehen. So kommt es also, dass Malina und Joschi mit ihren Eltern ins Erdgeschoss einziehen und Tante Röschen und Alexander bekommen die obere Etage. Malina ist sofort ganz verliebt in ihr neues Zuhause. Vor allem von ihrem neuen coolen Zimmer ist sie mega begeistert. Mit ihrem schrulligen Streber-Cousin Alexander wird sie allerdings nicht so richtig warm. Und seine Mutter ist irgendwie auch ziemlich merkwürdig drauf.
Als eines Tages plötzlich zwei sehr ominöse Gestalten auftauchen, die ein großes Interesse an der Villa zu haben scheinen, ist der Zusammenhalt von Malina und Alexander gefragt. Ob es den beiden Kindern wohl gemeinsam gelingen wird, Opas Erbe zu retten?
Als ich mit dem Lesen begann, war ich mir bereits nach den ersten paar Seiten ziemlich sicher, dass mir Andrea Schomburg auch mit ihrem zweiten Kinderroman aus dem Hummelburg Verlag ein fabelhaftes Lesevergnügen bereiten wird. Nun, mit dieser Vermutung lag ich auch goldrichtig! Ich bin total begeistert von dem Buch. Auf eine kindgerechte, lustige und wunderbar warmherzige Weise werden viele wichtige Themen behandelt wie Familie, Zusammenhalt, Toleranz, Akzeptanz, Versöhnung und das Anderssein. In dem Buch steckt echt eine Menge, womit ich gar nicht so gerechnet habe. Also mir hat es unheimlich gut gefallen, dass die Autorin all diese Dinge aufgreift und so gekonnt in einer humorvollen und sehr spannenden Geschichte mit Krimitouch verpackt hat.
Was ich ebenfalls große Klasse fand, ist die Art wie Andrea Schomburg den Tod des Opas thematisiert. Da Opa ein stolzes Alter von fast 100 Jahren erreicht hat und somit reichlich Zeit hatte, für jede Menge Schabernack zu sorgen, kann man sich quasi von einem Lächeln von ihm verabschieden. Er zumindest ist so von dieser Welt gegangen: Mit einem Lächeln auf den Lippen und einer Karnevalsmütze auf dem Kopf.
Erfahren tun wir alles abwechselnd aus den Perspektiven von Malina und Alexander, jeweils in der ersten Person. Dass die Handlung im Wechsel der beiden erzählt wird, hat mir außerordentlich gut gefallen, da wir so beide sehr genau kennenlernen können.
Ich habe sowohl Malina als auch Alexander super liebgewonnen. Malina fand ich richtig cool. Ich mochte ihre aufgeweckte und neugierige Art unglaublich gerne.
Alexander ist das genaue Gegenteil von ihr. Er ist ein sehr schüchterner Junge und lebt komplett in seiner eigenen Welt. Etwas schräg und nerdig ist Alexander ja irgendwie schon, aber auf eine total liebenswürdige Weise. Ich jedenfalls habe diesen Mathe liebenden Bücherwurm ganz fest in mein Herz geschlossen.
Auch mit den weiteren Charakteren konnte mich die Autorin vollends überzeugen. Manche sind so schön schrullig drauf, hach, herrlich, sag ich euch. Vor allem Tante Röschen ist eine Marke für sich. Über ihren esoterischen Tic musste ich ständig breit schmunzeln.
Wer mich ebenfalls bestens unterhalten hat, ist Joschi, Malinas fünfjähriger Bruder. Ich fand diesen kleinen Kerl einfach nur zum Knuddeln süß. Köstlich amüsiert habe ich mich auch über die zwei zwielichtigen Gestalten, die plötzlich eines Tages auftauchen. Da ich aber nicht zu viel von der Handlung verraten möchte, werde ich euch über diese zwei Gesellen nichts erzählen. Wenn ihr gerne wissen möchtet, was es mit den beiden auf sich hat und warum sie so unbedingt in den Keller von Opas Villa gelangen möchten, müsst ihr das Buch schon selber lesen.
Empfohlen wird „So ein verflixtes Erbe“ für Mädchen und Jungen ab 10 Jahren und dieser Empfehlung schließe ich mich an. Andrea Schomburg hat einen sehr flüssigen und mitreißenden Schreibstil, welcher sich fluffig leicht und bezaubernd liest. Da die Schrift zudem recht groß ist und die Kapitel angenehm kurz sind, kommt ein hervorragender Lesefluss zustande. Ich, als Erwachsene, bin wahrlich nur so durch die Seiten geflogen und habe das Buch nahezu in einem Rutsch durchgeschmökert.
Neben der tollen Story bin ich auch von der famosen Aufmachung vollkommen verzaubert. Mir haben die lustigen schwarz-weiß Illustrationen von Maja Bohn wahnsinnig gut gefallen. Ihre Bilder harmonieren ausgezeichnet zum Geschehen im Text und machen, wie die Geschichte, einfach nur mega gute Laune.
Fazit: Spannend, witzig, herzerwärmend schön – ein zauberhaftes Buch für Jung und Alt! Mit „So ein verflixtes Erbe“ ist Andrea Schomburg ein erneuter wundervoller Kinderroman geglückt, welcher mir ein verflixt gutes Leseerlebnis beschert hat. Auf eine liebenswerte Weise werden ungemein wichtige Themen angesprochen wie Familie, Zusammenhalt, Andersartigkeit und Toleranz. Ich bin ganz begeistert von den tollen Botschaften, die das Buch enthält und auch von den herzlichen und teils sehr skurrilen Figuren bin ich ganz hin und weg. Entzückend sind natürlich auch die schwarz-weiß Illustrationen von Maja Bohn – ihre Zeichnungen passen einfach nur perfekt zur Geschichte. Ich kann „So ein verflixtes Erbe“ absolut empfehlen und vergebe 5 von 5 Sternen!